Licht: Wie Licht und Farben wirken
Gesund und fit fühlt man sich, wenn sich der Körper in einem Gleichgewicht befindet. Das Immunsystem verteidigt den Körper gegen schädliche Einflüsse und hält den Menschen stabil. Ist dieses Gleichgewicht gestört, dann kann der Körper sich nicht mehr selbst regulieren. Die Folgen sind: Man wird häufiger krank und benötigt immer mehr Zeit, um sich zu erholen. Das Sonnenlicht besteht aus einem Vielzahl unterschiedlicher Strahlen bzw. Farben. Der Mensch nimmt diese sichtbaren und unsichtbaren Strahlen über die Augen und die Haut auf. Mit Hilfe von Licht und Farben kann diese Selbstheilungskraft angeregt und das Gleichgewicht stabilisiert werden. Bereits die Ägypter wickelten ihre Kranken in bunte Tücher und legten sie zur Heilung in die Sonne.
Der Mensch braucht das ganze Spektrum des Sonnenlichtes um gesund und fit zu bleiben. Wie diese Information nun genau in den Körper geschleust wird und wie sie wirkt, wird derzeit aufwendig in wissenschaftlichen Untersuchungen erforscht. Die heilende Kraft des Lichtes wird nach Ansicht des Arztes Joachim Grifka über die Augen an unser Gehirn übertragen. Diese «heilende» Information löst anschliessend eine Vielzahl von chemischen Reaktionen aus. Dabei stimuliert das Licht, welches durch die Augen eintritt eine bestimmte Region im Zwischenhirn – den Hypothalamus.
Dieser beeinflusst wiederum den Schlaf, den Appetit, die Temperatur und den Sexualtrieb. Die ankommenden Signale werden anschliessend zur Zirbeldrüse im Gehirn weitergeleitet und kontrollieren das hormonelle Gleichgewicht. In der Farbtherapie geschieht dies ähnlich: Aktuelle Forschungsergebnisse belegen, dass die Haut genauso wie die Augen, Licht- und Farbimpulse aufnehmen und ins Innere des Körpers weiterleiten kann. Vorhandene Ungleichgewichte im Körper können so reguliert und das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Diese natürliche Balance wird über eine Vielzahl von Hormonen kontrolliert. Ein bekanntes Hormon, das Melatonin, wird sogar lichtabhängig gebildet. Es wird vor allem nachts ausgeschüttet. Scheint aber die Sonne und der Mensch geniesst die Sonnenstrahlen, dann wird dieses Hormon unterdrückt.
Aber nicht nur das Hormon Melatonin wird von den Lichtstrahlen beeinflusst. Daneben existieren weitere chemische Substanzen, die auf unser Nervensystem wirken und dem Tag-Nacht-Rhythmus unterliegen. Zum Beispiel wird auch das Serotonin stimmungsabhängig gebildet. Es wirkt auf unsere Herz-Kreislauf-Aktivität und steuert darüber hinaus die Schmerz- und Temperaturempfindlichkeit. Eine Vielzahl weiterer Hormone und anderer Substanzen, die auf unser Nervensystem und in unserer Haut wirken, werden von den Sonnenstrahlen reguliert. So können zum Beispiel die Menschen erst mit Hilfe der Sonne Vitamin D selbst herstellen, welches dann unsere Leistungsfähigkeit und unsere Knochen stärkt. Aber auch das Blut kann mit Hilfe von Licht und Farben beeinflusst werden.
Auf Neugeborenen Stationen werden seit Jahrzehnten Babys mit Gelbsucht unter blaue Lampen gelegt. Nach Ansicht vieler Experten werden die schädlichen Bestandteile im Blut zügiger abgebaut und das Blutbild schneller stabilisiert.
Besonders beliebt sind die Infrarotlampen bei den Hals-Nasen-Ohrenärzten. Dabei werden die infraroten Strahlen vom Gewebe absorbiert und in Wärme umgewandelt. Effektiv hilft dieses spezielle Strahlung bei Erkrankungen der Nasennebenhöhlen, der Ohren, rheumatischen Beschwerden und auch bei chronischen Entzündungen. Für die Heimanwendung werden oft Rotlichtlampen empfohlen.
Auch ultraviolettes Licht hat heilende Eigenschaften: Es wirkt antibakteriell, antiviral und antimykotisch. Besonders bei Menschen mit Schuppenflechte (Psoriasis) wird es erfolgreich eingesetzt.
Mittlerweile setzt auch die Krebstherapie in speziellen Behandlungen das Licht als Heilquelle ein. Diese immer mehr verfeinerte Lichttechnik nennt sich dann photodynamische Therapie (PDT): Es ist eine Kombination aus Vorbehandlung mit Stoffen, die den Körper für das Licht sensibler machen, sogenannte «Photosensibilatoren» und der Bestrahlung. Die heilende Wirkung des Lichtes wird dadurch sogar noch verstärkt. Angewandt wird diese neue Technik bereits bei bestimmten Hautkrebserkrankungen und bei der Schuppenflechte.
Licht und Farben beeinflussen aber nicht nur unseren Körper, sondern auch unseren Geist. Selbst das Verhalten und Reaktionen können mit Licht und Farben verändert werden. Nicht selten sind deshalb die Wartezimmer der Psychologen in beruhigenden Pastellfarben gestrichen.
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