Licht: Farbtherapien – den Körper und die Seele stimulieren
Ebenso wie Gerüche, haben auch Farben zu allen Zeiten der Menschheit einen Einfluss gehabt. In der Farbtherapie oder auch Colortherapie werden die Farben therapeutisch eingesetzt. Hierbei soll der seelische und auch der körperliche Zustand durch die Bestrahlung oder Verwendung bestimmter Farben harmonisiert werden.
Die Palette der Farbtherapie ist riesengross und reicht von der Einnahme gefärbter homöopathischer Mittel, Visualisierung von Farben bis zur computerkontrollierten Farbmaschine. Die ersten wissenschaftlichen Erkenntnisse wie Farben wirken, lieferte bereits der indische Arzt Dinshah P. Ghadiali (1873–1966).
Er ist der Urvater der sogenannten «Spectro-Chrome»-Methode, die nunmehr seit nahezu einem Jahrhundert besteht und zunehmend verfeinert wird. Dabei wird die Haut des Patienten grossflächig und direkt mit farbigem Licht bestrahlt. Immerhin besitzt ein erwachsener Mensch durchschnittlich 1,5 bis 2 m2 Hautfläche: Es ist das grösste Sinnesorgan des Menschen. Dabei empfinden wir nicht nur Kälte oder Wärme über die Haut, auch Angstzustände, Stress und Liebe werden über diese äussere Hülle vermittelt. Bei der Farbbestrahlung sollen günstige Eigenschaften der Farbe auf den Körper übertragen werden, schädliche dagegen werden unterdrückt und ausgelöscht.
Um die therapeutische Wirkung von Farben beweisen zu können, erfand Dinshah P. Ghadiali sogar technische Messinstrumente, mit denen er die unterschiedliche Wirkung einer Farbe belegen konnte. Mit Hilfe eines speziellen Messgerätes, dem Itisometer, konnte der Arzt die Temperaturunterschiede unterschiedlicher Hautareale bestimmen. Es zeigte sich, dass auch ein gesunder Organismus an einigen Stellen unterschiedliche Temperaturen hat, die mittlere Individualtemperatur entsprach der Farbe Grün.
Das Hautareal über der Leber dagegen besass eine deutlich höhere Temperatur. Mit Hilfe von unzähligen Messungen stellte der Arzt und Forscher eine Temperaturkarte über den gesamten Körper auf.
Die Farbtherapie kann auf unterschiedliche Weise genutzt und mit anderen Heilmethoden kombiniert werden. In der modernen Farbbeleuchtungstherapie wird der Körper mit Hilfe einer speziellen Lichtquelle direkt bestrahlt. Unterstützend verwenden viele Therapeuten die Farbskala der Wirbelsäule, mit Hilfe er die entsprechenden Probleme und die geeignete Farbe leichter diagnostizieren kann. Oft werden die betreffenden Farbe und die Komplementärfarbe in der gleichen Behandlung benutzt. So wird zum Beispiel bei der Behandlung von Depressionen zuerst mit der Farbe Orange für ungefähr 20 Minuten behandelt und anschliessend für zehn Minuten mit der Farbe Blau.
Dadurch wird das Farbgleichgewicht des Körpers aufrecht erhalten. Farbtherapiesitzungen dauern zwischen fünf und 40 Minuten und werden täglich ein- bis mehrmals wiederholt und zwar meist über zehn bis 20 Tage hintereinander. Die Abstände der einzelnen Sitzungen können aber variieren, genau wie die Länge der Therapie.
Einen anerkannten wissenschaftlichen Beweis für die Wirkung der Farben gibt es derzeit aber noch nicht. Während der physische Einfluss auf den Körper noch wissenschaftlich geprüft wird, wurde der psychologische Effekt bereits in den 50er Jahren durch den Schweizer Psychologen Dr. Max Lüscher in zahlreichen Tests bestätigt. Die Farbtherapie besitzt vor allem in der Unterstützung anderer Therapieformen einen hohen Stellenwert.
Anwendungsgebiete der Farbtherapie:
- Verhaltensprobleme
- Depressionen
- Stressbeschwerden
- Schlaflosigkeit
- Müdigkeit und CFS (chronische Müdigkeit)
- Bluthochdruck
- Hautbeschwerden
- Kopfschmerzen
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