Möglichkeiten und Grenzen der Augendiagnostik
Für den/die Augendiagnostiker/in ist die Iris eine Karte der Drüsen, Organe und der Systeme des ganzen Körpers. Das Verfahren wird von vielen Heilpraktikern/innen und Therapeuten/innen zur Unterstützung und Hilfestellung bei der Diagnose verwendet.
Mit einem Riesenarsenal hochtechnischer, teurer Geräte erzielen die Mediziner immer exaktere Ergebnisse. Mikroben werden fotografiert, Moleküle aufgezeichnet und die Rätsel der DNS entschlüsselt. Fast täglich kommen neue, bahnbrechende Entdeckungen hinzu. Herztransplantationen gehören heute fast zur medizinischen Routine. Für jede einzelne Körperfunktion, für alle Bestandteile des Blutes wurden Normalwerte festgelegt. Die zulässigen gesunden Bereiche für Körpertemperatur, Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker und Puls sind Allgemeinwissen. Eine Fülle weiterer Verfahren, vom EKG über die Chemie der Körperflüssigkeiten bis zur Sonographie, gehören zum Routinestandard.
Alles ist perfekt definiert. Die Diagnose könnte häufig der Computer übernehmen. Aber im kleinen hapert es noch. Allergien, Rheuma und Verschleiss, Schuppenflechte, Asthma und Migräne, Ischias, selbst Fusspilz und vieles andere mehr hat die klinische Medizin bis heute noch nicht richtig im Griff.
Und die Augendiagnostiker/innen...
Natürlich haben wir Augendiagnostiker/innen auch kein Patentrezept gegen diese Leiden. Aber unsere alternativen Untersuchungsmethoden und die sanften Verfahren der biologischen Medizin erweitern das Spektrum. Ich will versuchen, den Unterschied von den naturheilkundlichen zu den klinischen Untersuchungsmethoden an einem Beispiel zu erläutern:
Stellen Sie sich einmal vor, in irgendeiner Schulklasse werden alle Schüler im selben Moment mit der identischen Menge von Grippeviren infiziert. Für alle herrschen praktisch die gleichen Bedingungen. Die Schüler sind nahezu gleich alt und nach gründlicher Untersuchung für gesund befunden. Sie haben gemeinsam Frühstück gegessen. Die Umgebung, die Atmosphäre, die Temperatur, keiner wird bevorzugt oder benachteiligt. Und trotzdem: Jeder der Anwesenden wird eine andere Grippe durchstehen. Manche, aber nicht alle, werden Fieber haben, einige hoch, einige niedrig. Die Temperatur kann Tage anhalten, hier vielleicht nur ein paar Stunden, dort eventuell aber für Wochen. Die unterschiedlichsten Krankheitsverläufe könnten sich einstellen, von gar nicht betroffen bis zu schwerkrank.
... haben wir eine Antwort? Klinisch wird darauf kaum eine eindeutige Antwort zu finden sein, zumindest keine, die auch nur annähernd sicher die richtigen Prognosen für den einzelnen Betroffenen geben könnte.
Naturheilkundlich betrachtet lässt sich bei diesem Beispiel alles recht genau erklären und weitestgehend im voraus bestimmen. Wir kennen in der alternativen Krankheitslehre nicht unzählige verschiedene krankhafte Zustände, sondern im Prinzip nur den individuellen Gesundheitszustand eines jeden Menschen. Dieser wird zunächst von zwei wichtigen Faktoren geprägt: Erstens durch die ererbte Konstitution und zweitens durch erworbene Dispositionen. Genau wie wir geistige oder künstlerische Veranlagungen von Eltern oder Grosseltern bei uns oder unseren Kindern wiederfinden können, so bekommen wir auch einen Teil der organischen Stärken oder Schwächen genetisch vererbt.
In der augendiagnostischen Konstitutionslehre können alle diese angeborenen Schwächen erkannt und zugeordnet werden. In einzelnen Typengruppen werden markante und signifikante Zusammenhänge herausgestellt. Zusätzlich können sich die erworbenen Dispositionen durch eine Fülle verschiedener Zeichen nachvollziehbar im Auge widerspiegeln.Um auf das Beispiel zurückzukommen: Die unterschiedlichen individuellen Krankheitsverläufe lassen sich mit der Augendiagnose nicht nur hervorragend erklären, sondern sogar recht genau vorherbestimmen. Der zu Fieber Veranlagte wird seine Temperatur bekommen, der Abwehrstarke kaum etwas merken. Der Kreislauflabile muss sich geschwächt fühlen und der Lungenbelastete an einer reaktiven Bronchitis erkranken.
Betrachtung des Augenvordergundes Dabei ist das Wort Diagnose im Zusammenhang mit der Betrachtung des Augenvordergrundes eigentlich unangebracht: Eine Diagnose beinhaltet zweifelsfreie, beliebig wiederholbare Ergebnisse klinischer Untersuchungen. Und eben genau das kann im Auge nicht so nachvollzogen werden. Die Regenbogenhaut liefert grundsätzlich keine objektivierbaren, messbaren oder wiederholbaren Ergebnisse.
Nirgendwo können wir eine Messlatte anlegen oder einen vergleichenden Wert ermitteln. Im Auge lässt sich kein Blutdruck messen, nicht die Höhe der Blutfette ermitteln, die Grösse eines Tumors bestimmen oder gar die Zahl der Gallensteine zählen.
Ich halte es schlichtweg für unseriös, mit dem Blick durch das Irismikroskop oder die Lupe Aussagen über die Dauer oder den Schweregrad einer Erkrankung zu machen.
Das Wort Irisdiagnose oder Augendiagnose passt deshalb im Grunde nicht. Aber trotzdem wollen wir dabei bleiben, der Einfachheit halber, weil eben alle diesen Begriff so benutzen. Was kann ein guter Diagnostiker im Auge überhaupt erkennen? Ich vergleiche die Regenbogenhaut, die Iris und die sie umgebende weisse Haut, die Sklera, gern mit einem Kunstwerk. An keiner Stelle, nicht einmal bei den Fingerabdrücken unterscheiden sich die Menschen so sehr wie in ihren Augen. Die starke Vergrösserung eines Auges erinnert sehr an eine Landkarte. Und so wie kein Landstrich dieser Erde einem anderen wirklich gleicht, so wenig stimmt eine Regenbogenhaut mit der anderen überein.
Der Wert und die Aussage eines Kunstwerkes können nicht durch wissenschaftliche Kriterien bestimmt werden. Sie werden interpretiert. Und diese Interpretationen sind sicherlich von Betrachter zu Betrachter etwas unterschiedlich.
Je mehr dabei die künstlerische Ausbildung der Interpreten einem gleichmässig hohem Standard entspricht, um so näher können die Interpretationen beieinander liegen.
Genau das gleiche finden wir bei der Augendiagnose. Sie ist eine rein interpretative, eben eine naturheilkundliche alternative Krankheitsschau. Sie spiegelt nicht so sehr den augenblicklichen Zustand im Körper wieder, sondern zeigt die ererbten Veranlagungen und die erworbenen Belastungen. Wir bekommen hervorragende Informationen über die Schwachstellen des Organsystems, über die Orte, an denen Stress oder Umweltgifte, seelischer Schmerz oder wiederkehrende Infektionen den geringsten Widerstand finden, sich dauerhaft einzunisten.
Keine einzige klinische Untersuchung kann solche Aussagen erbringen. Ein EKG zeigt eben nur den momentanen Zustand, ob zum Beispiel ein Herzinfarkt bis jetzt vorliegt oder nicht. Selbst der beste Kardiologe kann mit dem modernsten Elektrokardiographen nicht erkennen, ob sich in wenigen Stunden, Tagen oder Wochen ein Infarkt ereignen wird.
In der Iris erkennen wir ganz hervorragend das individuelle Infarktrisiko. Nicht das gesunde Organ zeichnet sich ab, wohl aber das belastete oder das akut gefährdete. Ich kann bei einem Raucher erkennen, dass bei ihm das Herz vielleicht noch nicht so gefährdet ist, und bei einem Nichtraucher, dass er überdurchschnittlich durchblutungsgefährdete Herzkranzgefässe hat. Oder umgekehrt. Ich sehe die Belastung. Ich sehe sie, bevor sich die ersten klinischen Krankheitszeichen eingestellt haben. Diese Interpretation aus dem Auge kann ich entscheidend früher erbringen, bevor die aufwendigste schulmedizinische Untersuchung den ersten pathologischen Befund zeigt.
Und zu diesem frühen Zeitpunkt reichen im Regelfall die sanften naturheilkundlichen Medikamente und Methoden langfristig aus , vorzubeugen, die Schwachstelle des Körpers zu kräftigen, um so die Entstehung einer schweren, dann häufig nicht mehr zu behandelnden Erkrankung zu unterbinden oder möglichst lange hinauszuzögern.
Mit der Augendiagnose steht uns ein Superverfahren zur Verfügung, mit dem wir für jeden Menschen ganz individuell das beste pflanzliche Mittel zur Vorbeugung finden.
Langjährig eingenommen soll damit die Gesundheit erhalten bleiben und die Entwicklung einer Krankheit hinausgezögert werden.
Aus diesem diagnostischen Verfahren sogar noch mehr herausgeholt werden. In meiner über zwanzigjährigen Praxis sind mir unzählige Patienten begegnet, die an chronischen Krankheitssymptomen litten, ohne dass der Hausarzt oder die Klinik dafür eine medizinisch schlüssige Begründung finden konnte. Häufig genug werden diese bedauernswerten Kranken als Hypochonder abgestempelt. Mit der Augendiagnose lassen sich in den meisten Fällen die Ursprünge dieser Symptome, eben die Schwachstellen im Organsystem, erkennen.
Oft genug liegt die Ursache erheblicher Befindlichkeitsstörungen gerade nicht am Ort ihrer Erscheinung, wie zum Beispiel bei der Migräne. Der Kampf der Kliniker gegen diese Geissel besteht im allgemeinen nur darin, die verfügbaren Schmerzmittel der Reihe nach auszuprobieren. Wohl dem, der das für sich ausreichend wirkende findet. Ungeachtet der langfristig grundsätzlich zu erwartenden Nebenwirkungen findet dieser Patient zumindest einen Teil seiner Lebensqualität wieder.
Die Augendiagnose eröffnet die phantastische Möglichkeit, den eigentlichen Entstehungsort dieser Schmerzattacken zu erkennen. Es können in diesem Fall vielleicht die Nieren sein, die Leber, der Darm oder die Bauchspeicheldrüse, die alle als Verursacher der anfallsweisen, krampfhaften, extrem schmerzhaften Halbseitenkopfschmerzen auftreten können. Aufgrund seiner Untersuchungsergebnisse wird ein Augendiagnostiker mit nebenwirkungsfreien pflanzlichen Mitteln die Organstörung zu beheben versuchen, damit die Einnahme schmerzstillender Medikamente überhaupt nicht mehr nötig ist.
Kein klinisches Verfahren erscheint mir in diesem Fall der Irisdiagnostik ebenbürtig. Eine Organbelastung, eine Schwäche mit Laborbefunden unterhalb der pathologischen Schwelle im Graubereich zwischen nicht richtig krank, aber nicht mehr ganz gesund, kann heute mit keiner klinischen Untersuchung aufgedeckt werden.
In vielen Fällen sieht die Situation bei ausdiagnostizierten, langjährig chronisch erkrankten Menschen ganz ähnlich aus. Auch hier zeigen die Augen häufig genug Zusammenhänge und Ursprünge, die der klinischen Sicht verwehrt bleiben müssen. Ich erkenne neue Ansätze, alternative Wege zu ergänzenden Therapien, mit denen ich den Leidensweg der betroffenen Menschen verbessern, die Lebensqualität anheben kann.
Meine Ausführungen sollen zeigen, dass die Augendiagnos e grundsätzlich keine klinische Untersuchungsmethode ist und sie auch nicht ersetzen kann. Aber sie muss als ungemein wichtige und nützliche Hinweisdiagnose bewertet werden, als Ergänzung der wissenschaftlichen Apparatediagnostik. Mit ihrer Hilfe ist schon Millionen von Menschen der Weg in eine lebenswertere Zukunft aufgezeigt worden.
HP WALTER SCHWARZ
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