Krebs spezial: Kreative Therapien
Lach- und Clowntherapie
Humor und Kreativität nehmen gegenüber der Wirklichkeit eine spielerische Haltung ein, was den Umgang mit ihr erleichtert und neue Perspektiven öffnet. Lachen hält nicht nur gesund durch verbesserte Atmung und Stoffwechsel, bessere Durchblutung und die Stärkung der Immunabwehr. Es werden auch Endorphine ausgeschüttet, die die Heilung fördern. Menschen mit Humor sind besser gegen Stress gewappnet und der Umgang mit anderen Menschen fällt ihnen leichter. Die Therapeuten, die mit therapeutischen Humor arbeiten, z.B. in der Clowntherapie, sind bislang leider rar gesät.
Auch als Krebskranker kann man den Zugang zum Clown als Heiler in sich selbst suchen, um trotz widriger Umstände wieder einen optimistischeren Blickwinkel zu bekommen. Das Entspannende an einem Clown ist nämlich nicht das Lachen über ihn. Der heilsame Effekt besteht auch darin, dass der Kranke all sein (vermeintliches) Scheitern auf jemanden schieben kann, der noch unglücklicher, noch ungeschickter auftritt als er (es von sich meint). Wer in die Rolle des Clowns schlüpft, tritt aus der Situation heraus, in der er gefangen ist. Indem er seine Rolle bewusst spielt. Der Clown ist offen für Neues, darf alles ausprobieren, darf überall scheitern... und dennoch noch lustig sein. Herrlich, nicht wahr?
Infos: Gesellschaft zur Förderung von Humor in Therapie, Pflege und Beratung, Humorcare, Pf. 4960, 8022 Zürich, http://www.humor.ch Galli-Theater Freiburg, Tel. 0049 / 761/ 4418817, http://www.galli.de
Tanztherapie, Qi Gong
Tanzen (allein oder in der Gruppe) hilft innere Blockaden, Ängste und Frustrationen, die zu der selbstzerstörerischen Krankheit geführt haben, nach aussen zu lenken ...und abzugeben. Der Körper kann sich in der Bewegung ausdrücken, seine unterdrückte Verzweiflung loswerden. Folge: Das Selbstbewusstsein steigt, die Selbstheilungskräfte werden angeregt. Übrigens: In China gehört die Heilung über Bewegung schon seit Jahrtausenden zum täglichen Ritual. Qi Gong, die chinesische Gymnastikübung, die viele der Chinesen täglich an öffentlichen Plätzen gruppenweise vollführen, beugt nicht nur Krankheiten vor, sondern hilft auch Krebskranken bei der Bewältigung ihrer Erkrankung.
Infos: Volkshochschulen, diverse Seminaranbieter für Qi Gong, Tai Chi, Tanztherapie oder offenes Tanzen (z.B. «Waves» Die 5 Rhythmen – nach Gabrielle Roth)
DITAT (Deutsches Institut für tiefenpsychologische Tanztherapie und Ausdruckstherapie e.V.9 Rilkestr. 103, D- 53225 Bonn, Tel. .
Kunst- und Maltherapie
In der Maltherapie wird die Gestaltung mit Farben als «Ausfluss der Seele» interpretiert. Der Umgang mit Farben wird dem Umgang mit Gefühlen gleichgesetzt. Maltherapie bei Krebs ist auf Ausdruck gerichtet, was Interpretation des Gemalten bedeutet. Schwache, unsichere Bilder kennzeichnen meist den Pinsel von Krebskranken. Über spontan gemalte Bilder können lange verborgene Persönlichkeitsprobleme überraschend treffsicher festgestellt werden. Wie das spontan malende Kind kann auch der spontan malende Erwachsene nur das aufs Papier bringen, das ihm gerade einfällt. Dinge eben, die ihn zutiefst bewegen (z.B. Einsamkeit in der Kindheit, Verzweiflung über eine Krankheit). Probleme, über die sich der Patient selber nicht bewusst war, landen direkt auf dem Malpapier.
Jetzt können Gespräche die Heilung fortsetzen.
Therapeutisches Plastizieren bringt den Patienten dagegen in Berührung mit irdischen Material und lässt dreidimensionale Bilder entstehen, die aus jeder Richtung betrachtet werden können. «Dem Patienten erschliesst sich bei diesem blinden Prozess der Formgebung eine archetypische Welt des Tastsinns. Wenn man Tumorbildungen als eine aus der Art geratene Formbildung verstehen kann, so kann der gestalterische Umgang mit weichem Material vielleicht einen Selbstheilungseffekt auslösen», beschreibt Dr. G. Irmey in seinem Buch.
Musiktherapie
Musiktherapie wirkt harmonisierend auf Herz, Atmung und Muskeln. Ein völlig neuer Ansatz ist jetzt der Versuch mit Beschallung durch Töne direkt Einfluss auf die Tumorzellen zu nehmen (s. Aktuell S. 4/5).
In der Musiktherapie werden sowohl aktives Musikzieren als auch das Hören von Musik eingesetzt. Oft schliessen sich dem Hören Gespräche an, gefolgt vom eigenen Musizieren. Dabei spielen künstlerische Dinge keine Rolle, sondern ausschliesslich die Möglichkeiten, das Innenleben musikalisch auszudrücken Mit der Stimme durch Gesang oder mit Hilfe von Instrumenten werden einzeln oder in Gruppen Gefühle und Stimmungen zum Ausdruck gebracht.
«Immer wenn sie das «Ave Maria» hörte, flossen ihr die Tränen über die Wangen», erzählt eine Musiktherapeutin aus Hamburg über eine ältere Krebspatientin, «kurz danach konnte man mit ihr sprechen. Sonst nie. Sonst starrte sie nur aus dem Fenster und wünschte sich den Tod herbei.» Musiktherapie konnte schon viele Krebspatienten aus ihrer einsamen Traurigkeit locken. Musiktherapie ist übrigens eine jahrtausendealte Heilmethode bei den asiatischen und afrikanische Völkern.
Infos: Deutsche Gesellschaft für Musiktherapie, Weichselstr. 48, D-12045 Berlin, Tel. 0049/ 30/ 6247364.
Poesie- und Bibliotherapie
Das Lesen oder Verfassen von Texten kann eine therapeutische Funktion haben. Lesen, Vorlesen, Sprechen über das Gelesene und Schreiben erleichtern es die Krankheit zu ertragen. Man kann sich sprichwörtlich etwas von der Seele schreiben (Wut, Trauer). Gerade auch Märchen schreibt man durch ihre «innere Grundordnung» (das Gute siegt letztendlich immer) eine heilsame Wirkung zu.
«Auch Texten, insbesondere den antiken Dramen, wurden zu Beginn der Neuzeit eine reinigende Funktion zugeschrieben. Das Werk vieler Schriftsteller seit dem 19. Jahrhundert ist nicht nur Kunst, sondern lässt sich auch als Verarbeitung von schwierigen Lebenssituationen verstehen», schreibt Dr. Irmey. Formen der Schreibtherapie können kurze Prosatexte oder Gedichte sein, klassische Textsorten sind Tagebuch und Autobiografie. Häufig angewendete Methoden sind auch die freie Assoziation, automatisches Schreiben als Denken ohne Lenkung oder Vorstellung ñ alles Möglichkeiten, die innere Ordnung wieder herzustellen, wenn die seelische Balance zu kippen droht.
4. Informations- und Energetische Therapien:
Homöopathie
Es gibt kein homöopathisches Mittel gegen Krebs, aber Mittel für Menschen, die Krebs haben. Beim Krebskranken kann die Homöopathie als ergänzende Behandlung sehr sinnvoll sein. Sie kann auch zur Linderung von körperlichen und seelischen Beschwerden eingesetzt werden, die bei Strahlen ñ und Chemotherapie entstehen. Die Wirkung des Mittels zeigt sich, wenn die betroffene Person sich durch die Behandlung (nach einer kurzen möglichen Erstverschlimmerung) energiereicher und gestärkt fühlt.
Bachblüten
Edward Bach hatte erkannt, dass fast alle Patienten in ihrer jeweils typischen einzigartigen Gemütshaltung auf Krankheiten reagierten. Für jede dieser Gemütshaltungen fand der englische Immunologe eine Pflanze, deren Blüten harmonisierend auf den Patienten wirkten. Entscheidend vor allem in der Krebstherapie ist dabei, dass die Bachblütentherapie den Kranken zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst und den psychischen Hintergründen seiner Erkrankung anregt. Neben seelischen Krisen helfen einzelne Bachblüten auch als unterstützende Behandlung nach operativen Eingriffen und in besonderen Belastungssituationen.
Infos: Dr. Eduard Bach Centre, Lippmannstrasse 53, D-22769 Hamburg
Farbtherapie
In der Farbtherapie gibt es viele verschiedene Ansätze: Farben wirken durch Betrachtung oder durch Visualisierung und hier besonders auf die Psyche. Will man auch grössere körperliche Wirkung erreichen, sollten die Farben direkt und grossflächig auf den Körper gestrahlt werden. Die älteste Methode ist das Spectrachrome-System nach Dinsha P. Ghadiali, das seit beinahe 100 Jahren angewandt wird (wir berichten im Heilpraxis Magazin 6/2001).
Mit Glühbirnen und Farbfilterfolien werden zwölf spezielle Farben erzeugt, die je nach Krankheitsbild auf bestimmte Körperstellen bestrahlt werden. Die Haut ist hier die ideale Schnittstelle, um die Farblichtinformation über die Blut- und Lymphwege in die Tiefe des Organismus zu bringen. In der unterstützenden Krebstherapie haben sich die Farben Gelbgrün und Indigoblau bewährt. Gelbgrün wirkt regulierend und harmonisierend bei chronischen Krankheiten und wird grossflächig verwendet, Indigo wirkt zusammenziehend und wachstumshemmend und wird auf betroffene Stellen gerichtet. Wenn die Farben neben gängigen Krebstherapie angewendet werde, hilft Rot am besten gegen Hautschäden durch Radiotherapie und Gelb gegen die Nebenwirkungen der Chemotherapie.
Infos: Spektrochrom:http://spektrochrom.de
Geistiges Heilen
Geistiges Heilen ist eine von vielen Möglichkeiten der Hilfe zur Selbsthilfe. Am bekanntesten ist das Handauflegen. Es gibt aber noch viele andere Vorgehensweisen wie etwa Gebetsheilung, Fernheilung, Schamanische Rituale, Heilen durch Symbole, durch ein Medium, sowie modernere Formen wie Reiki oder Therapeutic Touch.
In wiederholten wissenschaftlichen Untersuchungen mit Ärzten v.a. im Rahmen der Basler PSI-Tage und dem angeschlossenem Weltkongress für Geistiges Heilen konnte in mehreren Fällen auch der Rückgang von Tumoren und Metastasen durch Geistheilung belegt werden.
Wichtig ist es besonders darauf achten, in welche heilerischen Hände man sich begibt. Auf keinen Fall sollte man eine medizinische Behandlung abbrechen oder gar unterlassen, wenn man den Gang zu einem Geistheiler plant. Auch beim Geistheiler trägt der Patient die Verantwortung für seine Gesundheit, auch hier ist Heilung oft ein längerer Prozess. Wunderheilungen passieren leider tatsächlich eher selten. Achtung vor überhöhten Honorarforderungen und einem übertriebenen Starkult um einen Heiler. Die erfolgreichsten Heiler sind in der Regel eher liebevolle, bescheidene Menschen.
Infos: http://www.psi-infos.de
http://www.dgh-ev.de
Psychosomatische Energetik
Die psychosomatische Energetik versucht, den seelischen Konflikt als «Energieräuber» aufzulösen und in das psychoenergetische System zu integrieren Die energieraubenden Konflikte sind den Betroffenen meist kaum bewusst. Mithilfe eines speziellen Vega-Test-Gerätes werden die Energiewerte des Patienten ermittelt und mithilfe von Testampullen der zugrundeliegende Konflikt offenbart. Mit homöopathischen Komplexmitteln wird dann die Auflösung der Konfliktthemen und die Funktion des vegetativen Nervensystems unterstützt.
Infos: Rubimed AG, Grossmatt 3, 6052 Hergiswil, Tel. 041/ 63 00 888, http://www.rubimed.com
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