natürlich GESUND
Samstag, 02.06.2007


Licht: Einzug in die Schulmedizin


In der Schulmedizin gewinnt die Lichttherapie mit dem weissen Licht immer mehr an Bedeutung. Dagegen wird, abgesehen von der etablierten Rotlichtbestrahlung und der Blaulichtbestrahlung, die auf jeder Geburtsstation (z.B. bei der Neugeborenen-Gelbsucht) standardmässig eingesetzt wird, die Behandlung mit Farben oder mit speziellen Farbfiltern nur sehr zögerlich angenommen.

Therapien mit dem «weissen» Licht werden derzeit aber gezielt ambulant und stationär durchgeführt: Am häufigsten werden Schlafstörungen, Jetlag, Depressionen, Essstörungen und sogar Menstruationsbeschwerden (PMS) mit Licht behandelt. Lichttherapien können die «innere Uhr» wieder ins Lot bringen, das demonstriert auch die Schweizer Chronobiologin Prof. Anna Wirz-Justice an der Psychiatrischen Universitätsklinik Basel mit zahlreichen Studien. Es ist bewiesen, dass Licht für viele Abläufe im Körper wichtig ist. Ist der innere Taktgeber aus dem Rhythmus geraten, dann kann Licht helfen diese Störung aufzuheben und das Wohlbefinden zu steigern, so die Expertin. Dass die «innere Uhr» aus dem Takt gerät, ist heutzutage keine Seltenheit.

Durch Schichtarbeit, Zeitzonenflüge oder durch die permanente künstliche Beleuchtung gerät bei vielen Menschen dieser innere Zeitgeber durcheinander. Eine der bekanntesten Folge von Lichtmangel sind aber die Depressionen: Die jahreszeitlich bedingte Depressionen (SAD) bzw. bekannt auch als Winterdepression. Diese Form der Depression ist jedoch häufiger als allgemein angenommen und lässt sich ausgesprochen wirksam durch Lichttherapie behandeln. Eine Lichttherapie kann innerhalb weniger Tage in vielen Fällen die Symptome lindern, weiss Prof. Anna Wirz-Justice, die vor über 16 Jahren mit der Erforschung der Winterdepression und deren Therapie begann.

Über 60 kontrollierte Studien mit mehreren hundert SAD Patienten sind weltweit durchgeführt worden. Die Wirksamkeitsraten aller Studien liegen zwischen 60%–90% bei einem Mittel von 65%. Die Placeborate liegt bei um 15%. Lichttherapie ist daher für die SAD-Behandlung sehr wichtig. Für die Behandlung von nicht saisonalen Depressionen (Non-SAD) ist die Lichttherapie noch zu wenig erforscht. Wahrscheinlich sind höhere Lichtdosen und längere Behandlungszeiten notwendig als für die SAD. Licht kann aber nach Meinung der Lichttherapie-Expertin Prof. A. Wirz-Justice von der Psychiatrischen Universitätsklinik Basel auf alle Fälle als Adjuvans zu Psychopharmaka verwendet werden.

Viele Kliniken oder Arztpraxen bieten mittlerweile deshalb Lichttherapien an. Mit Hilfe von Lichttherapiegeräten werden Menschen mit spezifischen Lichtstärken bestrahlt. Diese Lampen haben spezielle Lichtstärken von 2500 bis 10000 Lux., das entspricht der fünf bis 20-fachen Leistung einer normalen Glühbirne. Eine normale Glühbirne in einem Büro besitzt nur 500 bis maximal 1000 Lux. Für einen therapeutischen Effekt sind aber mindestens 2500 Lux nötig. Aber auch ein Spaziergang bei Sonnenschein kann unterstützend wirken, denn das Tageslicht besitzt immerhin auch 5000 Lux. Wie lange man allerdings spazieren gehen muss, ist immer abhängig von dem Sonnenstand, der Tages- und Jahreszeit. Wie lange man aber vor einem Lichtgerät sitzen muss, ist immer abhängig vom Gerät.

Besonders für Berufstätige bietet die Lichttherapie eine kurze und gesunde Alternative: Die körperliche Fitness wird gesteigert und die gute Laune bleibt erhalten. Da Lichttherapien immer beliebter werden, bieten zunehmend immer mehr Praxen diese Form der Behandlung an. «Weisse» Lichttherapien sind sogar bereits in vielen Kliniken etabliert. Behandlungen mit Licht haben nämlich eindeutige Vorteile gegenüber medikamentösen Therapien: Sie haben keine Nebenwirkungen und sind kostengünstiger. Auch wenn die wissenschaftlichen Studien bisher die genaue Wirkung von Licht nicht immer biochemisch nachweisen konnten, sprechen die guten Heilungserfolge für die Lichttherapie.

Anwendungsgebiete der Lichttherapie:

  • Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Jetlag
  • Essstörungen
  • Menstruationsbeschwerden (PMS)
  • Hauterkrankungen wie Alopezie (Haarausfall), Neurodermitis, Akne, Schuppenflechte
  • Stimulation des Immunsystems
  • Rachitis
  • Osteoporose
  • Verbesserung der Wundheilung
  • Vegetative Dystonie
  • Licht: Farbtherapien – den Körper und die Seele stimulieren
  • Licht: Die heilende Kraft des Lichts
  • Licht: Weiterführende Links
  • Licht: Lichtmangel hat Folgen
  • Licht: Das Licht in den Zellen – Lichtnahrungsmittel Algen
  • Licht: Wie unsere Psyche beeinflusst wird
  • Licht: Einzug in die Schulmedizin
  • Licht: Das Licht aus der Urquelle allen Lebens
  • Licht: Wie Licht und Farben wirken


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