

Ihr Weg zu Harmonie und Lebensfreude
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Pflanzen der Liebe aus dem Garten der Lüste
Zu allen Zeiten und in allen Kulturen suchten Menschen nach Mitteln, die Liebeskraft und die Lebenslust zu steigern: Aphrodisiaka, benannt nach der griechischen Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin Aphrodite. Pflanzliche und tierische, magische und makabre Zubereitungen sollten die Potenz anregen; heute sucht man im Pflanzenreich mit Erfolg nach milden, zuverlässigen Mitteln um Vitalität und Gesundheit zu fördern und Appetit zu machen auf ein erfülltes Sexualleben. Heiße Liebesfeuer zu entfachen, die Erotik knistern zu lassen, intensive Liebesgefühle ins erkaltete Schlafzimmer zu bringen, mit erotischen Speisen mehr als nur Verdauungssäfte fließen lassen das vermag eine Vielzahl von Pflanzen. Pflanzliches Viagra aus Brennnesselsamen, Erdnüssen und Co. kann die Chemie ersetzen.
Erste Zeugnisse für den Gebrauch sexueller Stimulantien finden sich in sumerischen Keilschrifttafeln und altägyptischen Papyri. Im Pharaonenland muss es unzählige aphrodisische Rezepturen gegeben haben, vor allem mit Rauschmitteln versetzte Weine schienen hochbegehrt. Im alten Indien galt Sex als heilig und die Stärkung der Liebeskraft war religiöse Pflicht, aber auch im Abendland finden sich zahlreiche florale Liebeselixiere. Im Zuge der Christianisierung dann gerieten die sinnenfreudigen Rezepturen unter kirchlichen Bann.
Bis heute besteht ein gespaltenes Verhältnis zu solchen Liebesmitteln: in christlich geprägten Kulturen stehen Aphrodisiaka oft noch in schlechtem Licht, aber in fernöstlichen Kulturen, bei Naturvölkern und bei aufgeklärten Zeitgenossen hat sich ein unbeschwerter Umgang mit Liebesmitteln erhalten. Weil bekanntlich die Liebe durch den Magen geht, gibt es auf der ganzen Welt erotische Speisen: Nüsse, Hafer, Feigen, Honig, Mandeln und (Brennnessel)Samen, Pilze, Spargeln, Meerrettich, Senf oder Trüffel.
Vor allem Gewürze gelten als zündender Funke, der die Liebe in Gang setzt, besonders die scharfen unter ihnen: Ingwer, Kardamom, Knoblauch, Koriander, Muskat, Nelken, Pfeffer, Zimt und Chili, aber auch mildere wie Anis, Basilikum, Petersilie, Rosmarin, Safran und Vanille. Ob innerlich als Lustspeise genossen, zu zweit im Bade oder äußerlich (mit Vorsicht!) eingerieben, es gilt, ganz nach Vorliebe eigene Mischungen zu kreieren.
Pflanzen der Liebe
Angelikawurzel
Die Engelwurz wirkt innerlich eingenommen verdauungsfördernd, tonisierend und stimmungsaufhellend; äußerlich angewendet fördert sie die Durchblutung. Das ätherische Öl der Wurzel wärmt den unteren Menschen und gilt als starker pflanzlicher Pheromonersatz. Pheromone sind arteigene Duftstoffe, die mit hoher Spezifität dazu führen, dass zwischen artgleichen Lebewesen ein biologisches Programm in Gang gesetzt wird. Pheromone sind natürliche Abbauprodukte von Sexualhormonen, die über Schweiß oder Urin abgebaut werden und via Riechhirn beim anderen Geschlecht erotische Gefühle wecken können. Vor allem im Sexualverhalten spielen Pheromone eine dominierende Rolle.
Anis
Die kleinen würzenden Samen waren schon vor 2000 Jahren sehr geschätzt als wohltuende Verdauungshilfe, als Mittel gegen von 1543: So bringt Anissamen den Weibern die Milch und mehret die Lust. Anis macht auf alle Fälle Lust nach mehr (Anis). Hinweis: Bei unsachgemäßer Lagerung des ätherischen Öls (nicht der Droge) entsteht die östrogenartige Verbindung Photoanethol, eine Vorstufe des Östrogen.

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Basilikum steigert die Durch-
blutung in den Sexualorganen |
Die Samen der Brennnessel
fachen die Potenz an |
Hopfen liefert pflanzliche
Sexualhormone |
Basilikum
Das beliebte Küchenkraut verführt mit seinem intensiv pfeffrig-anregenden Duft. Es galt schon im Mittelalter als Symbol der Fruchtbarkeit und soll aphrodisische Eigenschaften besitzen. Der Arzt und Botaniker Tabernaemontanus beschreibt das so: das Kraut bewegt zu ehelich wercken. Basilikum war ein bewährtes Aphrodisiakum der Madame Pompadour, die als so frigide galt wie eine Trauerente. Im Mittelalter galt ein überreichtes Sträußchen Basilikum als Aufforderung zum Liebesspiel, und noch heute ist man in Mainfranken davon überzeugt, dass Basilikum die Zuneigung des Partners erwecke und erhalte; es wird für solche Zwecke auf der Brust oder im Schuh getragen ausprobieren schadet nicht. Die aphrodisierende Wirkung wird heute von Wissenschaftlern erklärt durch eine Steigerung der Blutfülle im Bauch- und Beckenbereich und in den Sexualorganen (R. Hänsel und E. Steinegger); das steigert die Libido.
Brennnessel
Schon immer regte die brennende Wirkung dieser Pflanze die Phantasie der Menschen an: Brennnesselsamen soll Potenz und mancherlei andere Kräfte verleihen. Von erotischer Wirkung erzählt der griechische Dichter Ovid vor 2000 Jahren in seiner Ars amandi, der Liebeskunst: die Samen seien das beste Aphrodisiakum der Welt. Ovid mischte sie damals 1:1 mit schwarzem Pfeffer und gab zur Kräftigung noch 1 Eidotter, etwas Zwiebel und Knoblauch dazu. Gaius Petronius, der zur Zeit Ovids lebte glaubte, dass die Potenz durch die Brennnessel gesteigert würde, wenn man damit die Stelle unter dem Nabel, die Lenden und das Gesäß mit leichten Schlägen bearbeitet das mag ein Versuch wert sein. Heutzutage kann man Brennnesselsamen als Vitalitätstonikum in der Apotheke kaufen und als kräftigende Zutat über die Suppe streuen. Oder, noch einfacher, die Samen auf einem Spaziergang ernten, trocknen und verspeisen vielleicht auf` einem Butterbrot. Das Vitamin E und die Pflanzenhormone in den Samen des beckendurchblutenden Aphrodisiakums werden sicher ihre Wirkung tun.
Laut einer Studie der Universität Texas kann ein Kräutermix aus grünem Hafer und Brennnesselextrakt der Lust auf die Sprünge helfen, ganz ohne Nebenwirkungen. Die Frequenz der sexuellen Aktivitäten verzehnfachte sich bei den Probanden. Man nimmt an, dass der Pflanzensud die Blutgefäße tonisiert, die Nerven stärkt, die Hormonproduktion steigert und zugleich die Blutversorgung des männlichen Gliedes. Aber auch wer gestresst und erschöpft ist, unter den Wechseljahren oder unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, sollte die vitalisierende Kraft der Brennnesseln ausprobieren.
Liebesrezepte
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Aphrodites Tee
Je 25 g Damiana, Bohnenkraut, Rosmarin und Basilikum mischen. Je 1 EL der Mischung mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen, würzen mit Gewürznelke, Vanille, Zimt und wenig Muskatnuss und süßen mit Honig.
Gewürz-Nelke soll das erotische Verlangen und die sexuelle Empfindsamkeit steigern. Kauen vor dem Liebesspiel sorgt für reinen Atem... Muskatnuß befördert die ehelich werck, womit die Fähigkeit zum Liebesakt gemeint ist. Zur Zeit des Dioskurides versetzte man Weine mit Muskatnuss, um den Liebestrieb anzufachen... Muskat besitzt eine anregende, in höheren Dosen sogar berauschende Wirkung. Der dafür verantwortliche Wirkstoff Myristicin ist neuerdings in Verruf geraten, weil er die Ausgangssubstanz der Rauschdroge Ecstasy bildet. Doch wie so oft macht die Dosis das Gift; Muskatnuß gekonnt dosiert betört vielleicht, macht aber nicht willenlos.
Der feine Duftstoff der Vanille, das Vanillin, ist chemisch verwandt mit den Pheromonen, die bei sexueller Erregung verströmt werden. Daher rührt auch die erotisch stimulierende Kraft der Vanille.
Zimt stimuliert sämtliche Körperkreisläufe und öffnet Körper und Geist für ein aufregendes und erfülltes Liebesspiel.
Damianatee
Eine Mischung aus 3 TL Damianakraut, 2 TL Pfefferminzblätter und 1 TL Orangenblüten herstellen und davon 1-2 TL mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abgießen und mit Honig gesüßt trinken.
Damianalikör (abgewandeltes Rezept nach Dr. Christian Rätsch)
Seine stimulierenden Wirkungen entfaltet Damiana am ehesten als alkoholischer Auszug; nicht umsonst schwören Liebeshungrige in Mexiko und anderswo auf den Damianalikör.
20 g getrocknetes Damianakraut, 2 Vanilleschoten, 4 Zimtstangen, 0,7 l weißer Rum oder Tequila. Die Vanilleschoten der Länge nach aufschneiden und zusammen mit den anderen Zutaten in den Rum geben. Mindestens 2 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen, danach abgießen. Eine Stunde vor dem erotischen Stelldichein ein Likörgläschen trinken.
Altgriechischer Liebeswein
Wein ist das älteste Ritualgetränk der Menschheit, er ist Fruchtbarkeitssymbol in Ernteritualen und Hochzeitsbräuchen. Im Dionysoskult war Weintrinken ein heiliger Akt, denn Wein symbolisierte das Blut der Götter. Wein entfaltet in geringen Mengen eine angenehm stimulierende und aphrodisierende Wirkung.
125 g gehackte Mandeln, 7 g Gewürznelken, 45 g Zimtstange, 9 Tr. Muskatellersalbei-Essenz, 500 g Zucker, 1 Flasche Madeira, 350 ml Korn.
Alle Zutaten 1 Woche lang durchziehen lassen.
Liebeswein mit Basilikum
3/4 l Rotwein mit 3 6 EL Basilikum bei geschlossenem Deckel erwärmen, 15-20 Min. ziehen lassen und abgießen. 3 EL Honig einrühren, nach Belieben mit etwas Zimt und, falls es noch etwas feuriger sein darf, mit 1 Schreibe frischem Ingwer abschmecken und sofort servieren, wenn man eine heiße Liebesnacht genießen will.
Scharfmacher
3 TL gemahlene Ingwerwurzel, 2 TL Süßholzpulver, 1 TL gemahlene Koriandersamen, 2 TL pulverisiertes Kurkuma, frisch gepresster Saft von 1 Zitrone, 1 rohes Ei (kann man auch weglassen) in einem Glas warmem Wasser verrühren, nach Geschmack mit Honig süßen und täglich morgens vor dem Frühstück trinken. Liebesöl
1 Hand voll Rosenblüten in 100 ml Jojobaöl ansetzen, in die Sonne stellen und nach 6 Wochen abgießen. Insgesamt 30 Tropfen ätherische Öle beigeben als Mischung aus z. B. Beifuß, Jasmin, Muskatellersalbei, Rosmarin, Patchouli, Sandelholz, Weihrauch, Ylang-Ylang. Vor allem Becken, Unterbauch und Brüste, aber auch den ganzer Körper damit einreiben. Nicht in der Schwangerschaft anwenden!
Zur Steigerung sexueller Empfindungsfähigkeit
Eine Mischung aus ätherischen Ölen von 1 Tr. Rose, (oder Neroli oder Ylang), 1 Tr. Jasmin, 1 Tr. Sandelholz und 1 Tr. Basilikum in 1 Becher Sahne oder 5 EL. Honig emulgieren und in 4 l Rosmarintee geben. Diese Mischung für ein Sitzbad verwenden. |
Damiana
Damiana (Turnera diffusa) ist eine tropische Pflanze mit leuchtend gelben Blüten und dunkelgrünen Blättern, die bei grünem Daumen aber auch bei uns gedeiht; ihre Kulturansprüche ähneln dem Basilikum. Damiana ist ein bitteres, scharfes, wärmendes Kraut mit feigenartigem Aroma, verdauungsfördernd, nervenberuhigend und aktivierend und gilt als hilfreich bei Depressionen, Impotenz, vorzeitigem Samenerguss, Frigidität, bei Problemen in den Wechseljahren und bei Asthma. Schon in prähistorischer Zeit wurde Damiana in Mexiko als Medizin und als Liebestrank verwendet. Die an luststeigernden Mitteln reiche indianische Naturheilkunde bezeichnet sie als die Pflanze, die dem Mann das Hemd zerreißt. Das geschätzte Aphrodisiakum erweckt also das Bedürfnis, sich seines Gewandes zu entledigen und dem Liebesspiel zu frönen. Damiana regt die Durchblutung im Unterbauch an und damit auch in den Geschlechtsorganen, deshalb besitzt es bei Frauen sowohl schmerzlindernde als auch aphrodisierende Eigenschaften. Es verbessert die Reflexbereitschaft der lumbalen Sexualzentren, fördert die Durchblutung der Sexualorgane und hat ZNS-anregende und libidosteigernde Eigenschaften. Aus diesem Grund ist es in der Lage, Orgasmusschwierigkeiten, Potenzproblemen und stressbedingten Erschöpfungszuständen entgegenzuwirken. Sexuelle Leistungsfähigkeit und Lustempfinden werden bei beiden Geschlechtern gestärkt bzw. einem Nachlassen schonend entgegengewirkt und vorgebeugt. Damiana ist ausgezeichnet verträglich.
In der Homöopathie wird die Urtinktur aus den getrockneten Blättern von Turnera diffusa als Aphrodisiacum verwendet, neuerdings hat die Firma Cefak eine Neuzulassung für Turnera diffusa unter dem Namen Cefagil herausgebracht, als Urtinktur und in der D 2, das die sexuelle Erlebnisfähigkeit steigert. Es wurde mit der Indikation sexuelle Schwäche neu zugelassen.

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Küchenkraut und Liebeszauber:
Petersilie hat es in sich |
Rosmarin steigert die Bereitschaft
zur Sexualität |
Ingwer: Wichtige Zutat in vielen
Lustspeisen |
Erdnuss
Wer mag sie nicht, die kleinen knackigen Nüsschen, geröstet oder pur! Erdnüsse sind mehr als peanuts, sie enthalten u.a. die Aminosäure L-Arginin. Arginin gilt als ein pflanzliches Viagra, denn es entspannt die Blutgefäße und verbessert zugleich ihre Durchblutung, nachweislich auch die des Penis. Zwar dauert es ein paar Tage bis der gewünschte Erfolg eintritt, aber wer hat schon etwas dagegen regelmäßig Erdnüsschen zu knabbern
Rosmarin
Rosmarin ist eine aktivierende, kreislaufstärkende und aromatisch duftende Pflanze. Als immergrüner Strauch versinnbildlicht er die ewige Treue, soll Ehesegen spenden, das Hirn und die Sinne stärken und die ehelich wercke fördern. Rosmarin hat als Liebesmittel eine lange Tradition, seines starken Duftes wegen war er der Liebesgöttin Aphrodite geweiht. Bei den Griechen bedeutet die Aussage: ich trinke Rosmarinwein so viel wie ich habe eine nette Liebelei. In alten Schriften ist zu lesen dass Waschungen mit Rosmarinwasser Mädchen, Weiber und ältere Männer zum Coitus treiben sollen. Man nahm ihn zu aufreizenden Einreibungen und er erregt, wenn man der amerikanischen Zeitschrift Cosmopolitan glauben darf, die weiblichste aller Köperzonen so gewaltig, dass Leib und Seele geradezu schreien nach einem liebenden Eindringling. Ein Badezusatz hinterlässt eine angenehm erregte Haut, die sich seidig anfühlt und den Partner zu heißen Umarmungen verführt.
Text:
Ursel Bühring
Freiburger Heilpflanzenschule
Oberbirken 17, D-79252 Stegen
www.heilpflanzenschule.de
aus Heilpraxis Magazin - 8. Jahrgang - Nr. 4 - August 2004
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