

Ihr Weg zu Harmonie und Lebensfreude
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Blutdruckerkrankungen und Phytotherapie
Der Mensch ist so jung wie seine Gefässe; wer sich also jung halten möchte sollte beizeiten etwas für seine Gefässe tun, denn das Zauberwort in der Gefässpflege heißt Prävention! Ungefähr 20 % der Menschen zwischen 20 und 80 Jahren leiden an einer Form des Bluthochdrucks Hypertonie ist zu einer echten Volkskrankheit geworden. Dabei wissen viele nichts von ihrer Erkrankung, sie erfahren sie häufig als Zufallsbefund.
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Einfache Massnahmen,
den Blutdruck zu senken:
Entspannung, Bewegung
und gesunde Ernährung
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Arterielle Hypertonie: der erhöhte Blutdruck
8090% aller Hypertoniefälle sind unbekannter Ursache; sie werden als essentielle oder primäre Hypertonie bezeichnet. Eine Grenzwerthypertonie geht mit Blutdruckwerten zwischen 14090 mmHg einher. Diese Form der Hypertonie kann am ehesten mit Phytopharmaka behandelt werden. An den sogenannten sekundären Hypertonien kommen als Ursache meist Nieren- oder hormonelle Erkrankungen in Frage; in diesen Fällen muss die Erkrankung durch die Behandlung des Primärleidens beeinflusst werden.
Der systolische Wert sollte unter 140 mmHg bleiben; ab 140 mmHg spricht man von einer Hypertonie. Der diastolische Wert sollte unter 9095 mmHG liegen; ab 115 mmHg gilt er als schwere Hypertonie.
Hochdruck durch falschen Lebensstil
Bluthochdruck ist einer der Risikofaktoren für Arteriosklerose bzw. Herz- Kreislauferkrankungen. Bei erhöhtem Blutdruck (Grenzwerthypertonie) sucht man die auslösenden Faktoren zuerst in einer ungesunden Lebensweise: Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress, seelischnervöse Anspannung, zuviel Süsses, zuviel Salz (entgegen früheren Meinungen: nur bei ca. 30 % der Hochdruckkranken!), zu viel Alkohol (vor allem Bier und Spirituosen erhöhen den Blutdruck), Nikotin, Hyperlipidämie, Hyperproteinämie, Hyperurikämie und entsprechende Dispositionen.
Folgeschäden erst spät spürbar
Eine Hypertonie verläuft schleichendchronisch; erst die nach Jahren einsetzenden Folgeschäden machen sich deutlich bemerkbar. Symptome zeigen sich als Kopfschmerzen, teilweise pulssynchroner Klopfschmerz, Gesichtsrötung, Schwindelgefühl, Kurzatmigkeit, rasche Ermüdbarkeit, Nasenbluten, Sehfeldveränderung der Augen oder Ohrensausen. Die gravierendsten Komplikationen sind Herzinfarkt und Schlaganfall. Ziel der Behandlung ist nicht allein die Senkung des Blutdrucks, sondern die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen. Deshalb gehören auch entspannende Maßnahmen wie Autogenes Training, Qi- Gong, Yoga u.a. stressreduzierende Maßnahmen zur Therapie. Die Kneippsche Wassertherapie bewirkt eine reaktive Gefäßdilatation und damit eine zentrale Kreislaufentlastung. Eine geregelte Lebensweise mit ausreichendem Schlaf und angemessenen Arbeitspausen, ebenso gemässigtes Ausdauertraining wie Wandern, Schwimmen oder Radfahren entspannen ebenso. Auch Ausleitungs- und Umstimmungsverfahren haben sich bewährt, weil sie den Kreislauf reflektorisch beeinflussen und die Fliesseigenschaften des Blutes verbessern: Aderlass, Schröpfen, Senffussbäder (1/2 Std. vor dem Schlafen gehen: die Gefässdilatation entspannt auch und fördert den Schlaf). Zur Ernährungstherapie gehört eine vegetarische Vollwertkost mit entlastenden Saft-, Apfel, Reis,Hafer oder Kartoffeltagen, vor allem Sellerie (2 große Stangen pro Tag) soll laut Studien (W.J. Elliott/Universität Chicago) erhöhten Blutdruck bis zu 14 % senken. Bei Übergewicht Reduktionsdiät ; nur allein durch Abnehmen und regelmäßige Bewegung kann man relativ rasch die Blutdruckwerte senken!
Neues Heilmittel Sesamöl
Neuerdings fanden indische Wissenschaftler heraus, dass Sesamöl den Blutdruck senkt. In Studien sanken die Werte bei Patienten, die 60 Tage lang nur Speisen assen, die mit Sesamöl zubereitet wurden, von 166 mmHg systolisch auf 134 und von 101 mmHg diastolisch auf 84,6; ausserdem konnten die Patienten nach der Diät mit deutlich weniger Medikamenten auskommen um die Werte zu halten.
Antihypertonika Bluthochdruckmittel sind geeignet zur Prävention und zur Regulierung des Blutdrucks bei der Grenzwerthypertonie . Zusätzlich zu Antihypertonika sind sedierende Pflanzen wie Melisse, Baldrian, Lavendel oder Passionsblume zu empfehlen.
Knoblauch
Knoblauch wirkt mild antihypertensiv, vasodilatativ und lipidsenkend. Er hemmt die Thrombozytenaggregation, verlängert die Blutungs- und Gerinnungszeit und wirkt fibrinolytisch. Man setzt ihn ein bei leichteren Formen essentieller Hypertonie, bei Hyperlipidämie, Arteriosklerose und zur Vorbeugung altersbedingter Gefäßerkrankungen.
Verwendet wird die frische oder getrocknete Droge (die daraus gewonnenen Pulver, Ölmazerate und Destillate sind phytochemisch sehr unterschiedlich und können nicht miteinander verglichen werden): 34 g frische Knoblauchzwiebel pro Tag (900 mg getrocknetes Knoblauchpulver). Einzeldosis ca. 1 g frischer Knoblauch. Selten kann es zu Magen-Darm-Beschwerden oder allergischen Reaktionen kommen.
Mistel
Bei der Anwendung von Misteltee kommt es zu einem milden, blutdrucksenkenden Effekt. Ein dem Acetylcholin ähnliches Cholinderivat regt den Parasympathikus an, die folgende Gefässerweiterung entlastet das Herz und senkt den Blutdruck. Der blutdrucksenkende Effekt stellt sich erst nach längerem kurmässigen Gebrauch ein und lindert auch Arterioskleroseerscheinungen und Kopfschmerz.
Teezubereitung: Mazerat:1 TL feingeschnittenes Mistelkraut (2,5 g Droge) mit 1 Tasse kaltem Wasser übergiessen und bei Raumtemperatur 10 Std. stehen lassen, danach abgiessen. Täglich 12 Tassen trinken.
Olivenbaum
Olivenöl wird zur Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen eingesetzt: regelmäßiger Verzehr vermindert das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen und Arteriosklerose, senkt den Blutdruck und den Cholesterinspiegel. Natives Olivenöl extra ist das wertvollste unter den Olivenöl-Sorten, und nur das sollte medizinisch verwendet werden. In der Volksheilkunde werden auch die Blätter zur unterstützenden Therapie bei Bluthochdruck verwendet.
Weissdorn
In Studien wurde festgestellt, dass Weissdorn eine periphere arterielle Vasodilatation bewirkt und damit eine blutdrucksenkende Wirkung besitzt.
Zwiebel
Zwiebel senkt moderat den Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte. Zwar hat Knoblauch auf altersbedingte Gefässerkrankungen eine wesentlich stärkere Wirkung als die Zwiebel, bereitet aber grössere Geruchsprobleme. Sie wird eingesetzt zur Vorbeugung altersbedingter Gefässveränderungen. Tagesdosis: 50g frische oder 20g getrocknete Zwiebeln pro Tag.
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Melissentee wirkt beruhigend bei Bluthochdruck |
Unterstützt die Hypotonie-Therapie: der bittere Enzian
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Rosmarin unterstützt Kreislauf und sorgt für kräftige Durchblutung |
Passionsblume kann zusätzlich zu Blutdrucksenkern eingesetzt werden |
Arterielle Hypotonie: der erniedrigte Blutdruck
Die Hypotonie lässt sich schwerlich genau präzisieren, weil es dabei ganz auf das subjektive, individuelle Wohlbefinden ankommt: niedriger Blutdruck kann eine konstitutionelle Normvariante ohne Krankheitswert sein. Der niedrigste Wohlfühlblutdruck ist der beste und gilt als eine gute Lebensversicherung, weil er als eine Art Garant zur Verhütung von Herz-Kreislauferkrankungen anzusehen ist und einen wichtigen Schutzfaktor gegen Arteriosklerose darstellt.
Von Hypotonie im allgemeinen spricht man bei Werten von 105/60 mmHg (Männer: 110/60, Frauen 100/60), bzw. wenn der systolische Messwert dauernd unter 100 mmHg liegt.
Die Ursachen sind vielfältig: anlagebedingt, körperliche oder seelische Erschöpfungszustände, Anämien oder Blutverlust, Dehydration, Mangelkrankheiten, chronische oder Infektionserkrankungen. Häufig tritt sie nach schweren Erkrankungen auf (an Bittermittel denken!) oder als psychosomatische Folgeerscheinung bei Depressionen. Umgekehrt aber kann auch ein niedriger Blutdruck zu depressiven Verstimmungszuständen mit Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Leistungs- und Konzentrationsschwäche führen. Das sind gleichzeitig die häufigsten Symptome einer Hypotonie; zusätzlich Minderdurchblutung des Gehirns mit Kopfschmerzen, Schwindel, Schweissausbrüche, Kollapsneigung, Blässe der Haut, kalte Hände und Füße, Gähnanfälle und Wetterfühligkeit. Die teilweise harmlose Regulationsstörung kann dennoch mit ihren Auswirkungen Lebensqualität und Lebensfreude einschränken.
Kneipp und Rosmarin gegen Hypotonie
Die naturheilkundliche Therapie richtet sich nach den Ursachen und wird erst dann durchgeführt, wenn orthostatische Probleme auftreten wie Müdigkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen. Zur Selbsthilfe bei der nicht krankhaften Hypotonie gehören Kneippsche Massnahmen (vor allem Wechselduschen und Wechselarmbad), morgens kalte Oberkörperwaschung oder Fussbäder mit Rosmarin, Sport, Gymnastik und Bewegung an der frischen Luft. Spezielles Kreislauftraining umfasst Hydrotherapie, Trockenbürsten und die Übung, bei längerem Stehen mit den Zehen zu wippen. Zu achten ist auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Kochsalzzufuhr; am besten gleich morgens vor dem Aufstehen 250 ml Wasser trinken.Manchmal helfen auch Kompressionsstrümpfe oder Leibbinden. Plötzliches Aufstehen und übermässige Hitze vermeiden (Urlaub gut planen). Kaffee, Mate- und Schwarztee haben als koffeinhaltige Getränke einen direkten Einfluss auf das pressorische Kreislaufzentrum. Wenn sie nicht im Übermaß (mehr als 45 Tassen / Tag) getrunken werden können sie mit Erfolg den Blutdruck zumindest kurzfristig erhöhen.
Ein niedriger Blutdruck gilt als Domäne der Physiotherapie. Die Phytotherapie wird eher begleitend eingesetzt, aber Rosmarin und tonisierende Bittermittel gehören in jede Teemischung.
Beine kreuzen bei Kreislaufschwäche
Kreislaufschwäche hängt häufig mit einem zu niedrigen Blutdruck zusammen, kann aber auch durch spontan auftretende Angst-, Schreck- oder Schocksymptome auftreten, oder durch Sonnenstich, Vergiftungen oder Erkrankungen des Gehirns. Die Symptome äußern sich in akutem Schwindel, Übelkeit, Brechreiz, Sehstörungen (Schwarzwerden oder Sternchen vor den Augen) bis hin zur kurzen Ohnmacht. Soforthilfe bei nicht krankheitsbedingter, akuter Kreislaufschwäche: die Patienten flach lagern und Beine hochlegen (Schemel, Decke), damit das Blut in den Körper zurück strömt. Kaltwasseranwendungen, 30 Tropfen Enziantinktur oder Korodin-Kreislauftropfen, Bohnenkaffee oder eine heiße Brühe helfen schnell wieder auf die Beine. Für die akute Ohnmachtsituation steht Campher zur Verfügung. Wem beim Stehen schwindlig wird: kurzfristig die Beine überkreuzen, das lässt den Blutdruck um 1015 mmHg ansteigen!
Antihypotonika, Heilpflanzen bei Kreislaufbeschwerden
Ginseng und Taigawurzel
Ginseng und die Taigawurzel wirken zentralstimulierend und verbessern die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Als Tonikum bei Kreislaufschwäche, Psychotonikum, bei Alterskrankheiten, Erschöpfung und Überforderung.
Rosmarin
Rosmarin: ein Duft, der wach macht, der die Sinne klärt. Rosmarin, eine stärkende, tief durchwärmende Pflanze unterstützt den Kreislauf und sorgt für kräftige Durchblutung.Die alten Kräuterkundigen beschrieben den Rosmarin trefflich: Rosmarin sterket die Memory, das ist die Gedächtnüsz. Erwärmet das marck in den Beinen, bringet die sprach wieder, macht keck und herzhafftig, macht jung und retardiert das Alter, so man es allen Tag trinket.
Innerlich angewendet steigert er den koronaren Durchfluss, stimuliert und wirkt positiv inotrop. Man setzt ihn ein bei Kreislaufbeschwerden mit Hypotonie, Koronarer Herzkrankheit, zur Rekonvaleszenz und bei chronischen Schwächezuständen. Bei Kreislaufschwäche sowie bei Kreislaufkollaps hat sich die Gabe von 30 Tropfen Rosmarintinktur bewährt.
Äusserlich angewendet wirkt er hautreizend, durchblutungsfördernd und wärmend. Er wird eingesetzt zur Anregung des Kreislaufs und bei chronischen Durchblutungsstörungen, die mit kalten Händen oder Füssen einhergehen. Einreibungen mit Rosmarin können am oberen Brustbeinende (Angstpunkt), am Handgelenk, an der Innenseite des Armes (entlang des kleinen Fingers) oder am Solarplexus eingerieben, das Herz unterstützen. Bei Kreislaufschwäche hat es sich bewährt, 1 Tropfen Rosmarinöl auf ein Taschentuch geben und den anregenden Duft tief einzuatmen.
Abends angewendet kann Rosmarintee zu Einschlafstörungen führen. Alkoholische oder ätherische Rosmarin-Zubereitungen sollen während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da Bestandteile des ätherischen Öls toxische Wirkungen (Auslösung von Gebärmutterblutungen) haben können. Der Genuß von Rosmarintee schadet nicht!
Teezubereitung: 1 TL (2 g) gut zerkleinerte Droge mit 150 ml heißem Wasser übergießen, 7 Min. bedeckt stehen lassen und abgießen. 34-mal tgl. 1 Tasse trinken. Alkoholische Extrakte sind intensiver wirksam; zur Wirkungsverstärkung evtl. 1020 Tropfen Tinktur/Tasse zugeben.
Rosmarinwein: 20 g Rosmarin in 1 l trockenen Weißwein 1 Woche ziehen lassen, abgießen und tgl. 1 Likörgläschen trinken. Gut gegen Antriebsschwäche.
Vollbad: 50 g Droge mit 1 l Wasser überbrühen, bedeckt 30 Min. ziehen lassen, abgießen und einem Vollbad zugeben.
Text: Ursel Bühring
Freiburger Heilpflanzenschule
Oberbirken 17, D-79252 Stegen
Tel. 0049 / 7661 / 981961
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Nächste Termine der Freiburger Heilpflanzenschule
4.5.2004 17 bis 19:30 Uhr und 13.7. 2004, 18 bis 20:30 Uhr:
Exkursion mit Ursel Bühring
7.5.2004 19:30 Uhr:
Informationsabend der Freiburger Heilpflanzenschule
2.9.2004
Beginn der einjährigen berufsbegleitenden Phytotherapie-Ausbildung A 19
10.9.2004
Beginn der einjährigen berufsbegleitenden Phytotherapie-Wochenendausbildung A 18W
Anmeldungen und Infos bei:
Freiburger Heilpflanzenschule (s.o.)
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aus Heilpraxis Magazin - 8. Jahrgang - Nr. 2 - April 2004
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