Wirkungsvolle Hilfe bei Blasen-Nierenerkrankungen
Die Nieren sind unsere wichtigsten Organe, um überschüssige Stoffe auszuscheiden. In der Behandlung von Harnwegserkrankungen haben Heilkräuter eine lange Tradition. Heilpflanzenzubereitungen stehen in der Urologie an erster Stelle der verordneten Medikamente. Hier ein praxisnaher Überblick von HP Ursel Bühring. Leiterin der Freiburger Heilpflanzenschule. Wenn der Mensch sich von Angst und Kummer geschwächt fühlt, ist ihm ein altes Sprichwort nahe: Das geht mir an die Nieren. Die Zwillingsorgane bilden mit den beiden Blasenleitern, der Blase und der Harnröhre zusammen den Harnapparat. Täglich filtern sie ca. 1400 Liter Flüssigkeit, ungefähr 1 Liter pro Minute. Sie regeln den Mineral- und Säure-Basen-Haushalt und sind für die Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Toxinausscheidung zuständig.
Alles, was mit einer erschwerten oder schmerzhaften Harnentleerung einher geht, also Harnwegsinfektionen, Blasenund Nierenentzündungen oder Abflusshindernisse durch Harn- oder Nierensteine, kann in der Phytotherapie durch Unterstützung der Nierenfunktion und Durchspülung der Nieren mit Heilpflanzen behandelt werden. An der Wirkung beteiligt können ätherische Öle, Saponine und Flavonoide sein, unterstützt durch osmotisch wirkendes Kalium und zusätzlichen krampflösenden, schmerzlindernden und keimhemmenden Eigenschaften der entsprechenden Arzneipflanzen.
Um die Nieren gut zu durchspülen und die Ausscheidung durch die Niere zu unterstützen sollte man genügend trinken, sonst kann es zu Ablagerungen oder Entzündungen kommen. Größere Mengen dünnen Tees gelten als erfolgreiche Therapiemaßnahme. Auch in der täglichen Ernährung kann die Arbeit der Nieren unterstützt werden durch wassertreibende Gemüse, Obst und Gewürze wie Kartoffeln (Kalium!), Petersilie, Sellerie, Spargel, Birnen, Erdbeeren, Hagebutten mit Kernen, Johannisbeeren, Borretsch, Lauch, Liebstöckel, Rosmarin und Wacholder.
Kälte und viel Kaffee schaden den NierenSchon Paracelsus sagte: Jede Verbesserung der Ausscheidung des Körpers ist ein Weg, die Gesundheit herbeizuführen. Eine zu geringe Trinkmenge und extrem salzige oder überwürzte Kost, zuviel Kaffee oder Schwarztee, zu leichte Bekleidung und chronisch kalte Füße können die Nierenfunktion schwächen. Auch Erkrankungen wie schlecht eingestellter Diabetes, unbehandelter Bluthochdruck, chronische Angina oder Gicht wirken sich negativ auf die Nierenfunktion aus.

Nierenschwäche: Durst, Müdigkeit und trüber HarnEine geschwächte Nierenfunktion deutet auf Störungen in der Filteranlage der Nieren hin. Leichtes Druckgefühl in der Nierengegend, Rückenschmerzen, trüber Harn, Kopfschmerzen, geschwollene Augenlider, Durstgefühl und Erschöpfungszeichen können darauf hinweisen. Abbauprodukte, die nicht mehr richtig ausgeschieden werden können, sind auch mitbeteiligt an Hauterkrankungen, Juckreiz, übermäßigem Schwitzen, Allergien und rheumatischen Erkrankungen. Das ist auch der Grund, weshalb Nierenpflanzen nicht nur bei Blasen- und Nierenerkrankungen eingesetzt werden, sondern auch bei Kopfschmerzen, Kältegefühl in den Beinen, bei rheumatischen Beschwerden sowie bei Haut- und Immunerkrankungen.
Hier werden Heilpflanzen ausgewählt, die die Nieren unterstützen, eine Durchspülung und auch den Stoffwechsel anregen. Pflanzliche Durchspülungsmittel werden Aquaretika genannt. Sie bewirken eine höhere Wasserausscheidung ohne Elektrolytverlust (im Gegensatz zu den synthetischen Diuretika, die u. a. die Rückresorption von Natriumionen hemmen) durch Steigerung der glomerulären Filtrationsrate mit vermehrter Bildung von Primärharn. Der Harn wird verdünnt und seine Verweildauer verkürzt, was eine Vermehrung der Keime verhindert und deren Anlagerung an das Schleimhautepithel in den Harnwegen hemmt. Bei stark verdünntem Harn können auch keine Harnsalze auskristallisieren. Aus diesem Grund werden Aquaretika zur Vorbeugung von Harn- und Nierensteinen eingesetzt. Pflanzen zur Durchspülung sind auch vorbeugend und therapeutisch einsetzbar bei Stoffwechsel- und Ablagerungserkrankungen; ihre Wirkung nennt man im Volksmund blutreinigend. Sie sollten begleitend zur Frühjahrskur und bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden und wann immer sich der Körper von überflüssigen Stoffen befreien möchte, die sich ablagern oder endogen toxisch wirken könnten.
Tees zur Durchspülung extra lang ziehen lassenBei der Zubereitung von aquaretischen Tees ist darauf zu achten, daß sie 1530 Minuten, also länger als üblich, bei geschlossenem Deckel ziehen und ständig umgerührt werden: das fördert den Übergang der wirksamkeitsmitbestimmenden Flavonoide in das Teewasser. So zubereitet hat z. B. Goldrutentee laut Studie eine besonders hohe Flavonoidkonzentration.
Als Kontraindikation für alle Aquaretika gilt: Eine Durchspülungstherapie sollte nicht durchgeführt werden bei Ödemen infolge eingeschränkter Herzoder Nierentätigkeit. Bei einer Durchspülungstherapie ist auf reichliche Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Die wichtigsten Heilpflanzen bei Harnwegsinfekten
Harnwegsinfekte sind vor allem bei Frauen überaus häufig und neigen dazu, chronisch zu werden. Sie entstehen meist aufsteigend durch Bakterien und verursachen heftige Beschwerden beim Wasserlassen: Brennen, Schmerzen, Harndrang. Noch bis vor kurzem wurden sie vor allem mit Sulfonamiden oder Antibiotika behandelt. Heute greift man -nicht nur in der Naturheilkunde- zunehmend zu Phytotherapeutika, weil die Resistenz der Erreger befürchtet wird, denn nach längerer Antibiotikagabe tritt eine Immunschwäche im Urogenitaltrakt häufiger auf. Zudem ist die Rezidivquote sehr hoch.
 |
 |
 |
|
Desinfiziert bei Blasenentzündung: Tee aus Bärentraubenblättern |
Birkenblätter steigern die Harnmenge um das 5fache |
Waschpulver für den Körper: Brennessel |
|
Viel trinken beugt Infektionen vorBei häufigen Infekten sollten kalte Füße und kalte Getränke unbedingt vermieden werden. Empfehlenswert sind zusätzlich ansteigende Fußbäder, die die Beckendurchblutung deutlich erhöhen, der bewährte Heublumensack oder ein Sitzbad mit Ackerschachtelhalm und vielwarme Tees, denn schon seit alten Zeiten gilt: Wo man nichts hineingibt an Flüssigkeit - kommt auch nichts heraus an Giften. Die Ausscheidung von mehr als 2 Litern pro Tag kann die Ausbreitung einer Infektion zuverlässig verhindern. Bei Harnwegsinfekten wird vorrangig mit Harnwegsdesinfizien behandelt und begleitend mit Aquaretika. Nach Abklingen der akuten Erkrankung sollte noch einige Wochen zur Rezidivprophylaxe mit Pflanzen zur Durchspülung nachbehandelt werden.
Hinweis:
Eine schwere fiebrige Harnwegserkrankung mit Blut im Urin, anhaltenden Beschwerden und Fieber muss immer ärztlich behandelt werden!
Die Beschwerden einer Reizblase, ein chronischer Reizzustand des unteren Harntraktes sind denen einer Zystitis sehr ähnlich, jedoch sind im ersten Fall keine Erreger nachzuweisen. Neurovegetative oder psychische Faktoren, Östrogenmangel oder Stoffwechselstörungen können die Ursache sein. Dagegen hilft eine Durchspülungstherapie mit beruhigenden Pflanzen wie Melisse oder Hopfen in der Teemischung.
Bärentraube:
Bärentraube liebt saure Böden, Moore, Heiden und Nadelwälder. Die heidelbeerähnlichen Blätter dieses Erikagewächses, auch Moosbeere genannt, werden das ganze Jahr über gesammelt. Die antibakteriell wirkende Bärentraube gilt als das wichtigste Mittel bei akuter Zystitis. Neben dem wirksamkeitsbestimmenden Glykosid Arbutin (Hydrochinonderivat) sind auch Flavonoide, Gerbstoffe und Säuren enthalten.
Das Arbutin ist allerdings nur wirksam bei alkalischem Harn (mit einem pH-Wert von 8,0), der durch eine teelöffelweise Gabe von Natriumhydrogencarbonat (aus der Apotheke) oder durch basische Ernährung erreichbar ist. Entscheidend für die Wirkung ist sowohl eine Alkalisierung des Harns als auch die Gabe von reichlich Flüssigkeit, denn die Droge selbst wirkt nicht harntreibend.
Kontraindikation: Schwangerschaft. Teezubereitung: 1 TL (2,5 g) mit 1 Tasse kaltem Wasser ansetzen (Kaltauszug ist besser verträglich als eine Abkochung, weil dadurch weniger magenreizende Gerbstoffe gelöst werden) und 6-12 Stunden ziehen lassen. 3-4 Tassen pro Tag maximal 8 Tage lang (wegen des großen Gerbstoffanteils) trinken.
 |
 |
 |
|
Die Goldrute regeneriert die Harnorgane |
Tee aus Wacholderbeeren wirkt blutreinigend |
Zinnkraut entwässert bei Harnerkrankungen |
|
Meerrettich , Armoracia rusticana Armoraciae radix und Kapuzinerkresse , Tropaeolum majus Tropaeoli herba
Die Senfölglykoside dieser beiden Pflanzen werden im Dünndarm resorbiert und über Lunge und Nieren ausgeschieden. Sie wirken antibakteriell gegen (16 verschiedene) grampositive und gramnegative Bakterien und Sprosspilze und werden eingesetzt zur unterstützenden Behandlung von bakteriellen Atemund Harnwegsinfekten.
Kontraindikationen: Nicht anwenden bei Magen-Darm-Ulcera, Nephritiden und nicht bei Kindern unter 4 Jahren. Bei Anwendung der frischen Pflanzen (frisch geriebene Meerrettichwurzel oder die oberirdischen Teile der Kapuzinerkresse (also Blatt, Stengel, Knospe, Blüte) kann es bei Überdosierung zu Magenschleimhautreizungen kommen. Deshalb greift man auf ein Präparat zurück, das als pflanzliches Antibiotikum gilt: Angocin Antiinfekt N.
Preiselbeere, amerikanische:
Cranberry:
Die amerikanische Preiselbeere sieht der unseren sehr ähnlich, nur ihre Beeren sind etwas größer. In Nordamerika sind Cranberrys ein altes Volksheilmittel; dort werden seit 1914 erste Studien durchgeführt und neuerdings zahlreiche Anwendungsbeobachtungen veröffentlicht. Die Cranberry gilt als Saft oder Pulver eingenommen als eine durchaus vollwertige Alternative zu Bärentraubenblättern in der Therapie von Harnwegsinfkte. Ihre Tannine verhindern die Anhaftung von E. coli an die Zellen des Harntraktes. Dadurch können die Bakterien sich nicht festsetzen und werden über den Urin wieder ausgeschwemmt und so eine drohende Infektion im Vorfeld verhindert.
Indikationen: Akute Blasenentzündung, zur Vorbeugung einer Zystitis, Blasenreizung, Adjuvans zur konventionellen Therapie von Harnwegsinfektionen.
Die wichtigsten Heilpflanzen für die Niere zur Durchspülung
Goldrute, echte:
Die Goldrute ist das Nierenmittel erster Wahl. In lichten Wäldern, auf trockenen Hügeln und auf Heiden wächst das unscheinbare Kraut, das erst durch seine goldfarben leuchtenden Blütenköpfchen auffällt. Das schöne Blütengold leuchtet vom Spätsommer bis in den Herbst hinein und hat den Namen der Pflanze geprägt. Die Goldrute besitzt besonders viel wasserlösliche Flavonoidglykoside, aber auch Saponine und ätherische Öle und bewirkt eine direkte Leistungssteigerung der Nieren. Sie wirkt flüssigkeitsausschwemmend, entzündungshemmend und krampflösend an der glatten Muskulatur und allgemein schmerzlindernd und antibakteriell. Sie wird eingesetzt zur Durchspülung und Vorbeugung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, bei Harnsteinen und Nierengries.
Teezubereitung: 12 TL (35 g) Droge werden mit 150 ml siedendem Wasser übergossen und nach 20 Min. abgegossen. 2- bis 4mal täglich 1 Tasse Tee zwischen den Mahlzeiten trinken.
 |
Oft entzteht eine Harnwegsentzündung dadurch, dass Colibakterien aus dem Darm einen Weg in die Blase gefunden haben und sich dort vermehren. |
Wacholder:
Wacholder gehört zu den Nadelhölzern, genauer gesagt zur Familie der Zypressengewächse. Die skurril wachsenden Bäume gedeihen wild in Mooren und Heiden und ähneln bei Nebel menschlichen Gestalten.
Wacholder wirkt harntreibend, verdauungs-, stoffwechsel- und durchblutungsfördernd. Ein Tee aus Beeren wird wegen seiner wassertreibenden Kraft bei Stein- und Blasenleiden und zur Durchspülung getrunken, aber auch als Blutreinigungsmittel bei chronischen Hauterkrankungen, bei Arthrosen, Gicht und Rheuma. In pharmakologischen Untersuchungen bestätigte sich ein deutlicher harntreibender Effekt und eine vermehrte Durchblutung der Nieren. Wacholder ist ein wirksames Aquaretikum, bei dem in normaler therapeutischer Dosierung, im Gegensatz zu früheren Meinungen, keine nierenreizenden oder -toxischen Wirkungen zu beobachten sind!
Nebenwirkungen/Kontraindikationen: Neuere Erhebungen revidieren die bisher gültige Meinung, nach der Wacholderbeeröl und -beeren die Niere schädigen würde. Es gibt dafür keine Beweise; Überdosierungen sollten allerdings vermieden werden. Bei Schwangerschaft und akuter entzündlicher Nierenerkrankungen darf Wacholder nicht eingesetzt werden.
Teezubereitung: 1 TL (2-3 g) angequetschte Droge (oder 1 EL frische Beeren) mit 250 ml heißem Wasser aufgießen und 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen. 3 x tgl. 1 Tasse trinken, maximal 46 Wochen lang.
Petersilie:
Die Petersilie hat sich mehr als Küchenkraut denn als Heilpflanze einen Namen gemacht, und doch ist sie dank ihrer ätherischen Öle ein hervorragendes, mildes und krampflösendes Aquaretikum. Allerdings werden nur Blatt und Wurzel der Pflanze medizinisch verwendet. Die Samen der Petersilie enthalten sehr viel ätherisches Öl mit dem giftigen Apiol. Apiol hat eine abortive Wirkung, bei Mißbrauch kommt es zu Nervenschädigungen und Lähmungen.
Kontraindikationen: Schwangerschaft, entzündliche Nierenerkrankungen.
Teezubereitung: 12 TL Blätter und Wurzeln mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. 23 Tassen pro Tag trinken (Tagesdosis: maximal 6 g).
Brennessel:
Die Brennessel ist ein seit Urzeiten bekanntes Heilkraut, das sich in Gärten und an gut gedüngten Stellen findet. Verwendet wird das zur Blütezeit gesammelte Kraut bzw. die Blätter. Sie enthalten bis zu 20 % Mineralstoffe (Si, K, Ca, Fe), Acetylcholin, Serotonin und Chlorophyll. Das Kraut ist hervorragend zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege geeignet und auch zur Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß (reichlich trinken!) sowie zur unterstützenden Behandlung von rheumatischen Beschwerden.
Teezubereitung: 1 EL Droge (2,5 g) mit 150 ml siedendem Wasser übergießen und 10-15 Min. bedeckt stehen lassen. 3-4mal täglich 1 Tasse Tee trinken.
Hängebirke, Moorbirke:
Die Birke ist das Symbol des wiedererwachenden Lebens, des Frühlings und der Jugendlichkeit. Früher wurde die Birke Nierenbaum genannt. Mit ihren harntreibenden, entzündungshemmenden Inhaltsstoffen (Saponine, Flavonoide, ätherische Öle) regt sie die Nierenfunktion an und bewirkt eine vermehrte Wasser- und Salzausscheidung. Birkenblättertee wird als Durchspülungstherapie eingesetzt bei bakteriellen, funktionellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, zur Verhütung von Harnsteinbildung, bei Nierengries, zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Erkrankungen, bei Hautleiden und für die Frühjahrskur.
Teezubereitung: 1 EL Droge (2 g) mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen und 15 Min. ziehen lassen. Mehrmals täglich 1 Tasse bis zur Gesamtmenge von 1 Liter trinken.
Ackerschachtelhalm:
Die Pflanze stammt aus grauer Vorzeit, zu der noch riesige Schachtelhalmwälder die Erde bedeckten. Schachtelhalmzubereitungen werden in der Medizin vor allem zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß eingesetzt. Hier hat sich neben dem Tee auch ein Umschlag bewährt, der als Auflage um die Nieren angelegt wird. Seine Verwendung bei rheumatischen Beschwerden wird mit der stoffwechselanregenden Wirkung und der Resistenzsteigerung des Bindegewebes durch die Kieselsäure erklärt. Gesammelt werden die grünen, sterilen Sprosse von Mai bis August.
Teezubereitung: 24 g Droge in 150 ml Wasser geben, 15 Min. kochen, nach 20-30 Min. abgießen. Mehrmals täglich 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken.
Löwenzahn:
Löwenzahn ist überall bekannt. Vor allem die kaliumreichen Blätter wirken harntreibend. Seine wassertreibende Wirkung beruht auf einem saluretischen Effekt, d.h. auf der vermehrten Ausscheidung von Natrium, Kalium und Chlorid im Harn und nicht auf einer Nierenreizung. Die Auswirkungen haben ihm unrühmliche Namen eingebracht wie Bettseicher oder auf französisch piss en lit. In der aktuellen Monographie der Kommission E wurde die Angabe zur Anregung der Diurese aufgrund unzureichender bzw. nicht eindeutig belegter Daten nicht mehr aufgenommen. Hier wird Löwenzahn empfohlen bei Störungen des Gallenflusses, bei Appetitlosigkeit und bei dyspeptischen Beschwerden wie Völlegefühl und Blähungen.
Kontraindikationen: Gallenwegsverschluß, Ileus.
Teezubereitung: 1 TL (2,5 g) Droge mit 1 Tasse kaltem Wasser kurz aufkochen, nach 10 Minuten abgießen. 23 x täglich 1 Tasse 46 Wochen lang trinken.
Durchspülung (U. Bühring)
Birkenblätter |
15 g |
Brennnesselkraut |
15 g |
Goldrutenkraut |
40 g |
Löwenzahnkraut |
20 g |
Melissenblätter |
10 g |
M.f.spec. D.S. 1 EL auf 1 l Wasser, heiß überbrühen und 20 Min. ziehen lassen, die ganze Menge bis zum Mittag trinken.
|
Blasenentzündung (M. Girsch)
Ursae ursi folium |
30 g |
Solidaginis herba |
20 g |
Orthosiphonis folium |
15 g |
Juniperi fructus |
15 g |
Foeniculi fructus |
10 g |
M.f.spec. D.S. 2 TL auf 1 Tasse als Infus. 3-5 x tgl. 1 Tasse, 10 Min. zugedeckt ziehen lassen.
|
Text: Ursel Bühring
Freiburger Heilpflanzenschule
Birkenweg 10, D-79252 Stegen-Oberbirken
|