natürlich GESUND
Montag, 28.05.2007      

Ihr Weg zu Harmonie und Lebensfreude
Ihr Weg zu Harmonie und Lebensfreude




Well-Aging für die Haut


Die Haut ist nicht nur der Spiegel unserer Seele. Sie verrät durch Falten, Farben und Festigkeit wie es um unser tatsächliches biologisches Alter bestellt ist. Viele Abnutzungs- und Alterungserscheinungen der Haut können mit sanfter Planzenheilkunde behandelt werden. Der Heilpflanzenexperte Peter Germann verrät wirkungsvolle Rezepte zum Well-Aging für die Haut.

Die Haut (Integrumentum commune) ist den Organen zugeordnet und bedeckt den menschlichen Körper mit einer Oberflächengröße von 1,5 bis 2 Quadratmetern. Sie bildet damit die Schranke zwischen Umwelt und innerem Milieu.
  Die Haut hat verschiedene Aufgaben. So schützt sie die Gewebe vor chemischen und physikalischen Reizen und verhindert das Eindringen von Mikroorganismen. Sie reguliert den Wasserhaushalt, indem sie eine zu starke Austrocknung verhindert, auf der anderen Seite aber eine gewisse physiologische Wasserverdunstung zulässt. Durch Verengung und Erweiterung der Hautgefäße dient sie als Wärmeregulator und vermittelt als Sinnesorgan durch zahlreiche Sensoren Berührungs-, Druck-, Temperatur- und Schmerzreize.

Nägel und Haare sind Anhangsorgane

Der Aufbau der Haut besteht aus verschiedenen Schichten. Die äußere ist die Oberhaut (Epidermis) mit den Anhangsgebilden Drüsen, Haaren und Nägeln. Darunter liegt der bindegewebige Anteil der Lederhaut (Korium). Epidermis und Korium zusammen werden als Kutis bezeichnet.
  Unter der Kutis befindet sich das Unterhautgewebe (Subkutis) als verbindender Anteil.
  Zu den Anhangsorganen der Haut zählen die schon erwähnten Nägel und Haare, zu den Drüsen werden die Talg- und Duftdrüsen (apokrine Drüsen), sowie Brust- und Schweißdrüsen gerechnet.
  Wie alle anderen Organe unterliegt auch die Haut Alterungsprozessen oder Schädigungen durch Umwelteinflüsse, chemische Einwirkungen oder mechanische Reize. Diese Noxen können auch beruflicher Natur sein.
  Die alternde Haut ist gekennzeichnet durch Schwund des bindegewebigen Anteils der Lederhaut und des Fettgewebes. Ein Weiteres tut eine abnehmende Durchblutung, sowie eine verringerte Talg- und Schweißsekretion. Die Haut erscheint dünn, schlaff, faltig und trocken und Altersflecken, Alterswarzen und Juckreiz (Pruritus senilis) können auftreten. Weiterhin kann es zu Hautblutungen durch eine erhöhte Kapillarbrüchigkeit bei besonders dem Licht ausgesetzten Stellen kommen.
  Je nach menschlichem Typus ist dieses, unser größtes Organ, verschiedenen stark ausgebildet. So kann man den genotypischen (erblichen) „Bindegewebe-Schwächling“ in der naturheilkundlichen Augendiagnose an den großen, blütenblattähnlichen Aufrissen der oberen Irisschicht („Maßliebcheniris“) erkennen. Hier sollten Kräftigungen des bindegewebigen Anteils schon in der Jugend erfolgen. Der Arzt Franz Xaver Mayr hat vor ungefähr 100 Jahren den „Schwundund Quelltypus“ dargestellt. Bei ersterem wird im Laufe der Zeit immer mehr Flüssigkeit und Unterhautgewebe ausgelagert und abgebaut, sodass im Alter die Haut wie Pergamentpapier scheinbar direkt auf dem Schädel aufliegt. Der Quelltypus lagert Wasser ein und zeigt zunächst ein rundes bis Vollmond Gesicht. Mit zunehmenden Jahren fällt alles „eine Etage tiefer“; er zeigt eine birnenförmige Physiognomie, wobei das Doppel- bis Dreifachkinn breiter und wuchtiger erscheint als der schädelige Anteil.
  Nun kann man mit geeigneten Maßnahmen sowohl die Alterungsprozesse, die Reize, welche die Haut im Laufe eines menschlichen Lebens erdulden musste und die genotypschen Anlagen positiv unterstützen. Hier hat uns die Natur eine Menge pflanzlicher Darreichungen zur Verfügung gestellt.
  Das Ackerstiefmütterchen (Viola tricolor) mit seinen Anteilen an Saponinen, Schleimen, Flavonoiden, Gerb- und Bitterstoffen sowie Vitaminen hat sich als Teeabsud bei nässenden Hautausschlägen bewährt. Innerliche Anwendungen unterstützen bei allen Hauterkrankungen, insbesondere bei Kindern.
  
Ackerstiefmütterchen hilft als Teeabsud bei nässenden Ekzemen
Ackerstiefmütterchen hilft als Teeabsud bei nässenden Ekzemen
Ackerschachtelhalm: Hauptmittel zur Entgiftung und Lymphreinigung
Ackerschachtelhalm: Hauptmittel zur Entgiftung und Lymphreinigung

Deutsche Aloe wirkt anti-entzündlich

Bestehen Symptome mit einer schlechten Heilungstendenz und damit zur Chronizität neigenden Zuständen, sollte an den Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) gedacht werden. Es ist ein Kardinalmittel zur Lymphreinigung und Bindegewebsentgiftung. Der Schachtelhalm wirkt auf die Haut elastizitätsverbessernd durch seinen hohen Anteil an Kieselsäure.
  Die Aloe (Aloe barbadensis) wird kosmetisch als feuchtigkeitsspendender, regenerierender und elastizitätsfördernder Zusatz genutzt.
  Cardio spermum oder Ballonrebe hat eine juckreizstillende Wirkung auf Grund der cortisonähnlichen Inhaltsstoffe.
  Die „deutsche Aloe“, die Dachwurz (Sempervivum tectorum), hat in Form von Salben und Tinkturen eine heilende Wirkung auf entzündliche und degenerative Erkrankungen der Hautund Schleimhaut durch Umweltgifte und Strahlungen.
  Auf Grund ihrer Gerbstoffe kann die Rinde der Eiche (Quercus robur) in Verbindung mit Hautproteinen Reaktionen der obersten Haut- und Schleimhautschicht hervorrufen, welche das Eindringen von Erregern verhindert.
  Bei Aknesymptomen kommt das Gänseblümchen (Bellis perinnes) als äußere Anwendung in Form von Tinkturen in Frage. Es heilt auch seelische Verletzungen, denn die Haut ist die Trennmembran von unserer Innenwelt zur Außenwelt. So können dermatologische Geschehen auch der Ausdruck einer Abwehr sein, welches das Unterbewusstsein einsetzt, um nicht noch einmal „so verletzt zu werden“.
  

Lavendelöl gehört in jede Hausapotheke

Bei Venenentzündungen gibt es eine phantastische Rezeptur der Hildegard von Bingen (1098 – 1179), die Brennessel- Hanf-Wickel (Cannabis sativa praeparata (H) / Succ. Urticae). Hier kommen gereinigter Seilerhanf mit Brennnesselpresssaft zur Anwendung. Am ersten Tag wird der Saft 1 : 5 mit Wasser verdünnt, in eine Spritzflasche gegeben und sowohl das zu behandelnde Bein, als auch der Hanf damit eingesprüht. Das Bein soll mit der ringförmig angelegten Kompresse hochgelagert werden. Am zweiten Tag wird genauso verfahren, nur mit einer Brennnesselsaft – Wassermischung von 1 : 3, am dritten Tag 1 : 1 und am vierten sowie fünften mit purer Anwendung.
  In der Regel sind mehr Anwendungen nicht nötig, können aber nach ein paar Tagen Pause durchaus wiederholt werden.
  Der rotölige Auszug vom Johanniskraut (Hypericum perforatum) wirkt antibiotisch und schmerzstillend und ergibt ein vorzügliches Wund- und Brandöl.
  Bei Reizungen der Haut durch Schürfungen und scheuern von Kleidungsstücken sollte an die entzündungshemmende und granulationsfördernde Eigenschaft der Ringelblume gedacht werden. Auch bei Streptokokken und Staphylokokken zeigt diese Pflanze eine Wirkung. Beim offenen Bein (Ulcus cruris) wird eine getränkte Auflage angewendet, welche mit 1 Teelöffel Droge auf ein 1/4 Liter Wasser als Aufguss hergestellt wird. Bei schlecht heilenden Wunden und offenen Hautstellen muss auch immer an eine natürliche Entgiftung des Körpers gedacht werden, wobei der Verdacht auf langjährige, chronische Entzündungen mit Vergiftungstendenz besteht.
  In keiner Hausapotheke sollte Lavendelöl (Lavendula angustifolia) fehlen! Dieses phantastische ätherische Öl kann im Notfall bei Verbrennungen und Wunden unverdünnt angewendet werden Es hat eine schmerz- und blutungsstillende, sowie wundheilende Wirkung. Bei einer Schuppenflechte sollte es mit fettem Mandelöl vermischt und symptomatisch zur Anwendung gebracht werden.
  
Löwenzahn regt den Stoffwechsel an, stärkt die Abwehr
Löwenzahn regt den Stoffwechsel an, stärkt die Abwehr
Die Sonnenblume enthält pflanzliche Hormone, die die Haut pflegen
Die Sonnenblume enthält pflanzliche Hormone, die die Haut pflegen
Aloe Vera: Hautschutzpflanze Nummer eins
Aloe Vera: Hautschutzpflanze Nummer eins

Steinklee gegen Stauungen

Die Gamma-Linolensäurehaltige Nachtkerze (Oenothera biennis) wirkt, ebenso wie die inhaltsstoffverwandten Borretsch, Johannisbeere und Hanföl, bei Hautreizungen und Dermatiden.
  Um Stauungen und ödematöse Geschehen anzugehen, bietet sich der Steinklee (Melilotus officinalis) an. Vor allem seine Cumarinderivate beschleunigen die Zunahme des venösen Rückflusses und die Verbesserung der Lymphfließfähigkeit. Weiterhin geht er gegen Juckreiz und bindegewebige Schwellungen an.
  Als altgewährtes Hausmittel mit entzündungshemmender und bakterizider Eigenschaft muss der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) genannt werden.
  Der frische Saft kann direkt auf die Haut gebracht oder ein vorher angerolltes Blatt wie ein Pflaster um kleine Verletzungen gelegt werden.
  Die Melisse (Melissa officinalis) mit ihren vor allem ätherischen Ölen hat sich beim Herpes (Typ I / II) mit gutem Erfolg bewährt. Hier sollten Präparationen schon bei den ersten Anzeichen äußerlich aufgetragen werden.
  Juckreizstillend und antiallergisch wirkt der Bittersüße Nachtschatten (Solanum dulcamara). Als Tee verwendet entschlackt er das Mesenchym, kann aber auch in Form von Salben äußerlich angewendet werden.
  Bei den sogenannten „niederen Pflanzen“ sollten die Algen zur Hautentgiftung und Toxinabbindung aufgeführt werden. Gold-, Rot- und Braunalgen kommen fast nur im Meer vor, wobei die Grün- und Blaualgen fast ausschließlich im Süßwasser zu finden sind. Bei längeren zeitlichen Anwendungen und hohen Dosen sollte bei den Meeresalgen an den Jodgehalt gedacht werden, welcher in der Lage ist, nicht nur beim Schilddrüsenpatienten, Entgleisungen hervorzurufen. Mit der Chlorella-Alge habe ich in der Praxis sehr gute Erfahrungen im Bereich der Entgiftungstherapie gemacht, vor allem, wenn es sich um die Abbindung von Schwermetallen handelt (Zahnsanierung u.ä.).
  Bei Ekzemen handelt es sich nicht ansteckende Entzündungen der Haut, die zumeist durch eine Überempfindlichkeit auf bestimmte Substanzen hervorgerufen werden. Im akuten Zustand finden sich Rötung, Schwellung, Papeln und Bläschen, welche nach Aufplatzen krusten und schuppen.
  Zur Umstimmungen kommen auch Frischpflanzentropfen nach HAB zur Anwendung. Nachfolgend eine gut wirkende Rezeptur:
  • Erdrauch Tinktur / Fumariae inct. 20 ml, gallesekretionsanregend
  • Löwenzahn Tinktur / Taraxaci tinct. 20 ml, stoffwechselanregend
  • Stiefmütterchen Tinktur / Viola tricoloris tinct. 20 ml, reinigend
  • Storchenschnabel Tinktur / Geranii tinct. 10 ml, entzündungshemmend
  • Wassernabel Tinktur / Centellae asiatica tinct. 10 ml, entgiftend
Erwachsene nehmen pro Gabe 15 bis 25 Tropfen täglich ein, Schulkinder 10 Tropfen und Kleinkinder pro Lebensjahr 1 Tr. in wenig Wasser verdünnt 3 mal täglich vor den Mahlzeiten. Die Tropfen sollten kurz im Mund behalten werden.
Bei Akne und unreiner Haut kann die „Akne-Maske“ angewendet werden.
Hierzu benötigt man:
150 g weiße Heilerde
150 g destilliertes Wasser (Aqua dest.)
10 g Alkoholauszug aus Salbeilavendel (Salvia lavendulifolia)
10 g Borretschöl
10 g Rosmarin-Maisöl-Mazerat
2 Tr. Rosmarinöl CT Cineol
2 Tr. Rosmarinöl CT Campher

Alle Zutaten werden zu einer Paste verrührt, auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und 30 Minuten zur Einwirkung gelassen. In dieser Zeit sollte Ruhe gehalten werden, am besten legt sich der Anwender dabei hin, da die Maske Einfluss auf den Kreislauf und das unwillkürliche Nervensystem hat. Zusätzlich sollte die Maskengrundlage auf einzelne Hautunreinheiten aufgetupft und über Nacht gelassen werden. Innerlich können diese Art von Hautgeschehen mit Borretschölkapseln therapeutisch verabreicht werden.

Ein Tee für einen jungen Teint durch innerliche Reinigung und Entgiftung ist folgender:
Hagebutte     40 g
Zinnkraut     30 g
Klettenwurzel     30 g
Weißdornblüte     40 g
Brombeere     50 g
Stiefmütterchen     10 g
Hauhechelwurzel     40 g

Sechs Teelöffel sollen in 1 Liter kalten Wasser für 1 Stunde angesetzt, dann kurz aufgekocht, 5 Minuten ziehen gelassen, durchgeseiht und warm in 4 Portionen über den Tag verteilt schluckweise getrunken werden.
  Besonders blutreinigende Wirkung hat die folgende Drogenmischung. Eventuell sollten empfindliche Personen erst mit der Hälfte der angegebenen Menge arbeiten, denn je nach Verschlackungszustand des Patienten kann es momentan zu einer massiven Entgiftung kommen, die sich beim Hautausscheider durch vermehrten Auswurf über dieses Organ zeigen kann.

Birkenblätter / Birkenrinde     20 g
Klette     30 g
Schafgarbe     20 g

1 Teelöffel der Mischung wird mit heißem Wasser überbrüht, nach 5 minütigem ziehen lassen abgeseiht und 1 Tasse pro Tag getrunken. An der Drogenmenge und der Häufigkeit der Anwendung können in der Regel schon Rückschlüsse gezogen werden, wie stark eine Rezeptur wirkt.
  Die feinsten Blutgefäße in der Unterhaut erschlaffen mit dem Älterwerden. Sie erweitern sich dann, werden größer und dringen in die oberste Hautschicht.
  Dadurch erscheinen blaurote, durchscheinende Äderchen, verbunden mit roten Flecken. Sie sind nicht schmerzhaft und rufen keinen Juckreiz hervor, werden jedoch vielfach als unästhetisch empfunden. Begünstigt wird eine sogenannte Couperose durch angeborene Schwäche der Blutgefäße, übermäßige Sonneneinwirkung sowie massive Kälte. Trockenheit und mangelnde Hautfeuchtigkeit, üppige Mahlzeiten, Konsum- und Umweltgifte und Cortisonsalben begünstigen ebenfalls.
  • Mäusedorn Tinktur / Rusci aculeati tinct. 30 ml, gefäßverengend
  • Rosskastanien Tinktur / Hippocastani tinct. 20 ml, regenerierend
  • Hamamelis Tinktur / Hamamelidis tinct. 10 ml, durchblutungsfördernd
  • Schafgarben Tinktur / Millefolii tinct 20 ml, zirkulationsfördernd
  • Gingko Tinktur / Gingko biloba tinct. 20 ml, kreislauffördernd
Kurmäßig sollte der Patient 15 bis 25 Tropfen täglich in wenig Wasser verdünnt 3 mal täglich vor den Mahlzeiten einnehmen.
  Durch Stoffwechselstörungen entsteht die Zellulite. Ausgelöst durch hormonelle Einflüsse werden die eingelagerten Fettzellen in der Haut aufgebläht. Das unter der Haut liegende Binde- und Fettgewebe degeneriert und es kommt zu starken Ansammlungen von Fett, Schlacken, Wasser und Toxinen an den angegebenen Stellen.

Hier kommt eine Tinkturanwendung zur Stoffwechselanregung und Regulierung in Frage:
  • Löwenzahn Tinktur / Taraxaci tinct. 20 ml, stoffwechselverbessernd
  • ErdrauchTinktur / Fumariae tinct. 10 ml, galleanregend
  • Faulbaum Tinktur / Frangulae tinct. 20 ml, verdauungsanregend
  • Mariendistel Tinktur / Silybum mar. tinct. 20 ml, leberstärkend
  • Fenchel Tinktur / Foeniculi tinct. 10 ml, entblähend
  • Traubensilberkerze Tinktur / Cimicifuga tinct. 20 ml, hormonregulierend
Die Anwendung ist wie in den vorher beschriebenen Frischpflanzentropfen Rezepten auch.

Ein Arnika-Zellulite-Öl regt den Stoffwechsel an und pflegt die Haut:
Arnikablütenölmazerat     100 ml
Avocadoöl     50 ml
Aloe-vera-Öl     50 ml
Rosmarinöl     10 Tr.
Zypresseöl     10 Tr.
Grapefruitöl     20 Tr.
Wacholderbeeröl     5 Tr.

Diese Mischung ist zur äußeren Anwendung gedacht und kann mit Rezepturen, welche oral eingenommen werden, kombiniert werden.
  Viele Funktionen der Haut werden von Hormonen, insbesondere von Geschlechtshormonen, beeinflusst. Sie wirken aufbauend, stärkend und verjüngend. Auch Phytohormone haben sich in der Hautpflege bestens bewährt. So geben sogenannte Auxine dem Pflanzengewebe Geschmeidigkeit und Widerstandskraft; sie kommen beispielsweise in der Sonnenblume oder im biblischen Sequoia Baum vor, welcher bis zu dreitausend Jahren blüht und grünt. Östrogenähnliche Sterole werden aus dem Shiitake-Pilz extrahiert. Diese schützen die Haut vor freien Radikalen und regen die Zellerneuerung an, genau wie das Phytohormon Genistein aus der Sojabohne . Ebenso reich an Pflanzenöstrogenen ist der Grüne Tee im unfermentierten Zustand.

Die Gerbstoffe der Eichenrinde schützen die Haut vor Erregern
Die Gerbstoffe der Eichenrinde schützen die Haut vor Erregern
Birkenblätter wirken stark blutreinigend
Birkenblätter wirken stark blutreinigend

Flavonoidkur gegen Strahlenbelastung

Flavonoide aktivieren die Zellatmung und die Permeabilität der Kapillaren, sind an der Restsynthese von Milchsäure beteiligt, verbessern die Oxidationsvorgänge der Zelle und entgiften. Außerdem haben sie eine positive Wirkung bei Strahlenbelastungen. Eine Flavonoidkur kann über eine Woche mit unterschiedlichen Säften durchführt werden. Parallel sollte Goldrutentee (Solidago Arten) angewendet werden, um die Diurese anzuregen und gelöste Schlackenstoffe auf diesem Wege auszuleiten.
  Die Säfte werden täglich in der Dosis von 2 Gläsern getrunken.
  Montags beginnt man die Kur mit Schwarzem Johannisbeersaft , Dienstag dunkler Traubensaft , Mittwochs Tomatensaft , Donnertags Holundersaft , Freitags Karottensaft , Samstags Rote Beete Saft und am Sonntag Ananassaft .
  Um die Haut vor Licht zu schützen, sollten geeignete Cremes verwendet werden. Leider sind häufig die angebotenen Lotionen auf der Basis von Vaseline aufgebaut. Diese zieht nicht in die Haut ein, setzt dadurch die Hautatmung herab und verhindert Schwitzen, sowie das Einziehen der beigemischten Inhaltstoffe. Außerdem gilt Vaseline als canzerogen.
  Nachfolgend eine Creme, die gut selbst herzustellen ist und für einen physiologischen Hautschutz sorgt :
Sonnencreme
Cocosfett     125 g
Sheabutter     75 g
beides sanft erhitzen und auflösen, dann
Calendulamazerat     10 ml
Aloe-vera Gel     10 ml
einrühren.
Rosenholzöl     20 Tr.
Mimosenöl     2 Tr.
Lavendelöl (angustifolia)     30 Tr.
Litsea cubeba Öl     2 Tr.

zum Schluss unterrühren. Die Mischung sollte in einem lichtgeschützten Gefäß aufbewahrt werden.
  Wenn die Haut zu trocken ist, sollte eine Nährcreme verwendet werden. Diese von ihrer Konsistenz sahnige Darreichung kann sowohl als Tages, als auch als Nachtcreme verwendet werden. Sie lässt sich leicht verstreichen und wird von der Haut gut aufgenommen, wirkt beruhigend und glättend und hat sich deshalb bei nervöser und trockener Haut gut bewährt.

Mandelöl Creme
Bienenwachs     5 g
Lanolin-Anhydrid     15 g
süßes Mandelöl     40 g
Rosenwasser (Hydrolat)     40 g
Geraniumöl     2 Tr.

Nachdem Wachs und Lanolin-Anhydrid im Wasserbad geschmolzen sind, wird Mandelöl zugegeben und alles auf ca. 60 Grad C erwärmt. Dies wird danach vom Herd genommen, Rosenwasser dazugegeben und verrührt. Nach handwarmer Abkühlung die beiden Tropfen Geraniumöl beimengen, es kann auch Rosenöl verwendet werden, kalt rühren und abfüllen.
  Die Entgiftung steht bei Hautgeschehen immer im Vordergrund. Dr. Reckeweg beschrieb den Menschen als „Ascheneimer“, in den eine Menge hineingeht. Solange „der Deckel“ schließt, „stinkt es nach außen nicht“ – dies heißt, es sind keine Symptome da. Ist der Eimer allerdings randvoll, dann reicht eine winzige Kleinigkeit, die „das Fass zum überlaufen bringt“. Häufig wird dann der Auslöser mit der Ursache verwechselt.

Hautunreinheiten bei Giften im Körper

So können chemische oder physikalische Reize, ungesunde Ernährung oder übermäßige Genussgifte über Jahre oder gar Jahrzehnte durch Kompensation symptomenfrei verkraftet werden, bis das Maß voll ist und eine winzige Kleinigkeit unterschiedlichsten Ursprungs Erscheinungen hervorruft.
  Daran sollte vor allem bei Furunkulosen, Exanthemen oder schwer heilenden Dermatophien gedacht werden. Somit ist allgemeine Entgiftung immer angesagt. Nachfolgende Rezeptur kann auch bei hautkranken Säuglingen über die Mutter eingesetzt werden, sofern diese stillt.

Tee bei Hautunreinheiten nach Joachim Broy
Hb. Violae tric.
(Stiefmütterchen, Kraut)
    40 g
Flor. Bellidis perennis
(Gänseblümchen, Blüte)
M.f.spec.
    60 g
2 Teelöffel auf 1 Tasse Wasser, 8 Stunden als Kaltansatz (Mazeration) stehen lassen, dann erwärmen und trinken bei Exanthemen jeglicher Art.

Text: HP Peter Germann
„Phytaro“ Heilpflanzenschule
Köln-Berliner-Str. 9, D-44287 Dortmund
www.phytaro.de , Tel. 75



 
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