natürlich GESUND
Freitag, 09.05.2008      





Die Metamorphische Methode – ein Schlüssel zu Gesundheit

Viele Menschen erleben die heutige Zeit als grosse Herausforderung. Alles scheint schneller zu gehen, das Klima verändert sich, Kriege und Naturkatastrophen beschäftigen uns fast täglich. Die Arbeitswelt ändert sich, Flexibilität ist gefordert. Wenn wir in dieser komplexen Welt heute uns und unserer inneren Stimme Raum geben wollen, brauchen wir neue Herangehensweisen, etwa mit der Metamorphischen Methode.

Es ist heute weitgehend anerkannt, dass hinter allen Formen des Lebens Energie oder ’Lebenskraft’ steckt. Die Metamorphische Methode geht von der Annahme aus, dass alle äusseren Erscheinungsformen von Leben Formen von Energiemustern sind. Ausserdem enthält jede Zelle unseres Körpers die Erinnerung an unsere Erfahrungen, zurück bis in die Zeit im Uterus - unsere vorgeburtliche Zeit - sogar bis zum Moment unserer Empfängnis. Wenn wir von einer Erfahrung stark berührt werden, können die Gedanken, Emotionen und Glaubensstrukturen, die mit dieser Erinnerung verbunden sind, Energiemuster bilden. Diese sind wie in der Zeit erstarrte Momente. Sie halten uns gewissermassen in der Vergangenheit zurück. Diese Energiemuster können sich auf unterschiedliche Art und Weise ausdrücken, wie in Form von körperlicher oder geistiger Krankheit, emotionalen Problemen, einschränkenden Einstellungen, begrenzenden Glaubenssystemen oder sich wiederholenden Verhaltensweisen. In diesen Fällen kann unsere Lebenskraft nicht frei fliessen. Oder wir können unsere Kreativität nicht ausdrücken.

Was ist die Metamorphische Methode?

Die Metamorphische Methode ist eine einfache Möglichkeit, Selbsthilfe und persönliche Entwicklung zu fördern. Sie ist ein Werkzeug, das uns befähigt, uns aus dem Gefühl von Einschränkung und Einengung zu lösen, um uns in Freiheit unserem Potential zu nähern.

Es wurde herausgefunden, dass sich unsere vorgeburtliche Zeit – die Zeit, in welcher wir unsere Lebensmuster in der Gebärmutter von der Empfängnis bis zur Geburt erstmals prägen – an den gleichen Stellen widerspiegelt, wo sich die Wirbelsäulenreflexpunkte an Füssen, Händen und Kopf befinden. Diese Stellen werden in der praktischen Anwendung der Metamorphischen Methode in leichten, kreisenden Bewegungen berührt. Dabei bleibt der Anwender/die Anwenderin völlig losgelöst von der Erwartung oder Erzeugung bestimmter Ergebnisse. Dadurch wird es möglich, dass die Energie des Klienten von seiner eigenen angeborenen Intelligenz geleitet wird und seine Muster sich so wandeln, wie es für ihn richtig ist.

Voraussetzungen für Wandel

Damit Wandlung stattfinden kann, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: Was sich wandeln soll, muss lebendig sein. Eine tote Eichel wird niemals einen Eichbaum hervorbringen, die Raupe, die zertreten wurde, wird nie ein Schmetterling werden und wenn der Samen im Eileiter stirbt, kann kein neuer Mensch entstehen. Die zweite Bedingung ist die, dass es ein Umfeld braucht. Für die Pflanze ist dies der Boden und für die Raupe der Kokon, den sie sich selber spinnt. Was tut die Erde mit dem Samen? Nichts anderes, als die harte Schale aufzulockern.

In diesem Sinne verhält sich die Erde gegenüber dem Samen wie ein Katalysator. Katalysator kommt vom griechischen ’katalyein’ und bedeutet ’Struktur auflockern, Struktur lösen’. Die Wandlung wird vollzogen durch das Leben, das im Samen enthalten ist. Im gleichen Sinne, wie es einen Kontakt zwischen der Erde und dem Samen braucht, erschafft die leichte Berührung der Hand des Metamorphikers an Füssen, Händen und Kopf des Klienten diesen Kontakt.

Um sich als Katalysator verhalten zu können muss der/die AnwenderIn eine ganz bestimmte Geisteshaltung einnehmen. Gaston Saint-Pierre, Bücherautor und weltweit der bedeutendste Praktiker und Theoretiker der Metamorphischen Methode, beschreibt diese Haltung im Englischen mit dem Begriff des ’DETACHMENT’. Wir können diesen Begriff übersetzen mit ’nicht verhaftet sein’ oder mit ’HALTUNG DES BELASSENS’. Diese wird folgendermassen definiert: 1. nehme ich alle Tatsachen, die ich bei meinem Klienten oder bei mir erfahre, wahr, 2. anerkenne ich die Anwesenheit dieser Tatsachen als Ausdruck von Leben, wie es sich in diesem Moment manifestiert und offenbart und 3. belasse ich diese Tatsachen in ihrem Sein. Dies geschieht auf der geistigen Ebene. Auf der praktischen Ebene, bei der Anwendung der Metamorphischen Methode werden vor allem der knöcherne Innenrand des Fusses, die Aussenseite des Daumens und die Linie am Kopf vom Scheitel bis zum Schädelrand mit leichten, kreisenden Bewegungen berührt.

Ein Raum zum Sein

Die Metamorphische Methode ist weder Therapie noch eine Behandlung, da sie sich nicht auf bestimmte Symptome oder Probleme konzentriert. Therapien und Behandlungen nehmen wir in Anspruch um Veränderungen, um Heilung zu erhalten. Wenn jemand zu einer Sitzung in der MM* kommt, so tut er/sie dies, weil seine Lebenskraft bereits daran ist, alte Muster zu wandeln und er/sie sich (oft unbewusst) ein Umfeld wählt, das frei ist von äusserer Richtung. Als MetamorphikerIn habe ich nie Heilung oder Beratung als Ziel. Ich stelle lediglich ein Umfeld zur Verfügung, das frei ist von Richtung. Wir können uns dieses Umfeld auch als einen Raum vorstellen, in welchem wir einfach sein können, wie wir sind, mit all unseren Eigenschaften. Im Anerkennen von dem was ist, werden Energien frei, die vorher in der Ablehnung der Tatsachen und in ihrer Bekämpfung gebunden waren. Diese Energie steht dann der Lebenskraft des Menschen zur Verfügung um seine Muster zu wandeln.

In der MM interessiert uns also vor allem Wandlung. Wandlung von Mustern, mit denen wir unser Leben leben und die in der Zeit unserer Schwangerschaft sich erstmals manifestierten. Wir gehen davon aus, dass, wenn ein Muster sich wandelt, auch die Begleiterscheinungen, die mit diesem Muster zusammenhängen, verschwinden. So wie die gebrochenen Beine der Raupe, ihr Sorgen und Freuden verschwunden sind, wenn der Schmetterling aus dem Kokon kommt. In diesem Sinne kann die Metamorphische Methode als ein Schlüssel zu Gesundheit verstanden werden.

Wem hilft die Metamorphische Methode?

Grundsätzlich kann jeder Mensch Anwendungen erhalten. Es hat sich gezeigt, dass oft Menschen in Übergangssituationen wie Berufs- oder Stellenwechsel, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Trauer, Umzug, Trennung, Pensionierung, Schwangerschaft und ähnlichem auf die MM treffen. Viele berichten, dass sie mit diesen Übergängen im Leben und mit Stress-Situationen besser umgehen können, wenn sie Sitzungen erhalten. Ebenfalls wird festgestellt, dass Menschen, die über längere Zeit die MM in Anspruch nehmen, immer mehr aufgrund einer eigenen, innewohnenden Autorität zu leben beginnen, so wie es für sie richtig ist.

Wenn Transformation geschieht, führt uns unsere angeborene, innere Intelligenz zu den notwendigen (not-wendenden) Entschlüssen. Dies kann ein Arztbesuch sein, ein Jobwechsel, eine neue Therapie,…Weil das, was geschieht, immer im Einklang ist mit der inneren Weisheit des Klienten, ist die Metamorphische Methode vollkommen sicher. Die praktische Anwendung ist sehr einfach und kann von jedem gelernt werden. Es sind keine speziellen Fähigkeiten oder Vorkenntnisse nötig.

Ausbildung

Die Metamorphische Methode kann in Form von Wochenendworkshops, in Abendkursen und Ferienworkshops bei ausgebildeten Lehrern erlernt werden. EinE LehrerIn der Methode hat eine Lehrausbildung absolviert und, falls er/sie beim internationalen Verband der «Metamorphic Association» (in London) registriert ist, auch einen Berufskodex unterschrieben.

Es ist auch möglich, die Methode aus den Büchern von Gaston Saint-Pierre im Selbststudium zu erlernen. Allerdings zeigt es sich, dass die Zusammenhänge hinter der praktischen Arbeit so ungewohnt neu sind für unser Denken, dass es sich empfiehlt, die MM in einer Kurssituation gemeinsam mit anderen zu lernen und zu praktizieren.
Text: Marianne Tuor-Neuhaus
Infos:
www.metamorphische-methode.ch
www.netwings.ch/SVMM

Marianne Tuor-Neuhaus ist Anwenderin und Lehrerin der Metamorphischen Methode, Künstlerin und Mutter. Nach jahrelanger Tätigkeit als Physiotherapeutin hat sie sich in der Kunsttherapie, in Biographiearbeit und bei Gaston Saint-Pierre zur Metamorphikerin ausgebildet. Marianne Tuor-Neuhaus praktiziert die Metamorphische Methode als Anwenderin seit zehn Jahren und unterrichtet seit vier Jahren die Basisarbeit in Kursen. Sie ist als Lehrerin bei der Metamorphic Association registriert, hat die Schweizer Vereinigung für die Metamorphische Methode (SVMM) mitbegründet und ist im Vorstand aktiv.

aus Natürlich GESUND - 10. Jahrgang - Nr. 8 - Dezember 2006

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