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„Wohlfühlpflanzen“Pflanzen tragen ja meist zu unserem Wohlgefühl bei. Sie geben uns Sauerstoff, Nahrung und Kleidung, sowie Schönheit und Genüsse vielfältigster Art. Sie pflegen unseren Körper und vor allem heilen sie sanft seelische Wunden oder Disharmonien
...hier eine kleine, besonders wohlduftende Auswahl..... Lavendel entspannt und beruhigt.
Er schafft eine Atmosphäre von Klarheit und Leichtigkeit. Nach einem anstrengenden Tag ein Bad oder Fussbad mit Lavendelzusatz hilft, abzuschalten und loszulassen, bringt Abstand vom Alltag und macht den Kopf wieder frei, um die (Tag-)Träume auf Reisen zu schicken. Eine Tasse Tee – gemischt z.B. mit Melisse und Hopfen – vor dem Schlafengehen, ein „Schlafkissen“ aus diesen Pflanzen oder einfach ein paar Tropfen ätherische Lavendelöl aufs Nachthemd geträufelt lassen besser einschlafen. In der Aromalampe schafft der Lavendelduft – hier besonders gut gemischt mit zitronigen Düften – eine entspannte und zugleich klare Atmosphäre, je nach Anlass für Arbeitsräume, Kinderzimmer, nach Streit und ganz allgemein in Stresszeiten.
Rosmarin, das „Wachkraut“.
Er regt an und gibt Energie. Im Mittelmeerraum, wo er beheimatet ist, ist der Rosmarin traditionell das Kraut der Freundschaft und der Erinnerung, und, vielleicht verbunden damit, auch das Kraut der Treue, das bei Hochzeitszeremonien nicht fehlen durfte. Heute wissen wir, dass Rosmarin den Kreislauf und die Gehirntätigkeit anregt, sowie das Konzentrations- und Erinnerungsvermögen steigert – also wunderbar geeignet ist für alle Schreibtischarbeiter/innen! Im alten Griechenland trugen die Studierenden Rosmarinkränze um den Kopf – ein paar Tropfen ätherisches Öl in der Aromalampe und dazu eine Tässchen Rosmarintee haben denselben Effekt, und als angenehme Nebenwirkung wird auch noch das Immunsystem gekräftigt.
(Teil-) Bäder oder Waschungen mit Rosmarin wirken insgesamt anregend und eignen sich besonders gut für „Morgenmuffel“ oder auch, wenn man oder frau nach einem anstrengenden Arbeitstag z.B. noch tanzen gehen will – auch hier ideal zusammen mit einem Rosmarintee, evt. gemischt mit Basilikum, oder auch einem Likörglas Rosmarinwein.
(Rosmarinwein: Ein Stängel Rosmarin, 7-8 cm, in einen Liter Weißwein eine Woche ziehen lassen. Bald verbrauchen)
Melisse macht das Herz froh
„Sie stärkt die Lebensgeister und....sie vertreibt die dunklen Gedanken“, schreibt Avicenna schon vor 1000 Jahren. Melisse wirkt stark ausgleichend sowohl auf körperlicher als auch auf seelischer Ebene. Ein wunderbares Kraut, um tagsüber „zur Ruhe zu kommen“, um im Trubel des Alltags abzuschalten und so wieder zur Kraft zu kommen und auch ein wunderbares„Schlafkraut“, – als Tee, Bad, Schlafkissen, abends oder auch zwischen Mittagessen und „Mittagsschläfchen“ Am beliebtesten ist sie wohl als Tee, am besten frisch vom Garten oder Balkon, mit ihrem erfrischenden zitronigen Aroma. Wer Melisse – als Wintervorrat - selbst trocknen will, der muss die Pflanze vor Beginn der Blüte ernten und die duftenden Blätter zum Trocknen von den Stängeln abstreifen, damit das Aroma erhalten bleibt!
„Melissengeist“ – ein alkoholischer Auszug aus Melisse und andern heilkräftigenden Pflanzen – kennen sicher viel noch von der Großmutter als Heilmittel in allen Lebenslagen. Das ätherische Melissenöl in der Aromalampe verbreitet einen Duft, der gelassen werden lässt, innerlich stärkt und schützt. Aber nicht erschrecken beim Kauf von ätherischem Melissenöl: es ist auch in materieller Hinsicht sehr wertvoll und so teuer wie Gold! Für ein Kilogramm reines Melissenöl werden bis zu 7 Tonnen Melissenkraut benötigt!
Basilikum, das „Königskraut“
Es hebt die Stimmung und macht gute Laune, entspannt und regt an zugleich, stärkt Nerven und Konzentration. Bekannt ist es vor allem als verdauungsanregendes Küchengewürz, aber Basilikum, das ursprünglich aus Indien stammt und dort dem Gott Vishnu geweiht ist, kann eindeutig noch mehr!
Als Tee, Badezusatz und/oder in der Aromalampe – gerne zusammen mit Rosmarin und Zitrusdüften – eignet es sich zur allgemeinen Stärkung, Stimmungsaufhellung, zur Förderung von Konzentration und Gedächtnis; bei Stress und Anspannung.
Versuchen Sie es in einer Besprechung doch einmal anstelle des üblichen Kaffees mit einem Kräutertee aus Basilikum, Rosmarin und Zitronenverbene! Nicht nur Ihr Magen, auch Ihre Kollegen werden es Ihnen danken....
Zitrusdüfte machen heiter
Zitrone, Limette, Bergamotte, Petit grain ebenso wie die „zitronig“ duftenden Gräser wie Lemongrass und Citronella haben – neben ihren spezifischeren Eigenschaften – immer eine Ausstrahlung von Frische, Sauberkeit, Klarheit, Heiterkeit.
Bekannt sind sie als Bestandteil von Duschgels, Deos, Körperölen, Parfüms – immer dann passend, wenn man oder frau sich „frisch machen“ will, und, wie der Rosmarin, wunderbar geeignet für alle „Morgenmuffel“. In der Aromalampe eignen sie sich gut fürs Arbeitszimmer, aber auch, wenn es darum geht, vernunftbezogene Entscheidungen zu treffen: Zitronige Düfte gelten als „vernünftige“ Aromaöle, die helfen, eine klaren Kopf zu bewahren; im Unterschied z.B. zur Rose, die die Emotionen und deren Ausdruck anregt. Und zu all dem vertreiben sie auch noch lästige Insekten, was einen schönen Sommerabend noch genüsslicher werden lässt.....
Tannen, Fichten, Kiefern – Unsere immergrünen Nadelbäume vermitteln Ruhe, Weite, Stärke, Gelassenheit. Hildegard von Bingen nannte die Fichte ein „Sinnbild innerer Kraft“.
Ihren „großen Auftritt“ haben sie in der Advents- und Weihnachtszeit, als uraltes Symbol für die Wiederkehr des Lichts und am bekanntesten sind sie wohl in Erkältungszeiten, wo sie in Form von Inhalationen, Bädern, Einreibungen bei Atemwegsbeschwerden eingesetzt werden.
Sie wirken entspannend und kräftigend zugleich, lassen tief durchatmen und vermitteln ein Gefühl von Weite. Auch im Alltag können sie zu mehr Ruhe und innerer Kraft verhelfen: als ätherisches Öl in der Aromalampe, beim Räuchern der getrockneten Harze („Waldweihrauch“), beim Genuss eines „Nadeltees“, beim duftendem Bad(„Nadeltee“: Ein Teelöffel kleingeschnittene Tannen-/Fichten-Kiefernnadeln mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Mit (Wald-) Honig süßen. Für ein Vollbad Tee aus ca. 300 Gramm Nadeln ins Badewasser.)
Rose, Königin der Blumen
Die Königin der Düfte, die Blume der Liebe und der Liebenden.... Rosenduft entspannt und lässt zur Ruhe kommen, wirkt stark ausgleichend und harmonisierend, „öffnet das Herz“ und hilft, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. Rose bringt Harmonie und schafft eine Atmosphäre von Wohlgefühl und Schönheit – sie eignet sich sowohl für besonders schöne als auch für besonders schwere und traurige Zeiten „Rose heilt wunde Herzen.“ Aus Duftrosen lassen sich Tees zubereiten oder auch Rosengelee, Rosensirup...die Blütenblätter aller Rosenarten sind essbar und damit geeignet als wunderschöne essbare Dekoration für z.B. Salate, Obstsalate, Süßspeisen....(Vorsicht bei gekauften Rosen: häufig sind sie mit giftigen Spritzmitteln behandelt!) Rosenduft ins Badewasser oder für die Körperpflege entspannt und verwöhnt; getrocknete Rosenblütenblätter im Schlafkissen versüssen die Träume und in der Aromalampe, da verbreitet das ätherische Rosenöl jenen ganz besonderen Duft, den die Dichter und die Liebenden, aber auch die Aromatherapeuten nicht hoch genug loben können!
Pfefferminze macht frisch
Am bekanntesten ist sie wohl als „Bauchwehtee“, aber auch als Lutschbonbon, Kaugummi oder Zahnpasta ist uns das erfrischende Pfefferminzaroma gut vertraut.
Pfefferminze und die anderen Minzarten kühlen Haut, Schleimhäute und Atemwege, hinterlassen so dieses angenehmen Gefühl von Frische und wirken zugleich schmerzlindernd. Minztee wird als Badezusatz oder für Abwaschungen an besonders heißen Tagen als sehr angenehm empfunden, bei geschwollenen, heißen Füßen hilft eine Minzfussbad oder einen Massage mit (verdünntem!) Minzöl wieder auf die Beine; Kopfschmerzen werden gelindert durch einen tropfen Minzöl (ausnahmsweise unverdünnt) auf Schläfen und Nacken.
Minzduft – z.B. in der Aromalampe – fördert Konzentration und Denkvermögen und ist hilfreich für jede Art von geistigem Arbeiten: vermutlich wurde sie schon im antiken Griechenland verwendet, um die Gedanken „frisch zu halten“.
Wärmender Zimt
Den Duft von Zimt verbinden die meisten Menschen mit Winter und Weihnachten – vielleicht brauchen wir ja auch die wärmende Wirkung des tropischen Zimtbaums gerade in der kalten Jahreszeit ganz besonders! Zimt wirkt leicht kreislaufanregend, erwärmend und entspannend, es verstärkt die sinnliche Wahrnehmung, weckt die Kreativität und gilt als sanftes Aphrodisiakum. Wunderbar an kalten Tagen: ein Zimttee oder –punsch; Zimtaroma als Badezusatz und danach noch eine Einreibung oder Massage mit wohlduftenden ölen: Zimt, Rose, Vanille, Melisse...(für die Duftlampe Zimtrindenöl und für Bäder und Massageöle Zimtblätteröl verwenden)
Zimttee: 1 Teelöffel gemörserte Zimtstange pro Tasse Wasser zum Sieden bringen, 15 Minuten ziehen lassen. Auch als „Gewürztee“ zusammen mit den unten genannten Gewürzen, je nach Geschmack mit Honig und/oder Milch genießen
Punschrezept: Einen Liter Schlehen- oder Holundersaft mit einem Liter Orangensaft mischen, mit 2 Zimtstangen, 1 Sternanis, 7 Gewürznelken, 5 Kardamonkapseln (alles angemörsert) zum Sieden bringen, 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. (nach U. Bühring)
Zubereitungen und Rezepte
Aus den Kräutern Tee: 1 Esslöffel frische oder 1 Teelöffel getrocknete Kräuter pro Tasse mit nicht mehr ganz kochendem Wasser übergiessen und zugedeckt 7-10 Minuten ziehen lassen. Für ein Vollbad ca. 2 Liter Tee dem Badewasser zugeben; evt. noch eine Tasse Honig dazu, das schmeichelt der Haut.
Beruhigender Tee wird gemischt aus Rosenblütenblättern oder –knospen, Melisse, Lavendel, Hopfen, Herzgespann. Anregender Tee aus Rosmarin, Basilikum, Zitronenverbene; je nach Geschmack noch Minze, Bohnenkraut, Thymian. Schlafkissen: Getrocknete „Schlafkräuter“ – Lavendel, Melisse, Hopfen, Rose, Orangenblüten, Kamille, etwas Waldmeister – in ein kleines Kissen füllen und auf oder neben das Kopfkissen legen. Kopfklarkissen: getrocknete Minze, Rosmarin, Basilikum, Zitronenverbene, Bohnenkraut, evt. gemischt mit Dinkelspreu in ein Kissen füllen: zum geistig Regenerieren, Wachwerden und bei Kopfschmerzen.
Ätherische Öle:Alle der beschriebenen ätherischen Öle wirken auch keimhemmend, das heisst, sie eignen sich neben ihrer spezifischen Wirkung auch zur Raumdesinfektion und zum Schutz vor Ansteckung in Erkältungszeiten. Ätherische Öle werden in der Regel nicht unverdünnt verwendet.
Aromalampe: 3-8 Tropfen ätherisches Öl, je nach Raumgrösse
Badezusatz: 5-12 Tropfen ätherisches Öl, bitte immer zuerst in einer Trägersubstanz wie Sahne, Honig, Salz, flüssige Seife auflösen, da ätherische Öle sich nicht mit Wasser verbinden.
Massageöl: Unter 100 ml fettes Öl (z.B. Mandel- oder Jojobaöl) werden 15-25 Tropfen ätherisches Öl gemischt.
Mögliche Mischungen:
Fürs Morgenbad: Rosmarin, Limette und dazu den Saft einer Zitrone
Zum Einschlafen: Lavendel, Rose, Melisse, Sandelholz, Neroli
Zur Entspannung, Kräftigung, (Nerven-) Stärkung: Fichte/Tanne/Kiefer, Basilikum, Orange, Lavendel, Rose, Melisse
Für Schreibtischarbeit: Alle zitronigen Düfte, Rosmarin, Basilikum, Minze
Für sinnliche Bäder oder Massageöle: Rose, Sandelholz, Orange, Zimt
Beim Autofahren oder für die „schnelle Erfrischung“: Rosmarin, Pfefferminze, Zitrone auf ein Taschentuch träufeln und einatmen
Text: Ursula Bertsch
Hansjakobstr. 136
D-79117 Freiburg
www.ursula-bertsch.de
aus Natürlich GESUND - 10. Jahrgang - Nr. 7 - Oktober 2006
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