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Dienstag, 22.05.2007      

Ihr Weg zu Harmonie und Lebensfreude
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Die Leisen Kur: Therapie schlackenbedingter Krankheiten


Die Leisen Kur befasst sich mit der Darstellung einer Untersuchung über den Mineralstoffwechsel im menschlichen Körper und seine Zusammenhänge mit bestimmten Erkrankungen. Ragna Berg und Bircher-Brenner entdeckten und diagnostizierten die Interaktionen zwischen den Endprodukten des mineralischen Stoffwechsels, den Schlacken und einer Reihe nichtinfektiöser Krankheiten.

Matthias Leisen (1879–1940) gelangte über ungewöhnliche Wege zur Pflanzenheilkunde. Er war eigentlich Maler und hatte eine besondere Begabung für die Mutung von Brunnenbohrpunkten. Im ersten Weltkrieg wurde er an der russischen Front zur Ausrutung von Wasseradern eingesetzt. Diese Begabung ermutigte ihn, mittels 48 verschiedener „Leisengabeln“ die unterschiedlichsten Elemente im menschlichen und pflanzlichen Körper zu bestimmen, welche dann in ihrer Definition und therapeutischen Umsetzung mit seiner Tochter Katharina Vanselow-Leisen an Tausenden Patienten in der Praxis erfolgreich umgesetzt wurden.
  Das Ziel der Leisen Kur ist die Erweiterung und Vertiefung der Kenntnisse über schlackenbedingte Krankheiten und deren Behandlung. Diese rufen zum Beispiel Rheuma, Arthritis, Leberleiden, Diabetes, Herzstörungen, Krämpfe oder funktionelle Störungen hervor. Die Heilung von Krankheiten aus dieser Gruppe dürfte heute genauso wichtig sein, wie vor hundert Jahren die der infektiösen Erkrankungen.
  Leisen vertrat die Ansicht, dass weit mehr Leiden als landläufig angenommen durch Ablagerung aus dem Mineralstoffwechsel verursacht werden. Dies ist übrigens eine Vorstellung, welche heute hochaktuell ist und zu den Forschungsbereichen der Orthomolekular-Medizin gehört. Während im Normalfall aufgenommene Mineralstoffe wieder ausgeschieden werden, kann es bei einer übermäßigen Zufuhr oder einer Stoffwechsel- oder Ausscheidungsstörung zu einer Verdichtung des jeweiligen Minerals kommen, den sogenannten Schlacken. Diese lagern sich ab und können, je nach Zusammensetzung, unterschiedlichste Krankheiten verursachen. Die Überlegung Leisens fußte auf der Beobachtung, dass bei den verschiedensten Patienten mit einem bestimmten Beschwerdebild erhöhte Werte spezieller Mineralstoffe in verdichteter Form zu muten waren.
  
Fasten macht Spass, weckt neue Kräfte und setzt Energien frei.
Viele Krankheiten entstehen durch übermässige
Ablagerungen bestimmter Mineralstoffe.
Quelle: Vanselow-Feist, Die Leisenkur
So konnte er 60 „schlackenbedingte Krankheiten“ aufzählen – wahrscheinlich gibt es noch weitaus mehr, was sich heute auch schon herausgestellt hat.
  Die Grundzüge der Leisenkur können in lehrsatzähnlichen Definitionen dargestellt werden:

I. Schlacken bedingen Krankheiten, zum Beispiel Rheuma.

Bestimmte Krankheiten rühren nicht von irgendwelchen, sondern von benennbaren Schlacken her.
  So finden wir bei Rheuma regelmäßig Lithium (Li) in Verdichtung.

II. Bestimmte Krankheiten verschwinden, wenn die ihr zugehörigen Schlacken ausgeschieden oder neutralisiert werden.

Das erwähnte Rheuma wird verbessert oder hebt sich gar auf, wenn Lithiumschlacken ausgeschieden werden.

III. Dies Ausscheidungsfähigkeit besitzen Pflanzen, welche das Element in Verdünnung an Bord haben, das in der Schlacke enthalten ist.

Schafgarbe (Achillea millefolium) enthält verdünnt Lithium und kann gebraucht werden, um lithiumhaltige Schlacken zur Ausscheidung zu bringen und damit zur Heilung des erwähnten Rheumas beitragen.
  Auch in Pflanzen konnte Leisen die verschiedensten Mineralien muten, diesmal jedoch in verdünnter Form. Führt man bei einem verdichteten Mineralüberschuss dem Körper das entsprechende Mineral in verdünnter, assimilierter Form zu, so neutralisieren sich die Werte, denn die Mineralablagerungen (Schlacken) werden ausgeleitet. Der messbare Überschuss an verdichteten Elementen im Organismus verschwindet und das Beschwerdebild bessert sich oder hebt sich bestenfalls sogar auf.
  Den 60 von Leisen beschriebenen schlackenbedingten Krankheiten stellte er cirka 150 Pflanzen gegenüber, die auf ihren Gehalt an diesen 48 beschriebenen Elementen in Verdünnung untersucht worden sind.
  

Der "Riegel-Tee" ...

und die enthaltenen Spurenelemente:

Johanniskraut (Hypericum perforatum) Ag, Au, As, Cr, Ge, Hf, Ce, Mg, Mn, O, Se, Sn, Sm, S, Si, Zr, Zn

Schafgarbe (Achillea millefolium) Al, Ag, Au, Cu, Ca, Cs, Cd, Fe, Ge, Hf, In, J, K, Ce, Li, Mg, Mn, Na, N, Ni, Os, P, Pt, Sn, Se, Si, V, W, Zn

Ringelblume Ringelblume (Calendula officinalis) Al, Ag, Au, Cu, Ce, Ca, Er, Fe, F, H, In, Ir, J, Li, Ni, O, P, Rb, S, V, Zr, Zn

Kamille (Chamomilla recutita) Al, Sb, Bi, Fe, Gra, Mg, Ne, Os, P, Pt, Se, Sm, S, W, Zr, Zn

Schöllkraut Schöllkraut (Chelidonium majus) As, Bi, Ca, Ci, Fe, Ge, Gra, K, Co, Li, Ne, Pb, Sn, Sm, S, Si, V, Zr, Zn

Holunderblüte (Sambucus nigra) Al, Cu, Ce, Cr, Cd, Er, Fe, H, In, Ir, Mg, Hg, O, P, Pt, Se, V, Zr, Zn

Bohnenhülse (Phaeseolus vulgaris) Al, Ca, Ca, In, Ir, J, K, La, Li, Mg, Na, Pt, Se, S, Si, V, Zn

Lindenblüte Lindenblüte (Tilia platyphyllos) Sb, Ag, Ce, N, Si, Zn

Zinnkraut, Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) Al, Sb, Bi, Ca, Cs, Er, Gra, In, K, Li, Na, P, Rp, Si, V, W, Zn

Löwenzahn (Taraxacum officinalis) Bi, Fe, Ge, Gra, K, Na, P, Pb, Sm, S, Si, W, Zn

Lindenblüte
Als „Riegel-Tee“ bezeichnet Leisen eine Mischung aus 10 Pflanzen, welche in ihrer Gesamtheit die 48 von ihm beschriebenen Elemente in Verdünnung in sich haben. Da diese Mischung alle von ihm festgestellten Schlacken neutralisieren, also „abriegeln“, nennt er diese Zusammenstellung einfach „Riegel-Tee“. Man könnte soweit gehen und behaupten, dass diese Mischung bei jeder chronischen Erkrankung einen mehr oder weniger großen Erfolg erzielt und als Adjuvans (Beimittel) verabreicht werden kann. Möchte ich allerdings gezielter gegen ein benennbares Beschwerdebild angehen, hat dieser Tee seine Grenzen. Dann sollten nach Tabelle die Pflanzen benutzt werden, welche spezifischer in ihrer Mineralaufweisung sind.
  Die angegebenen Pflanzen werden zu gleichen Teilen zusammengemischt.
  Zwei Teelöffel der Rezeptur köchelt man 2 bis 3 Minuten; Anteile aus Wurzeln, Stängeln und Rinde ein wenig länger. Nach dem Abgießen sollte der Tee möglichst kurz danach schlückchenweise getrunken werden. Steht er länger als zwei Stunden, verliert er an Wirkung bei der Ausscheidung von Schlacken. Je nach Intensität des Krankheitsbildes kann die jeweilige Mischung bis zu 3 mal täglich mit ein oder zwei Tassen getrunken werden. Eine ständig neue Aufkochung ist empfehlenswert.
  So gibt es eine ganze Tabellensammlung, wie ein Koordinatensystem aufgebaut, von den Erkrankungen und ihren Verdichtungen, sowie von den Heilpflanzen und ihren Verdünnungen.

Für die praktische Handhabung gehe man folgendermaßen vor, hier am Beispiel Rheuma :

  • Prüfe, ob das Krankheitsbild im Register vorkommt.
  • Ist es aufzufinden, ist das Verfahren anwendbar.
  • Unter dem Stichwort „Rheuma“ befinden sich 8 Elemente.
  • Alle oder einige davon sind in Verdichtung im Körper als Übergewicht und damit Voraussetzung für das Krankheitsbild.
  • Um das Gleichgewicht herzustellen, benötigen wir die gleichen chemischen Elemente, jedoch in Verdünnung.
  • Hierzu wird in der Pflanzentabelle nachgeschaut.
  • Die angegebenen Verdichtungen sind in Wertigkeit abgedruckt.
  • Unter anderem ist in diesem Beispiel Lithium (Li) angegeben.
  • In der Spalte Lithium ist eine Marke, am Rand steht die Pflanze, zum Beispiel Schafgarbe. Somit kommt diese Pflanze in Betracht.
Auf die gleiche Weise finden wir Pflanzen für die anderen Verdichtungen.
  Die Menge der Pflanzen richtet sich unter anderem nach den Elementenangaben, aber auch nach der Wertigkeit. Optimal ist eine Wahl von Pflanzen, die die angegebenen Elemente mehrfach abdecken.
  Matthias Leisen stellt neben den Pflanzenanwendungen als Tees auch Lebensmittel dar, welche nach dem gleichen Prinzip ermittelt worden sind.
  So kann der Patient auch seine momentane Ernährung optimieren, in dem er in den Tabellen Gewürze, Obst, Gemüse und Salate nachschlägt. Das Gleiche gilt für die Bäderanwendung mit phtyotherapeutischem Inhalten (Phytobalneologie). Als allgemeine Richtlinie sollte eine basenreiche Ernährung vorrang haben. Katharina Vanselow-Leisen beschreibt unter „Nahrung als Heilmittel“:
I. Der Körper scheidet mit der Nahrung aufgenommene und daraus entstandene Schlacken laufend aus.
II. Er scheidet sogar in einem gewissen Umfang Schlacken aus, die sich zuvor angehäuft haben.
III. Man kann den Überschuss an Basen erhöhen, indem Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate eingeschränkt werden.
Lindenblüte
Auch Gemüse kann krankmachende Mineralablagerungen im Körper ausleiten.
Auch der Auszug aus den Gemüsen ist möglich, welcher dann sofort nach dem Abgießen getrunken werden sollte. Die Gewürze und Pflanzen kocht man gar und entfernt sie dann. Zu dem Zeitpunkt hat die Suppe den höchsten Basenüberschuß und damit die höchste Fähigkeit, Schlacken auszuscheiden.
  Matthias Leisens Erkenntnis war „Gleiches löst Gleiches“. Er sprach davon, dass Verdünnungen im Tee die Verdichtungen im Körper lösen. Das spurenweise Vorkommen der Elemente in den Pflanzen könnte man mit einer D4 oder D6 vergleichen, allerdings ist hier nicht verschüttelt worden und somit der homöopathische Vergleich nicht ganz richtig. Trotzdem schlägt Leisen mit seinem Ansatz eine Brücke zwischen Phytotherapie und Homöopathie. Der moderne Ansatz der Pflanzenheilkunde ist in seinem Bestreben zu erkennen, dass er nach den Inhaltstoffen forscht. Dies geschieht allerdings auf der Ebene der Mineralstoffe und nicht nach den sonst üblichen pharmakologisch wirksamkeitsbestimmenden Inhalten. Auch sind seine Methoden nicht die gängigen der Forschung, aber doch sind wissenschaftliche Grundprinzipien erkennbar. Außerdem ist an Tausenden von Patienten die Wirksamkeit dieses Grundsatzes statistisch erwiesen.
  Die Autoren und Naturforscher Peter Jentschura und Josef Lohkämper haben die Grundgedanken von Leisen weiter fortgeführt und konnten mittlerweile 55 Elemente und 275 schlackenbedingte Krankheiten ermitteln. Ihre Gebote lauten: Meide Schädliches! Iß, trinke, tue Nützliches! Scheide Schädliches aus!
  Die Leisenkur ist mit anderen Therapieverfahren kombinierbar. Der Riegeltee kann als Basisbehandlung bei allen schlackenbedingten Krankheiten eingesetzt, oder eine gesonderte Rezeptabstimmung zusammen gestellt werden.
  
HP Peter Germann
Phytaro-Heilpflanzenschule Dortmund
Köln-Berliner-Straße 9 , D-44287 Dortmund

aus Heilpraxis Magazin - 8. Jahrgang - Nr. 1 - Februar 2004

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