Qi: Diagnose-Methoden in der TCM
In der chinesischen Diagnose spielen Sehen, Hören, Tasten, Riechen und Schmecken eine grosse Rolle (ähnlich wie im Ayurveda). Der Patient wird genau betrachtet: die Gesichts- und Hautfarbe, die Zähne - sie alle geben Hinweise über Färbung, Feuchte oder Trockenheit, Schwellung usw. auf Kälte / Hitze-, Leere / Fülle-, bzw. Yin/Yang-Symptomatiken und den energetischen Zustand einzelner Organ- und Funktionsbereiche. Dasselbe gilt für Körper- und Atemgeräusche oder Mundgeruch sowie Geruch und Geschmack von Körperausscheidungen. Eine eingehende Befragung über soziale, wirtschaftliche und familiäre Verhältnisse, Krankheitsgeschichte, Beschäftigungen, Ernährung, Schlafgewohnheiten, Träume, Stuhl, Schweiss, Hitze-/Kälteempfindungen rundet das Bild ab.
Die chinesische Pulsdiagnose
Neben der Palpation und Abtastung des Körpers, insbesondere des Unterleibs, kann vor allem die Pulsdiagnose dem kundigen Arzt ein differenziertes Bild über den energetischen Zustand des Patienten bzw. der inneren Organe und der ihnen zugehörigen Meridiane geben.
Am Ende der Elle, der Innenseite des Unterarms , gleich beim Daumenansatz werden für die Pulsdiagnose Zeig-, Mittel- und Ringfinger aufgelegt und so drei Pulse unterschieden. Mit einem stärkeren Druck an gleicher Stelle kommen nochmals drei Pulse hinzu. Zusammen mit den Pulsen an der anderen Hand des Klienten ergeben sich insgesamt 12 Pulse. Jeder ist einem bestimmten Meridian und zugehörigen Organ oder Funktionskreis zugeordnet. Je nach Qualität des Pulses an einer bestimmten Pulsstelle lassen sich Aussagen üben den Zustand des zugeordneten Organs machen. Allerdings ist das keineswegs einfach und erfordert viel Erfahrung, denn die chinesische Medizin unterscheidet nicht weniger als 28 verschiedene Pulsqualitäten wie «spritzig», «leer», «voll», «glatt», «schwingend» usw.
Die «Acht Leitlinien»
Die zahlreichen Symptomatiken und Befunde aus der empirisichen Diagnose werden schliesslich anhand der «acht Leitlinien» analysiert, um zu einem differenzierten, aber ganzheitlichen Bild der Krankheit zu gelangen. Diese bestehen aus vier Gegensatzpaaren: Aussen-Innen, Hitze-Kälte, Fülle-Leere, Yin-Yang; ihnen werden die einzelnen Befunde zugeordnet und über das Bild der spezifischen und allgemeinen Disharmonien im Energiesystem schliesslich die Therapie bestimmt.
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