natürlich GESUND
Dienstag, 22.05.2007      

Ihr Weg zu Harmonie und Lebensfreude
Ihr Weg zu Harmonie und Lebensfreude




Krebs auf der emotionalen Ebene (Teil 2)


Von Tom Kenyon

Es gibt das Sprichwort, dass ein Gemälde tausend Worte verdient, also lassen Sie mich eines für Sie malen. Die zentrale Figur war eine machtvolle Heilerin, die an mich weiterempfohlen wurde durch einige ihrer besorgten Freunde. Sie war eine weltbekannte Heilerin und es kamen Menschen buchstäblich aus der ganzen Welt, um sie zu sehen. Und obwohl sie vielen Menschen geholfen hatte, war sie selbst krank. Sie erlebte viele unerklärte Erschöpfungszustände, aber medizinische Tests hatten keine physischen Probleme enthüllt.

Die verwundete Heilerin

Das erste, das mir an ihr auffiel, war ihre Haltung. Sie war ganz offensichtlich eine machtvolle Frau mit enorm starkem Charakter und mit einem scharfen Intellekt. Auch war sie frustriert darüber, dass sie sich nicht von diesem „Ding“ kurieren konnte.
Sie hatte dem Drängen ihrer Freunde, mich aufzusuchen, widerstanden, aber ein erneuter Zwischenfall hatte sie dazu bewegt, es auszuprobieren. Zu dieser Zeit litt sie unter einer ihrer vielen Episoden von Erschöpfung und Müdigkeit. Spät in der Nacht hatten einige Besucher an ihre Tür geklopft. Sie waren aus weiter Ferne gekommen, und einer der Gefährten befand sich im Todeskampf mit einer als unheilbar diagnostizierten Krankheit. Obwohl sie selbst erschöpft war, arbeitete Lily (nicht ihr richtiger Name) die ganze Nacht hindurch und noch bis in den nächsten Tag hinein.
Der Krankheitsverlauf nahm eine Wendung und die Person überlebte wie durch ein Wunder. Die drei dankbaren Gäste verabschiedeten sich mit Gefühlen der Dankbarkeit gegenüber dieser bemerkenswerten Heilerin. Lily fühlte Befriedigung darüber, dass sie den Wünschen des Geistes gedient hatte, obwohl sie sich selbst energetisch stark überbeansprucht hatte.
Und dann stand sie vor „der Mauer“. Jeder Heiler, der irgendwann einmal während einer Sitzung zu viel von sich selbst gegeben hat, weiss, was „die Mauer“ bedeutet. Es ist eine energetische Blockade, die das Nervensystem beeinflusst. Ihr Körper schmerzte. Sie fühlte sich schwach und fiebrig. Sie irrte ein paar Tage lang zwischen den Welten umher, zu schwach, um aus dem Bett zu steigen, sie konnte noch nicht einmal etwas zu essen zu sich nehmen. Während dieser inneren Reise hatte sie eine Begegnung mit sich selbst. Sie wusste plötzlich, dass, wenn sie nichts an ihrer Art zu arbeiten ändern würde, ihr Dienst an der Menschheit sie selbst umbringen würde.
Die einfache Wahrheit an dem Ganzen war, dass Lily nicht nein sagen konnte. Sie fühlte, dass jeder, der an ihrer Türschwelle erschien, „von Spirit gesandt“ worden war, und dass von ihr erwartet wurde, mit demjenigen zu arbeiten. Es war egal, ob es Tag oder Nacht war. Und die Bedürfnisse dieser Fremden kamen sogar vor den Bedürfnissen ihrer eigenen Kinder. Lily’s Kinder hatten Empörung darüber geäussert, aber Lily schrieb diese Äusserungen einfach der lästigen Tatsache zu, dass sie Teenager waren.
Ich fragte sie, wie ihre Kindheit ausgesehen hatte. „Was hat das denn damit zu tun?“ fragte sie. Sie mistraute Therapeuten und deren Überbetonung der Vergangenheit.
„Nun, so befremdlich wie das klingen mag, ich habe herausgefunden, dass Themen aus der Kindheit des öfteren verschleiert im späteren Leben wieder auftauchen.“
„Ich habe diesen Stoff bis zum Abwinken durchgekaut“, sagte sie.
„Bitte tun Sie mir kurz den Gefallen, ich verspreche, wir werden uns nicht lange dort aufhalten. Ich brauche nur einen kurzen Einblick in die Familie.“
Lily erzählte mir daraufhin recht sachlich, dass ihre Mutter gestorben war, als sie neun Jahre alt war. Sie war die älteste von sieben Geschwistern und übernahm schnell die Mutterrolle für ihre jüngeren Brüder und Schwestern. Wenn jene krank waren, blieb sie die Nacht über wach, um für sie zu sorgen. Zu diesem Zeitpunkt entdeckte Lily ihre heilerischen Fähigkeiten. Sie hatte keine Ahnung davon, wie sie es tat, aber sie konnte jemandem, der sich krank fühlte, ihre Hände auflegen und damit bewirken, dass er sich besser fühlte.
„So Lily, fühlen Sie sich schuldig ob der Tatsache, dass Ihre Mutter starb?“
„Was meinen Sie damit?“ fragte sie in einem herausfordernden Tonfall.
„Nun, es scheint mir, dass, wenn Sie ihre heilerischen Fähigkeiten entdeckt haben, nachdem Ihre Mutter gestorben war, da vielleicht ein Bedauern sein könnte, diese Fähigkeiten nicht früher entdeckt zu haben, was Sie eventuell in die Lage gebracht hätte, Ihrer Mutter zu helfen.“
„Aber ich war neun Jahre alt, als sie starb!“ Da war unmissverständlicher Ärger in Lily’s Stimme.
„Ich weiss., ich weiss. Es gab nichts, was Sie hätten tun können.“ Ich hielt inne, um meine letzten Worte einsinken zu lassen.
Lily begann zu schluchzen, und die angestauten Emotionen von über dreissig Jahren Kummer und Leid begannen, sie zu verlassen.
Nach ein paar Minuten redeten wir weiter. Es wurde deutlich, dass Lily von dem ungesehenen Kummer über den Verlust ihrer Mutter angetrieben wurde. Weil sie sich ihren eigenen emotionalen Schmerz um dieses Thema nicht zu eigen machen oder ihn überhaupt bemerken konnte, projektierte sie ihn auf die Leute, die bei ihr Heilung suchten.
Sie war daran gewöhnt, sich um andere zu kümmern. Sie hatte damit ja sehr jung begonnen. Und sie war gut in dem, was sie tat. Es stand ausser Frage, dass Lily Hunderten von Menschen geholfen hatte.
Aber sie hatte sich selbst vernachlässigt. Durch das Über-Fokussieren auf die Bedürfnisse anderer, hatte sie den Kontakt zu ihren eigenen Bedürfnissen verloren – selbst zu dem einfachen Bedürfnis, sich Zeit zum Ausspannen zu gönnen. Die Situation war umso verzweifelter ob Lily’s immenser spiritueller Entwicklung. Ja, so seltsam, wie es klingen mag, spirituelle Entwicklung bringt nicht notwendigerweise psychologisches oder physisches Wohlbefinden.
Sie hatte ein tiefes Empfinden für andere Wesen und einen tiefverwurzelten Wunsch, ihnen zu helfen. Aber sie schloss sich selbst nicht mit ein. Wenn jemand litt, dann gingen in ihrem Denken dessen Bedürfnisse weit über ihre eigenen Bedürfnisse hinaus, sogar über die Bedürfnisse ihrer eigenen Kinder.
Nun, das funktioniert einfach nicht in der Welt der verkörperten Wesen. Als menschliche Tiere haben wir authentische Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen. Wenn wir das nicht tun, dann müssen wir einen Preis dafür bezahlen, entweder in physischem und/oder mentalem Unbehagen.
Lily hatte sich nicht um ihre eigenen Bedürfnisse gekümmert, und sie zahlte dafür. Sie war ein Opfer des Krebses auf emotionaler Ebene geworden.
Krebs tritt auf, wenn Zellen sich ausser Kontrolle zu vermehren beginnen. Ungesehen können sie eventuell gesunde Zellen abtöten und eventuell sogar ihren Gastgeber töten.
Emotionaler Krebs funktioniert auf sehr ähnliche Art und Weise. Ein ungesehenes emotionales Muster beginnt zu wuchern. In diesem Fall hier war Lily’s Muster das Sorge tragen für andere, um dadurch zu vermeiden, dass sie den Schmerz um den Tod ihrer Mutter fühlen musste. Das Problem bestand nicht in der Tatsache, dass sie eine Heilerin war. Das Problem war, dass sie nicht sehen konnte, wann es nicht für sie angebracht war, Überstunden zu machen.
Aber unter dem Zugriff des emotionalen Krebses gestand sie sich nicht das Recht ein oder die Erlaubnis zu, sich um sich selbst zu kümmern im Angesicht von den Bedürfnissen anderer. Dies zu tun wäre ihr „egoistisch“ erschienen. Nicht nur das, sich für sich selbst Zeit zu nehmen, während andere litten, hätte sie von Angesicht zu Angesicht mit den unerlösten Gefühlen rund um den Tod ihrer Mutter gebracht.
Das ganze wurde noch komplizierter dadurch, dass Lily an den spirituellen Dienst durch Selbstverleugnung glaubte. Das ist eine alte Vorstellung, die mit uns hier auf der Erde für eine lange, lange Zeit verankert war. Und Lily hatte das als einen Teil ihrer Spiritualität akzeptiert. Angemerkt sei hier, dass ich persönlich glaube, dass es Zeiten gibt, in denen Selbstverleugnung eine noble Handlung sein kann, aber chronische unbewusste Selbstverleugnung ist ganz einfach dumm.
Sowie Lily nach einer Möglichkeit suchte, um ihre neu gefundenen Einsichten in ihr Dilemma als Heilerin zu integrieren, musste sie zu einem gereifteren Verständnis ihrer eigenen Bedürfnisse im Verhältnis zu den Bedürfnissen anderer kommen.
Sollte sie es nicht schaffen, ihre eigenen Bedürfnisse in ihre Sichtweise von sich und der Welt zu integrieren, dann könnte ihr emotionaler Krebs sie eventuell töten. Nun, seien wir klar hier – emotionale Muster bringen niemanden direkt um. Aber sie führen zu Verhaltensmustern, die selbst-destruktiv sind. Wenn Lily nicht damit beginnen würde, sich Auszeiten zu nehmen, wurde sie ausbrennen, oder schlimmer noch, einen Vertrag mit irgendeiner Art von Krankheit unterschreiben.
In manchen Fällen führt Krebs auf der emotionalen Ebene tatsächlich zu Krebs auf der physischen Ebene. Bis vor kurzem wurden die Mechanismen nicht verstanden, die die Umwandlung einer Emotion in eine Krankheit veranlassten. Aber durch die Arbeit von Dr. Candace Pert und das Konzept der Neoropeptide wurde dieses Geheimnis erklärt.
Gemäss dieser neuesten Neuropeptiden-Theorie interagieren diese hoch aktiven biochemischen Aktivatoren mit Rezeptoren an der Oberfläche der Zellwand. Laut Dr. Pert werden unterdrückte Emotionen im Körper mit Hilfe der Neuropeptide gespeichert, und Erinnerungen werden in Neuropeptid-Rezeptoren gespeichert.
Körper-orientierte Therapeuten haben seit langem beobachtet, dass der Körper Erinnerungen hält. Und dieser Typ von Erinnerungen kann auf Jahre hin gespeichert werden.
Ich erinnere mich an die Demonstration einer Hypnose Technik auf einem professionellen Training vor einigen Jahren. Als ich vorschlug, dass die junge Frau auf eine frühere Altersstufe zurückgehen sollte, begann sie zu weinen. Als sie zurückkam, fragte ich sie, was passiert war.
Sie sagte, dass sie sich plötzlich in das Alter von sieben oder acht Jahren zurückversetzt fühlte. Sie spielte Softball und erhielt einen Schlag ins Gesicht durch einen Schläger. Ihr Vater war der Trainer dieser Mannschaft und sie erinnerte sich, nicht geweint zu haben, nachdem sie diesen Schlag erhalten hatte. Auf dem Weg nach hause sagte der Vater zu ihr, dass er stolz darauf gewesen wäre, dass sie nicht geweint hätte.
Während des kurzen Hypnosezustandes erlebte sie den physischen Schmerz des Geschlagen-Worden-Seins genauso, als ob sie wieder geschlagen worden wäre. Der Schmerz wurde nicht erinnert, wie Sie vielleicht denken, sondern tatsächlich physisch erlebt!
Und nicht nur das, sondern auch noch die Tatsache, dass ihr Vater lieber einen Jungen gehabt hätte als ein Mädchen, kam ihr äusserst schmerzlich ins Bewusstsein. Sie hatte versucht, den Erwartungen ihres Vaters ihr ganzes Leben lang zu entsprechen.
Ich war in meiner therapeutischen Praxis in der Gegenwart von Hunderten von Menschen, die vergangenen Schmerz wiedererlebten. Und auf der Basis dieser über zwanzigjährigen Beobachtung würde ich sagen, dass die Theorie des Dr. Pert oder zumindest ein Teil davon genau den Punkt trifft.
Obwohl die meisten Menschen nicht besonders an Biochemie interessiert sind, oder an den Mechanismen, die hinter Krankheiten stehen, sind sie doch daran interessiert, gesund zu bleiben.
Ich habe diesen Artikel Krebs auf der emotionalen Ebene genannt, weil ich glaube, dass giftige Emotionen sich tatsächlich in Krankheiten verwandeln. Nun, lassen Sie mich hier wieder sehr klar sein – ich glaube nicht, dass alle Krankheiten von nicht-integrierten negativen Emotionen ausgelöst werden. Einige von ihnen basieren unzweifelhaft auf der physischen Ebene. Aber einige von ihnen können zurückverfolgt werden zu bestehenden Gefühlsmustern, und das ist nirgends klarer als bei physischen Formen von Krebs.

Die Psychologie des Krebses

Sowie mehr Studien über die Psychologie von Krebspatienten veröffentlicht werden, beginnen einige faszinierende Tendenzen hervorzutreten.
Zunächst wurde von einer Reihe von Psychologen beobachtet, dass Frauen mit Brustkrebs oft das Thema Selbstverleugnung als Teil ihres psychischen Lebens haben. Ebenso haben sie oft das Gefühl, sie hätten kein Anrecht auf ihre eigenen Bedürfnisse. Sie kümmern sich um die Bedürfnisse der anderen um sie herum, lange bevor sie Sorge für ihre eigenen Bedürfnisse tragen. Ihre eigenen Bedürfnisse wurden sozusagen auf die „hintere Herdplatte“ geschoben. Und viele Krebspatienten stellen sich selbst in den Schatten und versuchen immer „nett“ zu sein, egal wie die Situation ist.
Nun, die Basisfunktion des Immunsystems ist es, zwischen „Selbst“ und „Nicht-Selbst“ zu unterscheiden. Und das geschieht durch eine vielfältige Anzahl an Prozessen, die Rezeptoren an der Oberfläche der Zellwände miteingeschlossen.
Falls ein fremdes Objekt in den Körper eindringt, sagen wir ein Virus oder Bakterien, sendet das Immunsystem eine Schar an spezialisierten Zellen, etwa wie die T-Killer-Zellen, Mikrophagen, usw., an den Ort der Invasion. Diese Mikro- Krieger schliessen die Eindringlinge ganz einfach ein und zerstören sie.
Nun, ich glaube, dass unsere emotionalen Selbste ähnliche Prozesse haben wie unser Immunsystem. Die Funktion von emotionaler Immunität ist es ebenfalls zu unterscheiden zwischen Selbst und Nicht-Selbst. Wenn jemand giftig oder missbrauchend uns gegenüber ist, dann trennt uns unsere emotionale Immunität von demjenigen. Wir haben einen Sinn für gesunde psychologische Autonomie. Da gibt es die Erkenntnis, dass wir separate Wesen sind, und dass wir nicht dazu verpflichtet sind, den Missbrauch von jemandem hinzunehmen.
Aber dies wird nur im Falle eines gesunden Immunsystems eintreten. Wenn es beschädigt wurde, werden wir Missbrauch oder Manipulation von anderen akzeptieren. In einem solchen Fall gibt es kein innewohnendes Gefühl von psychischer Autonomie, und wir fühlen, wir hätten keine andere Wahl ausser der, den Missbrauch hinzunehmen.
Nun, Missbrauch kann viele Formen annehmen. Physischer Missbrauch ist offensichtlich, aber mentaler oder emotionaler Missbrauch kann oft schwieriger zu sehen sein. Aber die giftigen Elemente des Missbrauchs, ob physisch, mental oder emotional, sind sich darin ähnlich, dass alle die emotionale Immunität zerstören.
Johanna (nicht ihr richtiger Name) war von ihrem Vater sexuell missbraucht worden, der ironischerweise ein Priester war. Er hatte eine hochangesehene Stellung in einer grossen Kirchengemeinde und lebte, wie es schien, zwei Leben. Obwohl der physische Missbrauch aufhörte, als Johanna ungefähr zwölf Jahre alt war, dauerte der emotionale Missbrauch fort. Ihr anmassender Vater kontrollierte jeden ihrer Schritte und setzte alle ihre Leistungen herab.
Nach ihrer eigenen Einschätzung war Johanna die perfekte Priester-Tochter. Sie lächelte immer und hatte immer ein tröstendes Wort bereit für die, die sich nicht wohl fühlten. Wenn ihre Eltern nicht zu Hause waren, dann kümmerte sie sich häufig um Gemeindemitglieder, die kamen, um Trost zu suchen.
Während ihrer Gymnasial- und Studienzeit war sie äusserst beliebt bei ihren vielen Freunden. Aber irgendetwas fehlte. Sie war von ihren eigenen Gefühlen abgeschnitten, und obwohl sie wusste, was in einer gesellschaftlichen Situation von ihr erwartet wurde, hatte sie keine Ahnung, was sie tun sollte, wenn sie alleine war. Sie war ihres Gefühles für sich selbst beraubt worden, und nicht einmal ihre Mitgliedschaft in der besten Studentenverbindung konnte das verändern.
Während ihrer Studienzeit hatte sie zwei ungewollte aussereheliche Schwangerschaften. Sie trieb das erste Kind zum Entsetzen ihrer Eltern ab. Als sie wieder schwanger wurde, entschloss sie sich, das Kind zu behalten. Zurückblickend auf diese Entscheidung sagte Johanna mir, dass sie ganz einfach die Verurteilungen ihrer Eltern kein zweites Mal ertragen hätte.
Soweit wie irgendjemand von aussen das beurteilen konnte, lebte Johanna ein glückliches Leben. Sie heiratete und bekam ein weiteres Kind. Die Dinge liefen gut – zumindest an der Oberfläche. Dann, nachdem Johanna vierzig geworden war, hatte sie eine Reihe von Träumen. Diese verfolgten sie über beinahe drei Jahre, in variierenden Abstufungen und verschiedenen Örtlichkeiten, aber immer mit dem gleichen Thema.
Eine schwarze Frau verfolgte sie. Die pechschwarze Frau hatte eine Hautfarbe wie Teer oder die dunkelste Nacht. Sie war angsterregend und oft fletschte sie ihre Zähne und gab zischende Laute von sich. Sie sagte immer das gleiche: „Verändere Dich, oder ich werde Dich umbringen!“
Nach ungefähr drei Jahren hörten diese Träume auf. Johanna hatte nach ihrem eigenen Empfinden sich nicht viel verändert. Und dann, nochmals zwei Jahre später, wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert.
Die schwarze Frau war eine Botschafterin aus ihrem Inneren, die Johanna missachtet hatte. Ein Teil von ihr, der authentische Teil von Johanna, war wütend. Darum hatte diese dunkle Figur ihre Zähne gefletscht und wie eine Schlange gezischt. Die Botschafterin aus ihrem Unterbewusstsein hatte einen Notruf gesendet. Etwas musste sich verändern, oder das Leben würde keine Erlaubnis mehr haben, fortzudauern. Das „etwas“, das sich verändern musste, war Johanna‘s Art, mehr für andere zu leben als für sich selbst.
Johanna unterlag schliesslich dieser Krankheit trotz nachhaltiger medizinischer Versuche, diese zu stoppen.
Ich erwähnte diesen Fall, weil dieses Beispiel deutlich aufzeigt, was ich emotionalen Krebs nenne, und welchen Tribut er einfordern kann.
Johanna’s Sinn für sich selbst war durch ihren Vater angegriffen worden, und ihre psychische Immunität war verletzt. Auf einer tiefen emotionalen Ebene hatte sie das Gefühl, keine anderen Entscheidungen treffen zu dürfen als die Leute um sie herum. Und als dieser emotionale Krebs sich ausbreitete, fühlte sie sich zunehmend ohnmächtig. Ihre Beziehungen fühlten sich mehr und mehr wie Spinnennetze an. Da sie sehr feinfühlig war, berichtete Johanna, dass sie oft die Wünsche ihrer Mitmenschen spüren konnte. Sie vermied Menschenansammlungen; die widersprüchlichen Wünsche waren ihr einfach zuviel.
Es war eine Ironie des Schicksals, dass Johanna Krebs in der Brust entwickelte. Sie sagte mir, dass sich über die Jahre hin ein Gefühl in ihr entwickelt hatte, als wäre sie eine unabsichtliche Mutter für die Welt.
Johanna war nicht dazu in der Lage, herauszufinden, wie sie ihren Sinn für ihr Selbst wieder in Anspruch nehmen konnte und das Leben, das dieses mit sich bringen würde. Sie konnte ihre innere Welt nicht verändern, und die dunkle Figur aus ihrem Unterbewusstsein kam sie zu holen.
INFOS:

Buchtipps:Tom Kenyon, Virginia Essence:
Die Hathor-Zivilisation
Tom Kenyon, Judi Sion:
Das Manuskript der Magdalena
Koha Verlag, je 17,40 Euro

Tom Kenyon Website:
www.tomkenyon.com

Workshop:
16. – 17. Oktober 2004
Haus Jonathan – Chieming/ Hart.
Kosten: EUR 330.–
Übernachtung und Verpflegung extra.

Im Koha-Verlag sind auch zahlreiche
CDs von Tom Kenyon erschienen;
www.koha-verlag.de

Infos über Seminare sowie
Bestellungen von Büchern und CDs
von Tom Kenyon bei:

Satjana’s · Quellenweg 6
D-48301 Darup · Tel.
· www.satjanas.com


Copyright Tom Kenyon, USA


aus Heilpraxis Magazin - 8. Jahrgang - Nr. 4 - August 2004

Druckversion dieser Seite
Diese Seite weiterempfehlen


 
[ Home ] [ Sitemap ]
 


Aufrufe dieser Seite: 623
Seiten-Generation dauerte 0.6309 Sekunden