

Ihr Weg zu Harmonie und Lebensfreude
|
 |
|
|
|
|
Mit Heilpflanzen Arteriosklerose vorbeugen und behandeln
Fettstoffwechselstörungen sind eine der wesentlichen Risikofaktoren bei Arteriosklerose, Apoplex und Herzinfarkt. Eine Behandlung der erhöhten Fettwerte gilt gleichzeitig als Prophylaxe der Arteriosklerose und ihrer Folgekrankheiten. Arteriosklerose, eine krankhaft veränderte arterielle Durchblutungsstörung, ist bedingt durch die Schädigung der Gefässintima, weil fettig-faserige Plaques das Gefässlumen im Laufe der Jahre eingeengt haben.
Die Erkrankung beginnt zunächst unbemerkt und langsam. An der Schädigung der Gefässwand sind u.a. LDL-Cholesterin und aggressive Sauerstoffradikale beteiligt. Oxidiert das LDL-Cholesterin unter Einwirkung von Sauerstoffradikalen, so wird es von Makrophagen als Fremdköper attackiert und zu Schaumzellen umgewandelt, die sich als Plaques an der Arterienintima anhängen. Wachstumsfaktoren und Enzyme fördern im nachfolgenden eine Proliferation von Bindegewebszellen, so dass sich fettigfibröse Plaques bilden. Enzyme der Schaumzellen sorgen für ein Auskristallisieren des Calciums im Arterieninneren, wodurch sich das Calcium in den Plaques anreichert und diese verhärten. Im Laufe der Zeit ist so aus einer elastischen Arterie ein starres Rohr geworden. Sind die Gefässe durch die Schädigung in ihrer Elastizität eingeschränkt, muss das Herz mehr Pumparbeit leisten und kann durch die dauernde Überlastung geschädigt werden.Weil das Herz überdies durch die eingeengten Gefässe mit größerem Druck arbeiten muss, steigt der systolische Blutdruck an, worauf die Arterien durch die übermässige Beanspruchung immer mehr geschädigt werden – ein Teufelskreis! Hat sich an einem Plaque ein Thrombus ausgebildet, der sich plötzlich loslöst und eine Endstromarterie komplett verschliesst, wird der Herzmuskel unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt: es kommt zu einem Herzinfarkt (oder, je nach Betroffenheit der Gefässe, zu einem Hirninfarkt oder einem Verschluss der Beinarterien). Diesen Schädigungen sollte so schnell als möglich vorgebeugt werden.
Stress und Kummer erhöhen Blutfettwerte
Der Prävention kommt die grösste Bedeutung zu. Körperliche Betätigung und Nikotinkarenz wirken sich günstig aus, übermässiger Alkoholkonsum und mehr als 5 Tassen Kaffee am Tag negativ. Stress und seelische Belastungen erhöhen erwiesenermassen die Blutfettwerte, deshalb sind Entspannungsübungen zu empfehlen. Für die Behandlung stehen Ernährungsempfehlungen ganz oben: gesundessen heisst das Stichwort. Ballaststoffe gehören zu den wichtigsten diätetischen Lipidsenkern und sollten Bestandteil jedes Diätplans sein (pro Tag mindestens 50 g Ballaststoffe). Bitterstoffe in der Nahrung oder in Teemischungen fördern die Gallensekretion; Gallensäuren emulgieren Nahrungsfette, machen sie verdaubar und beheben dadurch Störungen in der Fettverdauung. Bei verstärkter Gallensäurensekretion wird vermehrt Cholesterin aus dem Organismus ausgeschieden und das Serumcholesterin gesenkt. Besonders bewährt hat sich dabei die Gelbwurz Curcuma longa, die lipidregulierend wirkt. Tierische Fette mit ihren gesättigten Fettsäuren sollte man weitgehend meiden, statt dessen Öle mit einfach (Olivenöl) und mehrfach ungesättigten Fettsäuren bevorzugen (Saflor, Sonnenblumenöl, Soja) , weil sie zur Reduzierung des koronaren Risikos beitragen.
Apfelsaft und Rotwein reduzieren Cholesterin
Omega-3-Fettsäuren (in Kaltwasserfischen, Hanfsamenöl, Sanddorn, Walnüssen u.a.) senken Triglyzeride und Cholesterin und zudem moderat den Blutdruck. 1 Glas Apfelsaft täglich soll laut Studien durch die darin enthaltenen Polyphenole die Oxidation des LDLCholesterins im Blut erheblich reduzieren; auch Rotwein (in Eichenfässern gelagert), Schwarz- und Grüntee, Rotbusch- und Honeybushtee und vor allem Zistrosentee sind ergiebige Polyphenolquellen. Äpfel , fein gerieben und roh gegessen, sind pektinreich: sie binden im Darm Gallensäuren und wirken dadurch cholesterinsenkend. Auch Mandeln sollen laut Studien den LDL-Cholesterinwert senken: Tulsi, das Heilige oder Indische Basilikum senkt ebenfalls den Blutfettspiegel. Die mediterrane Ernährung (Olivenöl, viel Gemüse und Obst,wenig Fleisch) beeinflusst die Lipidmuster im Blut nachweislich günstig: Gesamt- und LDL-Cholesterin werden gesenkt und zusätzlich stellen sich protektive und vasodilalative Einflüsse auf die arteriellen Gefässwände ein. Heilpflanzen bei Arteriosklerose bzw. bei Fettstoffwechselstörungen spielen eine wichtige Rolle in der Langzeittherapie erhöhter Blutfettwerte. Sie besitzen eine hohe Akzeptanz bei den Patienten, weil sie gut verträglich sind und eine geringe Nebenwirkungsrate besitzen.
 |
Lipidsenker und Radikalfänger: die Artischocke |
Artischocke Artischockenblätter sind eine echte Alternative zu synthetischen Lipidsenkern und haben durch ihre signifikante Senkung des Cholesterinspiegels eine präventive Wirkung bei arteriosklerotischen Gefässßveränderungen. Artischockenblätter verbrauchen vermehrt Cholesterin durch Bildung von Gallensäuren in der Leber und verstärken zusätzlich die Ausscheidung von Cholesterin mit der Galle. Außerdem hemmen sie die Biosynthese von Cholesterin in den Leberzellen und die Oxidation von LDL und senken die Serumlipide. Da oxidiertes LDL-Cholesterin bei der Entstehung der Arteriosklerose eine besondere pathogenetische Rolle spielt, können die Radikalfängereigenschaften der Artischocke als ein wichtiger Aspekt der Prävention bei Fettstoffwechselstörungen angesehen werden. Außerdem konnten cholesterolytische Effekte nachgewiesen werden: atherotische Plaques zeigten unter Behandlung mit Artischockenblättern Rückbildungstendenzen. Durch die in der Artischocke enthaltenen Bitterstoffe kommt es auch zu einer verstärkten Cholerese, die zu einer Absenkung von Cholesterin im Blut führt, erstens durch die vermehrte Ausscheidung und zweitens durch den erhöhten Verbrauch von Cholesterin für die Gallensäurensynthese. Und nicht zuletzt fördert die Artischocke die Leberzellregeneration, wohingegen synthetische Lipidsenker die Leber schädigen können! Artischockenblätter sind ausgezeichnet verträglich und ohne Nebenwirkungen. Sie sollten langfristig (mindestens 6 Wochen) angewendet werden und eignen sich für Langzeit- und Dauergebrauch.
Flohsamen(schalen) Flohsamen(schalen) gelten als Adjuvans zur Cholesterinspiegelsenkung; sie enthalten 10–25% Schleimstoffe mit der Fähigkeit, Gallensäuren, Cholesterin uvm zu binden. Gallensäuren und LDL-Cholesterin werden an die Schleimstoffe gebunden, mit dem Stuhl ausgeschieden und dadurch aus dem enterohepatischen Kreislauf entfernt Auf diese Weise senken sie den Cholesterinspiegel um 5–15 %. Zusätzlich wirken Flohsamen blutzuckerspiegelsenkend und regulierend auf die Darmperistaltik. Weil Flohsamen nicht resorbiert werden führen sie zu keiner unerwünschten Gewichtszunahme. Darreichungsform : 1 TL Flohsamen mit 200 ml Wasser einnehmen und rasch 2 Tassen Wasser nachtrinken. Tagesdosis: 10–30 g Flohsamen bzw. 10–20 g Flohsamenschalen.
Guarbohne, Indische Büschelbohne Die Indische Büschelbohne wächst in Indien und Pakistan und liefert das Guarmehl oder Guaran, einen gummiartigen Stoff, der in Wasser schnell stark viscose kolloidale Lösungen bildet und durch seinen hohen Quelleffekt zu den Ballaststoffen gezählt werden kann. Guarkernmehl gilt als eine Alternative zu synthetischen Lipidsenkern : der daraus gewonnene wasserlösliche Ballaststoff Guar reduziert den Cholesterinspiegel. Über die Gallensäuren gelangen etwa 1000 mg Cholesterin pro Tag in den Darmtrakt. Etwa 1/5 davon wird mit dem Stuhl ausgeschieden, der Rest wird rückresorbiert und wieder zur Synthese von Gallensäuren verwendet. Guarkernmehl erhöht die Ausscheidung der Gallensäuren mit dem Stuhl und senkt dadurch den Cholesterinspiegel. 5–10 g Guarkernmehl (bzw. Präparate) sollte man pro Tag zu den Hauptmahlzeiten mit Wasser zusammen einnehmen; stufenweise kann die Dosierung auf 12–20 g gesteigert werden. Guar ist auch bei Übergewicht angezeigt, weil es ein rasches Sättigungsgefühl vermittelt. Es verzögert die Magenentleerung und bewirkt dadurch eine verlangsamte Resorption von Kohlenhydraten im Darm, wodurch Insulin besser ausgenutzt wird und ein gleichmässigeres Blutzuckerprofil entsteht. Guar hat allerdings einen unangenehmen Nachgeschmack; Blähungen und Völlegefühl treten häufig auf.
Haferkleie Die Haferkleie zählt zu den Ballaststoffen; sie erhöht das Stuhlvolumen und beschleunigt die Verdauung. Die sog. Todtmoos- Studie an der Wehrawaldklinik (Prof. Dr. A. Berg,) hat ergeben, dass bei täglicher Gabe von 50–100 g Haferkleie Triglycerin, Gesamtcholesterin und das LDL-Cholesterin signifikant gesenkt werden. Die hochwirksame Schlüsselsubstanz der Haferkleie ist beta-Glukan, eine lösliche Ballaststoffkomponente, die den enterohepatischen Kreislauf unterbricht, indem es Gallensäuren bindet und damit einer vermehrten Ausscheidung zuführt. Daraufhin ist der Organismus gezwungen, eigene Cholesterinreserven zur Neusynthese von Gallensäuren zu mobilisieren, worauf der Cholesterinspiegel im Blut sinkt. Haferkleie gilt damit als unterstützende diätetische Maßnahme zur Senkung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem senkt Hafer auch den Blutzuckerspiegel und soll bei der Therapie von Diabetes gute Dienste leisten.
 |
Knoblauch senkt den Blutdruck und erhöht das gute Cholesterin. |
Knoblauch Knoblauch ist eine der wichtigsten Pflanzen in der Arteriosklerose-Prophylaxe. In der Volksmedizin ist er schon lange zur Vorbeugung gegen Altersprozesse bzw. als „Verjüngungsmittel“ bekannt. Er hemmt die Thrombozytenaggregation und besitzt fibrinolytische Aktivitäten, dadurch wird das Risiko zur Thrombenbildung gesenkt. Knoblauch vermindert die Bildung freier Radikale und damit die Lipidperoxidation. Er hemmt teilweise die Cholesterinbiosynthese, bewirkt eine Lipidsenkung (Serum-, LDL-Cholesterin und Triglyceride; HDL wird erhöht! In Studien konnte eine signifikante Senkung des Gesamtcholesterins und der Triglyceride um 10–12 % erreicht werden) und besitzt ausgeprägte antiarteriosklerotische Eigenschaften. Zudem erweitert Knoblauch die Blutgefässe und senkt damit auch den Blutdruck. Damit wirkt er der koronaren Herzerkrankung präventiv entgegen. Knoblauchtherapie ist eine Langzeittherapie, mit Wirkungsbeginn nach 2–3 Monaten. Um der bekannten Geruchsbelästigung entgegen zu wirken, haben sich zum einen „Wochenendkuren“ bewährt, zum anderen das Kauen von geruchshemmenden Gewürzen wie Petersilie, Kardamom, Koriander, Ingwer uvm.
Topinambur Topinambur stammt aus Nordamerika und ist eine der Sonnenblume (Helianthus annuus) verwandte Pflanze. Ihre reichlich vorhandenen Wurzelknollen, die zwischen Oktober und April geerntet werden werden medizinisch und kulinarisch gleichermaßen genutzt. Topinamburknollen enthalten neben Eiweiß, Cholin, Betain, Mineralien, Spurenelementen, Polyphenolen, Saponinen und Vitamin A und C auch Inulin, ein stärkeähnlicher Zucker, der nicht bzw. nur in geringem Maße abgebaut und verwertet wird, weil im menschlichen Körper das entsprechende Enzym, die Inulase fehlt. Deshalb zählt Topinambur zu den Ballaststoffen. Topinambur senkt den Cholesterinspiegel, weil seine Ballaststoffe Cholesterin, Triglyzeride, Phospholipide und freie Fettsäuren binden und sie mit dem Stuhl ausscheiden. Dadurch wirkt er gefässschützend. In Studien wurden nachgewiesen, dass Topinambur einen positiven Einfluss zeigt auf den Blutdruck, den Cholesterinspiegel, die Darmflora,Diabetes und Übergewicht. Die inulinreiche Kolle wird angewendet zur Cholesterinsenkung, Arterioskleroseprophylaxe, als Radikalfänger und zum Aufbau und Regeneration der Darmflora (Bifidus). Außerdem ist Topinambur für Diabetiker geeignet, weil das Inulin insulinunabhängig verstoffwechselt wird.
www.heilpflanzenschule.de
aus Heilpraxis Magazin - 8. Jahrgang - Nr. 2 - April 2004
Druckversion dieser Seite Diese Seite weiterempfehlen
|
|
 |
© 2007 by Asia Vision Verlag, natürlich GESUND online
|