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Welche Bedeutung haben seelische Konflikte? Teil 1
Die moderne Psychotherapie hat auf den kürzesten Nenner gebracht folgendes Credo: Hinter vielen Krankheiten und Störungen verbergen sich seelische Konflikte. Sie entsprechen ungelebten Wünschen und nicht geäusserten Gefühlen, wobei sie ihren Ursprung häufig in seelischen Verletzungen der Vergangenheit haben. Fast jeder moderne Therapeut wird diese Aussagen unterschreiben können, doch erstaunlicherweise wird häufig nicht danach gehandelt. Dafür gibt es drei Gründe: zum einen ist das Unbewusste für viele Menschen ungeheuer schwer zu durchschauen, zum anderen sind seelische Themen häufig immer noch tabuisiert, und drittens führt die Beschäftigung mit seelischen Themen oftmals zu moralischen Verurteilungen, was mit erneuten Schmerzen und weiteren Konflikten verbunden sein kann. So ist es in der Praxis bequemer, wenn man als Therapeut einen grossen Bogen um seelische Themen macht. Doch auch viele Patienten haben eine Scheu, sich mit ihren inneren Kümmernissen und Schmerzen auseinander zu setzen.
Erfreulicherweise wächst in den letzten Jahren bei vielen der Mut, sich mit seelischen Themen zu beschäftigen. Immer mehr Menschen wünschen sich fachliche Hilfe, um einen Einblick in ihre unbewusste seelische Dynamik zu bekommen, denn sie spüren intuitiv, dass sie damit wertvolle Heilimpulse bekommen können. Doch das Problem beginnt bereits bei der Wahl der geeigneten Therapie, und die verwirrende Unzahl konkurrierender Methoden macht es selbst Fachleuten schwer, sich zurechtzufinden. Bei der Auswahl der Methode spielt das Erkennen und Bewerten seelischer Konflikte eine grosse Rolle, und die richtige Diagnose ist oft schon die halbe Therapie. Deshalb will ich im Folgenden die gängigen Theorien der Konfliktdeutung vorstellen und ihre Möglichkeiten und Grenzen diskutieren - vor allem im Vergleich mit der eigenen Methode, die ich vertrete, der Psychosomatischen Energetik.
Die Psychosomatische Energetik
Die Psychosomatische Energetik habe ich vor rund zehn Jahren entwickelt. Sie verbindet altes schamanistisches Denken, weil sie behauptet, dass seelische Konflikte nicht nur ins Unterbewusste verdrängt werden, wie die Psychoanalyse erkannt hat, sondern dass der Organismus sie zusätzlich im feinstofflichen Energiefeld auslagert, vergleichbar der Software-Speicherung auf einer Festplatte. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Konflikte so lange bestehen bleiben, wie sie im Energiefeld nicht aufgelöst worden sind. Das Gütekriterium einer erfolgreichen Psychotherapie ist deshalb aus unserer Sicht die energetische Konfliktauflösung.
Der Zentralkonflikt bestimmt den CharakterBei der Psychosomatischen Energetik sehen wir, dass der grösste Konflikt von allen, der sogenannte "Zentralkonflikt", den Charakter eines Menschen bestimmt, wir damit also Bezüge zu den antike Temperamenten herstellen können. Konflikte verändern die seelische Gestimmtheit und bei besonders grossen Konflikten sogar die Persönlichkeit. Das ist nicht nur die Auffassung der Psychosomatischen Energetik, sondern vieler psychosomatischer Verfahren. Der wesentliche Unterschied zu anderen Methoden besteht darin, dass die Konflikte unserer Ansicht nach bereits vorhanden sind, wenn es zu einer traumatischen Situation kommt. Wie im "Dornröschen-Schlaf " werden sie durch das jeweilige Trauma aktiviert. Das geht soweit, dass selbst traumatische Kindheitserfahrungen schon bestehende Konflikte aktivieren, so dass man davon ausgehen kann, dass wir bereits mit einem gewissen Vorrat an individuell unterschiedlichen Konflikten auf die Welt kommen.
Höchstwahrscheinlich entwickeln wir die Mehrzahl aller Konflikte durch traumatische Erfahrungen in früheren Leben, so dass fast alle Konflikte karmischer Natur sind. Wenn man Konflikte vor diesem Hintergrund deutet, verändert sich zwangsläufig die Verantwortlichkeit, denn nun sind auf einmal nicht mehr die bösen Eltern oder der lieblose Ehepartner an den eigenen Schwierigkeiten schuld, sondern sie verwandeln sich zu blossen Auslösern bereits vorhandener Konflikte. Man wird dadurch wieder eigenverantwortlich für seine Konflikte.
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Heutige Partnerkonflikte haben oft eine unerlöste karmische Ursache |
Mitgebrachte Konflikte aus früheren LebenEin weiterer Vorteil dieser Sichtweise seelischer Konflikte besteht darin, dass man sich sonst viele Konfliktinhalte nicht genügend erklären kann, etwa bei kleinen Kindern, wo das Konfliktthema, das wir mit der Psychosomatischen Energetik testen, ansonsten nicht hergeleitet werden kann. Das gleiche Problem zeigt sich auch bei Erwachsenen, deren Konfliktthemen sich oft mit karmischen Erinnerungen decken, die durch Reinkarnationstherapie ans Tageslicht gekommen sind, mit Erlebnissen im jetzigen Leben aber wenig oder nichts zu tun haben.
Konfliktdeutung
Im Folgenden möchte ich die wichtigsten psychotherapeutischen Modelle mit der Psychosomatischen Energetik vergleichen. Dabei konzentriere ich mich vor allem auf die unterschiedliche Deutung der Konfliktinhalte. Unabhängig davon, welches Modell man benutzt, kann die Qualität der Konfliktdeutung mit drei Fragen eingeschätzt werden:
1. Wie objektiv ist die Deutung,
2. Wie gut erklärt sie die Symptome und
- was gerne vergessen wird -
3. Was bringt sie dem Patienten (wie gut wird sie von ihm verstanden und hilft ihm weiter)?
Indirekt ist in allen drei genannten Fragen eine vierte enthalten, die für besonders viel Irritationen sorgt. Es geht um die moralische Frage, die letztlich bei finaler Betrachtung darauf abzielt, einen Schuldigen für das eigene Dilemma zu finden. Fachleute beschweren sich zwar gerne über das Verlagern von Schuld auf andere und nennen es "Projektion", übersehen aber gerne, dass sie mit ihren Theorien fleissig dazu mithelfen. Ein berüchtigtes Beispiel ist die angebliche Schuld der Eltern am seelischen Elend des Kindes aus der Sicht der Psychoanalyse. Weil sich die Väter dabei häufig rar machen, sind dann notwendigerweise die bösen Mütter die angeblich Schuldigen. Mittlerweile hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass man nicht alles Elend dieser Welt den bösen Eltern oder den Müttern ankreiden kann, sondern andere Faktoren mindestens ebenso wichtig sind, etwa das Familiensystem, grösseres kollektives Karma und vor allem eigene traumatische Erfahrungen aus früheren Leben.
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Die Werkzeuge der heutigen Psychotherapie reichen oft zur Konfliktheilung nicht aus |
Krankheit als dämonische Besessenheit
In vorwissenschaftlicher Zeit waren seelische Konflikte als Dämonen gefürchtet. Man deutete sie ausnahmslos als fremde Wesen, die mit dem jeweiligen Menschen nichts zu tun haben und ihn besessen machen, eine Auffassung, die uns heute überzogen anmutet, weil wir mittlerweile der Meinung sind, dass die meisten Konflikte aus dem Unbewussten des Betroffenen selbst kommen. Nun gibt es auch heute noch vereinzelt praktizierende Schamanen, deren Auffassung über den Konflikt so völlig anders ist, und einige Patienten haben vor meiner Untersuchung solche Schamanen aufgesucht. Weil diese Patienten ihre Konflikte immer noch gehabt haben, möchte ich bezweifeln, dass grössere Konflikte durch schamanistische Techniken aufgelöst werden können. Bei kleineren Konflikten, die man bei Naturvölkern häufiger findet, bin ich mir jedoch sicher, dass der Schamane erfolgreich sein wird (sofern er nicht schwarzmagisch arbeitet und dem Patienten noch mehr Konflikte anhext). Wir als Menschen der Hochzivilisation sind dagegen in der Mehrzahl "alte Seelen", das heisst, wir haben aus unseren früheren Leben vergleichsweise grössere Konflikte mitgebracht, so dass der Schamane sie nicht mehr so einfach auflösen kann (wenn er das überhaupt noch schafft).
Eine zweite, dem Schamanismus verwandte, ebenfalls stark zurückgedrängte Form der Konfliktdeutung findet sich im Exorzismus. Vereinzelt gibt es noch Priester, die Exorzismus ausüben. Bezeichnenderweise sind sie oft in ländlichen Gebieten der Dritten Welt tätig, wo meiner Meinung nach kleinere seelische Konflikte häufiger vorkommen, die leichter auf Dämonenaustreibung ansprechen. Vermutlich können sich teuflische Dämonen und übelwollende Geister (häufig neidische Verstorbene) leichter an solche einfach strukturierten Menschen heranmachen und sie besessen machen.
Dagegen behauptet der katholische Priester Riccardo Nardo, der im Kongo als berühmter Exorzist tätig ist, in einem Interview1: "Dämonen sind keine afrikanische Spezialität. Sie existieren auch in Europa. Es ist unverantwortlich, dass sich die Priester unter dem Vorwand der Fortschrittlichkeit aus ihrer Pflicht stehlen. Viele Psychiatriepatienten sind in Wirklichkeit besessen, und die Ärzte können ihnen nicht helfen." Ich stimme Herrn Nardo völlig zu, dass böse Geister, "hungrige Dämonen" und diabolische Wesen als reale Figuren der geistigen Welt anzusehen sind, und dass es einen Rückschritt bedeutet, dieses uralte Wissen zu ignorieren und als Aberglaube abzutun. Denn einmal wird die Therapie solcher Besessenheiten stümperhaft bis ignorant werden müssen, wenn man die zugrundeliegende Ursache leugnet, zum anderen tut man den Geistern natürlich einen Gefallen, weil sie dann ungestört weitermachen können.
Nun fordere ich nicht, dass Psychiater zukünftig mit Weihwasser und Kruzifixen über ihre Stationen laufen, aber es gibt moderne Möglichkeiten, etwa die, das Andocken böser Dämonen dadurch unmöglich zu machen, dass man die inneren Konflikte des Besessenen mit unserem System energetisch auflöst. Man versperrt den Dämonen dadurch die Eintrittspforte, wodurch ich gute Erfolge bei Psychose-Patienten gesehen habe. Des weiteren sollte sich die Psychiatrie dem Spirituellen öffnen, denn man kann schlecht im Geistigen arbeiten, wenn man die grundlegenden Tatsachen der geistigen Welt leugnet und ausschliesslich naturwissenschaftlich-materialistisch denkt.
Die klassische psychoanalytische Theorie
Das Revolutionäre an Sigmund Freud war seine Behauptung, dass Konflikte als etwas Verdrängtes und vor allem etwas Innerseelisches anzusehen sind, also als seelische Bereiche, die eine gewisse Eigenständigkeit aufweisen und sich im Unterbewusstsein des Betreffenden aufhalten. Diese Erkenntnis stellt einen grossen Fortschritt gegenüber dem schamanistischen Denken dar, indem sie viele Projektionsversuche korrigieren hilft und innerseelische Realitäten zurechtrückt. Dieser Erkenntnisgewinn ist jedoch mit dem Nachteil erkauft worden, dass die Psychoanalyse nichts mehr von ausserseelischen Geistwesen wissen will, die mir ebenfalls bedeutsam zu sein scheinen und die wichtigste Grundlage des Schamanismus darstellen.
Ein anderes Problem der Psychoanalyse ist die Ausschliesslichkeit der Konfliktdeutung, die sich nur auf die verdrängte Sexualität beschränkt. Der Ursprung der Konflikte wird heute von der Mehrzahl der Psychoanalytiker in einem anderen Licht gesehen. Ein Hauptgrund dürfte sein, dass bis heute niemand die Freudsche Theorie wissenschaftlich nachweisen konnte. Zudem fördert das simple Schuldmodell der klassischen Psychoanalyse, das Traumata ausschliesslich frühkindlich deutet, auch Übertreibungen wie jene des kindlichen Missbrauchs, das manche Menschen heute überall wittern, selbst wenn man seine eigenen Kinder herzlich drückt. Wenn man alles Böse in der Kinderstube ortet, entsteht daraus zwangsläufig eine stark verzerrte Weltanschauung, die andere bedeutende Konfliktursachen vollkommen ausblendet.
Ganz fatal scheint mir aber zu sein, dass kaum ein Patient mit dem analytischen Modell einverstanden ist, wenn man es ihm in einfachen Worten erklärt, denn es beruht auf einem allzu simplen Konversionsmodell, das überwiegend nur beim hysterischen Charakter seine Gültigkeit hat. Nun kann eine vom Patienten nicht mitgetragene Erklärung seines Krankheitsbildes erfahrungsgemäss kaum eine therapeutische Wirksamkeit entfalten. So versteht man besser, dass die Bewusstwerdung und das emotionale Durcharbeiten (die beiden therapeutischen Hauptwerkzeuge der Psychotherapie) zur Konfliktheilung erfahrungsgemäss häufig nicht ausreichen und Widerstände des Patienten häufig nichts mit dessen seelischer Thematik zu tun haben, sondern mit der Methode selbst.
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Reimar Banis,
Grossmatt 3
6052 Hergiswil
aus Natürlich GESUND - 9. Jahrgang - Nr. 1 - Februar 2005
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