natürlich GESUND
Donnerstag, 24.05.2007


Fasten, Entgiften und Entsäuern: Befreiter Start ins Neue Jahr


Der Mensch funktioniert nach dem „Ascheneimer-Prinzip“. Eine solche Mülltonne kann eine Menge Abfall aufnehmen, ohne dass Reaktionen gezeigt werden. Ist der Ascheneimer voll, selbst dann ist in der Regel das Beschwerdebild mässig und unspezifisch. Nun reicht aber eine winzige Kleinigkeit aus, um das Fass zum Überlaufen zu bringen; es zeigen sich Symptome und mehr oder weniger stark ausgeprägte Beschwerdebilder.

Häufig wird der Auslöser mit der Ursache verwechselt: Von so wenig bekomme ich jetzt so viel? Das erkannte „Wenige“ ist das I-Tüpfelchen, welches das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Wann der Ascheneimer voll ist, entscheidet die Noxe (zugeführte Schadstoffe), die Konstitution, die Zeit und die Lebensweise, sowohl im körperlichen, als auch im seelischen Bereich.
Wie man aus dem vorherigen Text ersehen kann, handelt es sich um abgelagerte Altlasten, welche durch den menschlichen Körper teilweise jahrzehntelang kompensiert werden und diese Mechanismen, wenn das Mass voll ist, durch einen meist kleinen Auslöser zusammenbrechen. Dieser „Zünder“ kann sich in den unterschiedlichsten Formen darstellen: Infektionskrankheiten, Impfen, Stress, zusätzliche geforderte Entgiftungskapazitäten, die beispielsweise bei einer Zahnsanierung ohne Ausleitung anfallen, hormonelle Umstellungen oder diätetische Fehler. Konnte der Körper die Schlackenund Schadstoffausleitung bis dahin noch einigermassen sicher stellen, ohne dass der Mensch nennenswerte Beschwerden aufwies, brechen diese Mechanismen durch den zusätzlichen Auslöser zusammen und es kommt zu mehr oder weniger starken Symptomen, in der Regel mit progressiver Tendenz.
Häufig kann der Patient das Beschwerdebild zeitlich mit einem Auslöser in Verbindung bringen:
Es fing an, als ich die Impfauffrischung bekam. Leider bringt er selbst und auch oft die Schulmedizin diese Aussage nicht in Zusammenhang mit seinem entstandenen Beschwerdebild. Die beschriebenen Altlasten können schon aus der vorgeburtlichen Phase übernommen werden. Es hat sich herausgestellt, dass die Mutter besonders über den Erstgeborenen oft gut entgiftet.
So ergibt es auch einen Sinn, wenn wir in der Praxis bei einem Dreijährigen beispielsweise eine Amalgambelastung feststellen, obwohl das Kind noch nie mit diesem Zahnmetall kontaktiert hat. Hier sind häufig schon die Grundlagen für einen sich füllenden Ascheneimer gelegt.

Wie macht sich diese „überlaufende Abfalltonne“ bemerkbar?
Die Beschwerdebilder sind mannigfaltig und absolut unterschiedlich. Dies hängt mit der beschriebenen Interaktion von Noxe, Konstitution, Zeit und Lebensweise zusammen. Es können Symptome des rheumatischen Formenkreises auftreten, allergische Reaktionen, Hauterscheinungen, erhöhte Infektbereitschaft, asthmatische Geschehen oder allgemeiner Vitalitätsverlust in der Kombination mit depressiven Verstimmungen. Die beiden letzt genannten Beschwerdebilder treten auch häufig schon im Vorfeld auf.
Die Ablagerungen finden im bindegewebigen Anteil des Körpers statt. Diese Gewebeart liegt zwischen der Zelle und dem Fliesssystem. Alles, was von der einen zur anderen Seite geleitet wird, muss dieses System passieren.
Das Bindegewebe hat unter anderem eine Filteraufgabe und ist mit einem Schwamm zu vergleichen. Je mehr Schadstoffe zugeführt werden, desto weniger kommt der Körper mit seinen Entgiftungsfunktionen nach und im Laufe der Zeit bildet sich dort eine Schlackenhalde. Kontinuierlich bewegt sich der Patient von der Disposition, der Neigung zu einem Beschwerdebild, zur Diathese, der ausgebrochenen Krankheit.
In dieser Phase verändert sich unter anderem auch der Säure-Basenhaushalt; es entsteht allmählich eine Übersäuerung. Diese veränderten pH-Werte ziehen Stoffwechselentgleisungen und Übersäuerungskrankheiten nach sich.
Erste Hinweise ergeben sich aus dem Morgenurin. Zeigt sich dieser sehr sauer, mit einem pH-Wert von 5,0, lässt das den Schluss zu, dass bei der massiven Ausscheidung eine grosse Säureansammlung im Körper vorhanden ist. Aber auch ein relativ alkalischer Urinwert von 7,0 ist nicht pauschal als positiv zu werten. Häufig hat der Patient Schwierigkeiten, seine Säuren in Lösung zu bringen und auszuscheiden. Hier stellt sich die Frage: Wo sind die Säuren?
Therapeutische Aufgabe ist es, den Stand von Disposition und Diathese zu diagnostizieren und den Körper zu entgiften, zu entschlacken und zu entsäuern.
Wichtig ist die Feststellungen, in wie weit die körpereigenen Entgiftungsorgane in der Lage sind, ihrer Arbeit nachzugehen. Hierbei handelt es sich primär um die Leber und die Niere, aber auch um den Darm und die Haut. Es geht nicht darum, möglichst viel und schnell Ablagerungen Ablagerungen zu lösen und dem Fliesssystem zu zuführen. Ist der Körper schon mit den Schlacken im Bindegewebe überlastet, so können seine Entgiftungsmechanismen vollends zusammenbrechen, wenn es nur um die quantitative Ausleitung geht. Ich bin sehr skeptisch, wenn Patienten mit Präparaten und Badezusätzen kommen, welche versprechen, in kürzester Zeit viel auszuleiten. Der sowieso schon gestresste Stoffwechsel ist schlimmsten Falls vollständig überlastet und der Schaden grösser als der Nutzen. So dürfen auch bei Entgiftungskuren keine Kopfschmerzen auftreten; tun sie es, stimmt etwas nicht. Entweder wird zuviel gelöst oder die Entgiftungsorgane können ihrer Aufgabe nur bedingt nachkommen.
Die Haut gehört mit zu den Organen und ist an den Entgiftungsmechanismen massiv beteiligt. Haben wir von der Konstitution einen Hautausscheider, so kann dieser bei einer Entgiftung vermehrt über dieses Organ auswerfen und massive Hauterscheinungen zeigen. Hier ist sanftes Ausleiten und die Unterstützung von Leber und Niere besonders angesagt. Zu erkennen ist dieser Typus am Hautausscheidungsring in der Augendiagnose, einem abgedunkelten Ciliarrand, dem Übergang von der Iris zu den Skleren (das Weisse im Auge). Wenn er es kreislaufmässig verträgt, sollten parallel zur sonstigen Therapie Saunagänge angeraten werden, um die Ausscheidungsbereitschaft auf diesem Weg positiv zu nutzen.
Als erstes sollten Leber und Nieren zur vermehrten Ausscheidung angeregt werden. Dies setzt voraus, dass beide Organe ihrer Aufgabe nachgehen können und nicht massiv geschädigt sind.
Die Wacholderbeeren (Juniperus fruct.) gehen gegen Gärungs- und Fäulnisprozesse (Dyspepsie) an und erhöhen die Nierenausscheidung. Auch die Birkenblätter (Betulae fol.) erhöhen die Harnmenge und bringen damit die in Lösung gebrachten Ablagerungen zur Ausscheidung. Schafgarbe (Millefolii hb.) und Erdrauch (Fumariae hb.) regen unter anderem die Leberentgiftung an.
Weiterhin können der Löwenzahn (Taraxaci rad. c. hb.) und die Brennnessel (Urticae hb.) zum Einsatz kommen.
Sie haben entgiftende Wirkung auf das Bindegewebe, das Fliesssystem, die Leber und die Niere. Früher hatte man diese Pflanzen zu den Blutreinigungsmitteln gezählt; dieser Begriff ist heute ungebräuchlich.

Rp.
Wacholderbeeren 10.0
Birkenblätter 30.0
Schafgarbenkraut 30.0
Erdrauchkraut 30.0
M.f.spec.
D.S. 1 Essl. auf 1 Tasse Aufguss, 15 Min. ziehen lassen, 3 x 1 Tasse tgl.

Wer im Frühjahr entgiften und entschlacken möchte, sollte zur Zeit der Löwenzahnblüte über eine Woche täglich sechs bis acht Löwenzahnstängel essen. Die Milch darin ist nicht giftig, jedoch der Geschmack sehr bitter. Auch die körpereigene Abwehr wird damit angeregt.
Der Bärlauch (Allium ursinum), ein Vertreter der Lauchgewächse, hat einen besonders hohen Anteil an schwefelhaltigen Inhaltsstoffen, die dem menschlichen Körper bei der Produktion von Enzymen helfen und seine Giftstoffe, wie Schwermetalle und Umweltgifte, abbauen sowie vor schädigenden Substanzen schützt. Im Frühjahr kann der Bärlauch frisch verzehrt werden, für Entgiftungskuren sollte man auf Fertigpräparate zurückgreifen.
Auch der Koriander (Coriandrum sativum) hat sich erfahrungsgemäss bei Entgiftungs- und Reinigungskuren bewährt. Auch zur Ausleitung von abgelagerten Schwermetallen ist er unentbehrlich. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn der Patient noch Amalgamfüllungen im Mund hat. Es besteht der Verdacht, dass Koriander diese anlösen und somit zu weiteren Belastungen führen kann. Als Küchengewürz ist er allerdings auch dann in Massen zu verwenden, bei hohen Konzentrationen von Fertigarzneimitteln ist eine Therapeutenrücksprache angeraten.
Zur Säftereinigung hat sich das Ingwer- Mischpulver der Hildegard von Bingen bewährt. Diese als Fertigpräparat zu bekommene Mischung besteht aus Ingwer, Süssholz, Zitwer, Rohrzucker, Dinkelmehl und Wolfsmilchsaft. Sie schreibt, „es trennt die guten von den schlechten Säften“. Das Pulver wird bei Fastenausleitungskuren empfohlen. Es hilft, schädliche Stoffe auszuleiten und nützliche Bestandteile dem Körper wieder zuzuführen. Während einer Fasten- oder Ausleitungskur soll man des Morgens ein bis zwei Teelöffel im Mund zergehen lassen.
Um das Fliesssystem, vor allem die Lymphe bei einer Entgiftungstherapie zu unterstützen, sollte an den Storchenschnabel (Geranium robertianum) und den Steinklee (Melilotus) gedacht werden. Der Storchenschnabel aktiviert den Lymphfl uss und entgiftet die Lymphe, wobei der Steinklee die Fliessfähigkeit von Blut und Lymphe (Eukrasie) unterstützt. Gelöste Schlackenstoffe nützen gar nichts, wenn der Abtransport nicht gewährleistet wird. Erst danach setzen Entgiftung und Ausscheidung ein. Geranium robertianum und Melilotus können als dynamisierte Urtinktur mit je drei mal drei Tropfen täglich zum Einsatz kommen. Bei Macumar- Patienten sollte vor der Anwendung von Steinklee therapeutischer Rat eingeholt werden.

Rp.
Johanniskraut 10.0
Schafgarbe 10.0
Ringelblume 10.0
Kamille 10.0
Schöllkraut 10.0
Holunderblüten 10.0
Bohnenhülsen 10.0
Lindenblüten 10.0
Zinnkraut 10.0
Löwenzahn 10.0
M.f.spec.
D.S. Riegeltee, 2 Tl. auf 1 Tasse Wasser, 10 Min. abgedeckt köcheln, 3 x 1 Tasse tgl. (immer wieder frisch ansetzen)

Nach der Leisen-Kur (Matthias Leisen) kommt bei allen chronischen Prozessen, wo Verdichtungen von Elementen zu Schlacken eine Rolle spielen, der „Riegel- Tee“ zum Einsatz. Je nach Indikation sind die Schlacken unterschiedlich zusammen gesetzt, der Riegel-Tee ist allerdings breitbandig einsetzbar.
Spielen besonders Schwermetalle eine Rolle, welche zur Ausleitung kommen sollen, dann sollte die Ostasiatische Süsswasseralge (Chlorella pyrenoida) eingesetzt werden, um eine Abbindung im Fliesssystem zu gewährleisten. Diese Algenart hat eine aussergewöhnlich hohe Bindefähigkeit von Schlackenstoffen und hat sich erfahrensgemäss gut bewährt. Sie ergänzt auf Grund ihres hohen Gehaltes an lebenswichtigen Vitaminen, essentiellen Fettsäuren, Nukleinsäuren sowie dem „Chlorella Growth Factor“, einem Wachstumsfaktor, welcher die Zellerneuerung und Enzymproduktion fördert, die tägliche Nahrung auf umfassende Weise. Auch hier sollte auf Fertigpräparate zurück gegriffen werden, welche, je nach Inhaltskonzentration, mit in der Regel drei mal fünf Tablettchen angewendet werden. Eine grünliche Verfärbung des Stuhls ist möglich und unbedeutend.

Königskerze und Fenchel entsäuern

Zur Entsäuerung kann ein Tee verwendet werden, welcher sowohl bei Hildegard von Bingen als auch bei den nordamerikanischen Indianern verwendet wurde.
Diese Mischung wird in unserer Praxis täglich literweise gekocht und sowohl den Patienten, als auch den Mitarbeitern angeboten. Übersäuert sind wir beinahe alle und können somit solche Ausleitungen immer wieder vertragen.

Rp.
Königskerzenblüten 50.0
Fenchelsamen 50.0
M.f.spec.
D.S. 2 Tl. auf 1 Tasse Aufguss, 10 Minuten ziehen lassen, mehrere Tassen täglich

Königskerze (Verbascum thapsus) und Fenchel (Foeniculum vulgare) zielen in der Kombination auf die Stoffwechsel-Entgiftung und entsäuern mild. Der Tee schmeckt sehr gut, was ja nicht von jeder Mischung behauptet werden kann!
Eventuell sollte erst einmal eine kleinere Mischung in der Apotheke angefordert werden, da die Königskerzenblüten nicht billig sind.
Die Grenzen von Entgiftung und Entsäuerung sind fliessend und gehen so in einander über. Wird der Stoffwechsel entschlackt, reguliert sich in der Regel auch der Säure- Basenhaushalt. Kurmässig kann auch auf entsäuernde Mineralpräparate zurückgegriffen werden. Wichtig ist immer, dass der Patient genügend trinkt. Zwei Liter Wasser pro Tag sollten zugeführt werden, in therapeutischen Ausleitungsphasen auch mehr. Ein schmutziger Schwamm säubert sich nur, wenn er unter fliessendem Wasser immer wieder ausgedrückt wird.
Bei der Gicht, in der alten Sprache der Naturheilkunde als Podagra bezeichnet, führen erbliche Veranlagung und übermässiger tierischer Eiweissgenuss sowie starker Alkoholkonsum zu überhöhter Harnsäure, bis hin zum Gichtanfall. Hier ist die Diätetik das A und O der Therapie.
Um die Ablagerungen im Fussbereich zu lösen, kann das Bertrammischpulver selbst hergestellt werden:

Rp.
Bertrampulver 30.0
Ingwerpulver 10.0
weisser Pfeffer 5.0
mischen und 3 x tgl. 1 Messerspitze in 1 Pintchen Petersilien-Honigwein (Melowin, als Fertigarzneimittel auf dem Markt) vor den Mahlzeiten trinken

Weiterhin hat sich symptomatisch das Kauen von Gewürznelken bewährt, welche erfahrungsgemäss das gesamte Bindegewebe abschwellen lassen.
Hier sollte man täglich zwei bis drei Nelkenköpfchen im Mund zergehen lassen.

Therapeutisches Fasten befreit und regeneriert Körper und Seele

Das Fasten ist eine uralte Methode zu entgiften. Selbst Tiere tun dies in einer Krankheitsphase. Dass das Fasten in unserer Gesellschaftsordnung oft nur zur Gewichtsreduktion gesehen wird, ist nicht traditionell verankert. Man kann eine länger vorgesehene Reduktionskost damit beginnen, aber vorrangig ist diese Methode zur Entschlackung und Entgiftung gedacht.
Es gibt unzählige Möglichkeiten zu fasten. Teilweise sind recht obskure Methoden auf dem Markt; die sogenannten Frauenzeitschriften sind voll von diesen „Bikini-Diäten“, welche in wenigen Tagen die Traumfi gur versprechen. Das therapeutische Fasten hat einen ganz anderen Hintergrund, doch gibt es auch hier unterschiedliche Ansätze und Durchführungen. Dabei ist die Unterstützung des Behandlers angeraten.
Eine einfache Methode, die beinahe jeder durchführen kann, ist die Praxis des Hildegard Fastens, welches in drei Stufen eingeteilt ist.
Die leichteste Form ist das Fasten mit Dinkel, Obst und Gemüse. Dies wird konsequent über vier bis sechs Wochen durchgeführt. Einmal täglich sollte sich an frischer Luft für eine Stunde bewegt werden. Gemüse und Obst kann man breitestmöglich den Jahreszeiten anpassen.
Die nächste Variante ist die Dinkelreduktionskost. Hierbei isst man in zweitägigem Wechsel die vorher genannte Hildegard-Diät, an Reduktionstagen ausschliesslich Dinkelbrot und Fencheltee, wobei des Mittags auch Kopfsalat gereicht werden kann. Es entsteht kein Hungergefühl und unter therapeutischer Aufsicht kann diese Form über ein halbes Jahr durchgeführt werden.
Das klassische Hildegard-Fasten wird über acht bis zehn Tage angewendet.
Hier werden täglich Dinkelkaffee, Fenchel- und Kräutertee, letzterer eventuell mit Obstsäften vermischt gereicht. Des Mittags kann eine Dinkelfastenbrühe getrunken werden, welche aus der Abkochung von Dinkelgriess, verschiedenen Gemüsen (kein Porree), Kräutern und Gewürzen wie Bertram, Quendel, Galgant, Muskat und Salz besteht. Die genannten Zutaten kommen nicht mit in den Genuss. Porree ist bei Hildegard von Bingen ein „Küchengift“, er lockt „die schlechten Säfte“. Tatsächlich hat sich in der modernen Diätetik herausgestellt, dass mit diesem Gemüse bei einem Rheumatiker ein Schub ausgelöst werden kann. Sonstige Aussagen über Porree sind, je nach diätetischer Schule, absolut unterschiedlich.
Es sollte für eine tägliche Darmentleerung gesorgt werden, indem alle zwei Tage ein Einlauf mit Wasser oder Fencheltee gemacht wird. Auch das schon genannte Ingwer-Ausleitungspulver kommt morgens nüchtern zur Anwendung, weiterhin sind Saunagänge und Bürstenmassagen möglich.

Fastenbrechen mit dem Bratapfel

Das Fastenbrechen wird mit einem Bratapfel begangen und langsam zur Normkost übergegangen. Die Indikationen für das Fasten sind rheumatische und Gelenkerkrankungen, Übergewicht, allergische Reaktionen, Herz- Kreislauf- und Gefässerkrankungen, Verdauungsstörungen und Hauterscheinungen.
Neben dem Heilfasten gibt es zahlreiche naturheilkundlich geprägte Diätformen.
Die Schroth- Kur besteht aus einem rhythmischen Wechsel aus Trocken- und Trinktagen. Bei ersteren werden Gemüsesuppen, Getreideschrot, Vollkornbrot und Nüsse gereicht, die Trinktage werden mit Obst- und Gemüsesäften sowie Weisswein begangen. Weiterhin stehen feucht-kalte Schroth-Packungen mit auf dem Programm, welche über zwei bis drei Stunden zur Anwendung kommen.
Bei der Molke-Trinkkur werden täglich über einen Zeitraum von drei Wochen bis zu eineinhalb Liter Molke in kleinen Schlucken getrunken, parallel Mineralwässer und Gemüsesäfte gereicht.
Die strenge Form der Bircher-Brenner-Diät besteht aus viel Frisch- und Rohkost, Müsli, Nüssen Säften und Honig. Die erweiterte Form sieht zusätzlich Kartoffeln, Milch sowie Milchprodukte vor.
Alle genannten Massnahmen haben ein Ziel, nämlich die Entschlackung und Entgiftung des Körpers. Da in unserer Industriegesellschaft ein täglicher Kontakt mit Schadstoffen gar nicht zu vermeiden ist, sollten die genannten Methoden in unregelmässigen Abständen wieder zum Einsatz kommen. Die Vitalität danach wird vom jeden empfunden und ist eine Bereicherung der Lebensqualität.
Dogmatismus allerdings ist bei all diesen Verfahren fehl am Platz. Jede Methode hat ihren eigenen Hintergrund und Wirkansatz. Je nach Konstitution, Beschwerdebild und Belastungsgrad sollte ein individuelles Programm erarbeitet werden.


Peter Germann, Heilpraktiker
Phytaro, Heilpflanzenschule Dortmund
Im Karrenberg 56, D44329 Dortmund

Heilpflanzenforum in der Fränkischen Schweiz
Vom 15. – 20.Juni 2006, www.phytaro.de ,
Tel. 5, Fax.


aus Natürlich GESUND - 10. Jahrgang - Nr. 1 - Februar 2006


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