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Freitag, 01.06.2007


NLP: Was ist das eigentlich?


Über NLP wurde schon viel erzählt und geschrieben.
In jedem Artikel über das Neuro-Linguistische Programmieren erfährt man zuerst, wie der Autor NLP versteht. Ich erkenne immer wieder drei Ansichten über NLP. Es gibt welche, für die ist es nur ein Werkzeug halten, andere wiederum machen NLP zu einer Lebensauffassung und für eine dritte Kategorie ist NLP Magie. Aber, da gibt es doch noch eine Abteilung - für diese ist NLP Manipulation. Diese Gruppe sind in der Regel Menschen, die NLP nicht oder nur so ungefähr kennen.

Alle drei Stimmen haben Recht, denn NLP vereinigt sehr viel und gibt jedem die Freiheit, damit umzugehen wie es für ihn/sie passt. (Im NLP heisst es, dass es kongruent sein muss). Bevor ich in die Materie NLP eintauche, möchte ich Ihnen etwas über die Geschichte und die Protagonisten dieser Kommunikationsmuster erzählen.

Entstanden ist NLP in den frühen Siebzigerjahren an der Universität in Santa Cruz in Kalifornien, USA.
Zwei junge Wissenschaftler, John Grinder, Assistenz-Professor für Linguistik und Richard Bandler, Student der Mathematik und Verhaltenstherapie, wollten herausfinden, wieso bestimmte Therapeuten erfolgreicher waren als andere, obwohl alle über vergleichbare technische Fähigkeiten und Ausbildungen verfügten. Es waren Fritz Pearls, zu jener Zeit ein überaus erfolgreicher Psychotherapeut und "Erfinder" der Gestalttherapie, Milton Erikson, der Begründer der modernen Hypnosetherapie sowie die wohl erfolgreichste Paar- und Familientherapeutin Virginia Satir.

Grinder und Bandler konzentrierten sich vor allem auf das Verhalten und die Glaubenssätze der drei Therapeuten.
Sie entdeckten, dass es den Dreien immer wieder gelang, innert kürzester Zeit ein Vertrauensverhältnis zu den Menschen aufzubauen, so dass diese fast immer bereit waren die Ideen und Anregungen der Therapeuten anzuwenden. Grinder und Bandler nannten dies "Rapport herstellen" und beschrieben damit, wie man eine fruchtbare und vertrauensvolle Beziehung zum Gesprächspartner herstellt.

Was heisst und was ist Neuro-Linguistisches Programmieren eigentlich?

o Neuro steht dafür, wie wir Erfahrungen jeglicher Art in unserem Hirn verarbeiten und filtern.
o Linguistik ist, wie wir diese Erfahrungen, nach dem wir Sie "filtriert" haben, verbal und nonverbal weitergeben.
o Programmieren steht für unser Verhalten, das durch unsere Glaubenssätze und Vorannahmen und Erlebnisse bestimmt wird.

NLP ist ein Kommunikationsmodell

Es zeichnet sich aus durch sein humanistisches Weltbild. NLP ist ressourcen-, handlungs-, lösungs- und zielorientiert. Im Gegensatz zu anderen Modellen verharrt diese Lehre bei einer Konfliktbewältigung nicht lange im Problem. Es lässt den Klienten nach Lösungen suchen. Eine Grundannahme des NLP ist es, dass jeder Mensch über die Antworten bereits verfügt, aber die richtigen Fragen dazu sind noch nicht gestellt worden. Es geht immer um Lösungen: "was kann ich tun", "was oder wer will ich sein" und nicht um die Erkenntnis, warum es das Problem gibt.

Eine weitere Grundannahme des NLP ist es, dass alle Menschen und Systeme normalerweise über alle notwendigen Ressourcen (Fähigkeiten, Hilfsquellen, Erlebnisse und Erfahrungen) verfügen, um positive Veränderungen in Gang zu setzen. Nicht immer aber verfügen sie über die Möglichkeit, diese Ressourcen zu nutzen, weil das Problem im Moment zu viel Macht besitzt und ihr Denken und Verhalten bestimmt. Die Aufgabe eines NLP-Therapeuten ist es, dem Klienten zu helfen, diese brachliegenden Ressourcen zu aktivieren und einzusetzen, so dass er diese positiven Veränderungen bewirken kann.

NLP zeigt Wege auf, wie man viel einfacher in Kontakt und zu einer tragfähigen Beziehung mit anderen Menschen gelangt, aber auch, wie man mit dem/der besten FreundIn, die Sie haben, kommunizieren: mit sich selbst.
Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, können dank NLP mit bestechend einfachen, aber überaus effizienten Übungen ihren Klienten helfen, auch in psychischen oder mentalen Fragen Antworten zu finden.
Im Geschäftsleben wird das Coaching von Kadern und Angestellten zunehmend wichtiger. Viele Chefs und Firmenbesitzer haben mittlerweile erkannt, dass es viel günstiger ist, die Menschen auch mental zu betreuen und damit das Arbeitsklima zu beeinflussen, als dem Motto nachzuleben "Reisende soll man nicht aufhalten" und immer wieder neues Personal zu suchen.

Wozu eigentlich Coaching/Therapie mit NLP?

Die Themenstellung im Coaching-Therapieprozess kann vielfältig und variantenreich sein. Ein Coach/Therapeut sollte offen sein dafür, was sein Klient bearbeiten möchte. Er folgt der Prozessenergie. Sein "Fingerspitzengefühl", seine Wahrnehmungsfähigkeit und das Know-how der NLP-Techniken erlauben es ihm, seinen Klienten in verschiedensten Themenstellungen gezielt zu unterstützen.
Wesentlich und vertrauensbildend ist es, dass man inhaltsfrei (verdeckt) mit seinem Klienten arbeiten kann. Das heisst, dass Sie als Coach oder Therapeut das Anliegen Ihres Klienten nicht kennen müssen. Der Klient kann diesem irgendeinen Namen geben und dennoch wird das Coaching/Therapie erfolgreich sein.

Wie ich bereits eingangs kurz erwähnt habe, gibt es Stimmen, die dem Neuro-Linguistischen Programmieren die Möglichkeit von Manipulation vorwerfen. Diese Kritiker meinen in den meisten Fällen "Rapport, Pacing, Leading". Was ist daran falsch, wenn man in der Kommunikation mit Menschen, das Weltbild des Gegenübers versucht zu verstehen und seine "Sprache" lernt und sich dann mit ihm in seiner Sprache (verbal und nonverbal) unterhält? Erst dann kann ich davon ausgehen, dass er meine Argumente besser versteht? Wenn ich verstanden werden möchte, muss ich zuerst meinen Gesprächspartner verstehen.

Jedermann/-frau kann NLP in relativ kurzer Zeit erlernen. Es gibt eine Vielzahl von Instituten, die diese Lehrgänge anbieten. In der Regel ist die Ausbildung in zwei Blöcke à 16-20 Tagen aufgeteilt. (Total 32-40 Tage je nach Zertifikat)

Die erste Stufe nennt man "Practitioner". Der/die TeilnehmerIn lernt in diesem Lehrgang die wichtigsten Elemente und Techniken kennen und anzuwenden. Ich persönlich halte den Namen "Selbstcoach mit NLP" für treffender, weil er/sie vor allem erfährt, wie man sein Verhalten beeinflussen kann. Selbstverständlich ist man als Practitioner auch in der Lage, mit Klienten in beschränktem Masse zu arbeiten.

Die zweite Stufe wird Practitioner-Master genannt und ist eine Vertiefung des Erlerntem. Es werden dazu noch einige zusätzliche Techniken mehr vermittelt. Diese ermöglichen es den AbsolventInnen dieser Ausbildung, noch effektiver mit einem/r KlientenIn zu arbeiten.

In unserem Institut bieten wir zusätzlich noch spezielle Kurzseminare (3 Tage) für die verschiedensten Berufszweige an (Gesundheit, Werbung, Personalwesen und Verkauf). Wir haben einen Lehrgang designed, der alle Menschen ansprechen soll, die mit Menschen arbeiten - sei es im Gesundheitswesen oder im Business.
Die Ausbildung zum Coach und TeamentwicklerIn erfüllt zum einen die Ansprüche derjenigen, die mit Menschen auch im mentalen Bereich arbeiten und zum andern zeigt sie die systemischen Zusammenhänge und Abhängigkeiten von Menschen und ihrem Umfeld auf.

Felix Wegmüller



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